Donnerstag. Auf der Fahrt nach Simrishamn legten wir Zwischenstopps ein. Der erste Halt war beim Leuchtturm Smygehuk.
Der Turm ist 17 Meter hoch und wurde 1883 erbaut. Nachdem er viele Jahre ausser Dienst war, wurde er 2001 wieder eingeschaltet und führt nun die Sportboote und lokalen Fischer um Schwedens südlichste Landspitze. Im Sommer ist der Turm täglich für Besucher geöffnet.
Neben dem Leuchtturm befindet sich das alte Leuchtturmwärterhaus, heute ist es eine Herberge und B&B.
In fünf Minuten zu Fuss waren wir am südlichsten Punkt von Schweden. Von hier sind es 1572 Kilometer bis zum nördlichsten Punkt dieses langgezogenen Landes.
Gleich nebenan stand ein alter Kalkofen aus Mitte des 19. Jahrhunderts. Hier in der Gegend ist die Kalkschicht bis zu 40 Meter dick und wurde lange Zeit in grösseren Mengen abgebaut. Im Ofen wurde der Kalkstein abwechselnd mit Kohle aufgeschichtet, dann das Eingangsloch verschlossen und die Feuerstelle darunter entzündet. Vierzig Stunden musste das Feuer in Gang gehalten werden. Nach einem Tag Abkühlung wurde der Ofen geleert. Der gebrannte Kalk wurde zur Bodenverbesserung und als Baumaterial genutzt. Der Kalk ist und bleibt ein wichtiger Baustoff um die schonischen Langhäuser verputzt und weiss zu halten.
Zur Mittagszeit bummelten wir durch das Städtchen Ystad, den Wallander Fans ein Begriff. Auf dem Markt konnten wir frisches Gemüse und Früchte erstehen und im Hafen das Auslaufen einer Fähre beobachten.
Weiter ging es zur Glimmingehus, die besterhaltene Burg Skandinaviens. Bei den schwedischen Kindern gehört ein Besuch auf dieser Burg zum Geschichtsunterricht und auch Nils Holgersson war auf seiner fantastischen Reise mit den Wildgänsen hier.
Der Grundstein wurde 1499 gelegt und nur wenige Jahre später war die Burg mitsamt Wallgraben fertig und diente dem dänischen Ritter Jens Holgersen als Prachtwohnsitz. Baumeister war der deutsche Architekt und Bildhauer Adam von Düren. Er hat einen genialen Plan vorgefertigt. Die Raumaufteilung ist so systematisch gestaltet und das Haus mit Wärmekanälen ausgestattet, dass die Wärme von der Küche durch die Wohnräume zog.
Rund dreissig Kilometer später fanden wir einen Campingplatz am Strand bei Simrishamn. Ich fühle mich privilegiert: ich kann auch heute ungehindert aufs Meer schauen.
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