Donnerstag, 31. Oktober 2019

31.10.19, Bilbao - Avin

Donnerstag. Vom Baskenland über Kantabrien nach Asturien.


Fahrt in den Nationalpark Picos de Europa. Dieser ist der älteste Nationalpark Spaniens. Das Gebiet sieht spannend und sehr schön aus. Mal sehen was vom Wetter her möglich ist. Auf jeden Fall ist morgen Waschtag, dann sehen wir weiter.

Das genialste Gespann, das wir unterwegs gekreuzt haben:

30.10.19, Bilbao


Mittwoch. Die nächtliche Aussicht gestern auf das Stadion San Mamés und die beleuchtete Stadt war eindrücklich. Auch das Konzert das bis Mitternacht dauerte hörten wir recht gut. Die Musik störte keineswegs, sie entsprach in etwa unserem Geschmack. Und als sogar Alphornklänge ertönten, fühlten wir uns beinahe wie zu Hause.

Am Vormittag konnten wir mit dem Bus in die Stadt fahren, die Bushaltestelle befand sich wenige Meter vom Campingeingang entfernt.
Wir schlenderten durch die Altstadt und erinnerten uns an unseren Start auf den spanischen Jakobsweg hier vor sechs Jahren.


Damals konnten wir die Kathedrale nicht besichtigen. Heute klappte es, sie war offen.


An den Weg zum Guggenheimmuseum konnten wir uns gut erinnern, ebenso an die Grünanlagen,


die grosse Spinne,
die glänzenden Kugeln
und natürlich Puppy, der Blumenhund.

Fensterputzer an der Arbeit.

Der Weg zur Bushaltestelle ging direkt am Stadion San Mamés vorbei.


Auch heute scheint eine Veranstaltung zu sein, es sind Vorbereitungen im Gange.
Für den Heimweg den Bus zu nehmen war eine gute Wahl: unterwegs begann es zu regnen.

Dienstag, 29. Oktober 2019

29.10.19, Zarauz – Bilbao

Dienstag. Wir fuhren beinahe die ganze Tagesetappe auf der N634. Anfangs über und zwischen grünen Hügeln auf kurvenreichen Abschnitten.


Mein Versuch per WhatsApp mit daheim zu kommunizieren endete mit leichter Übelkeit. Während der Fahrt auf solchen Strassen ist es keine gute Idee aufs Handy zu schauen. Schnell legte ich das Gerät weg und besann mich auf meine Aufgabe als Beifahrerin.
Oh! Achtung Peregrino!


Diese Schilder kennen wir aus der Sicht des Pilgers. Da ist erhöhte Vorsicht von beiden Verkehrsteilnehmern geboten. Für den Fussgänger sind solche Abschnitte nicht sehr angenehm. Die Fahrzeuge brausen mit ordentlicher Geschwindigkeit vorbei.


Bei der Stadt Deba kamen wir nochmal ganz nah an die Küstenlinie bevor sich die Strasse bis Eibar dem Fluss entlang wand. Schön!



Der weniger schöne Anblick waren die Industriebauten die wir bereits weit vor Bilbao passierten. Die Stadt umfuhren wir auf der Autobahn.
Unser Zielhafen, der Wohnmobilstellplatz von Bilbao liegt Richtung Portugalete erhöht am Stadtrand.
Wir stehen in der ersten Reihe und haben beste Aussicht.

Montag, 28. Oktober 2019

28.10.19, Zarauz

Montag. Manchmal sieht man schon komische Reaktionen bei den Mitcampern. Heute morgen fuhr eine Frau mit ihrem WoMo auf die Ablassstelle. Ein grosser Platz mit einer langen Rinne für das Schmutzwasser. Sie ist vorwärts über die Rinne gefahren und hat nicht bedacht, dass bei ihrem Fahrzeug das Ablassrohr hinten unter dem Heck angebracht ist. Der Überhang vom Fahrzeug war ausserhalb des Feldes, das Gefälle bereits auf die falsche Seite. Trotzdem hat sie den Hahn geöffnet und das ganze Schmutzwasser über den Platz laufen lassen. Sie hat zugeschaut und ganz lapidar zur Tochter gesagt: „oh, blöd, da ist etwas schief gegangen.“ (Sie hat deutsch gesprochen) Wenn sie ihr Fahrzeug rückwärts platziert hätte wäre das Wasser, ohne dass sie Punktgenau platziert gewesen wäre, problemlos in die dafür vorgesehene Rinne gelaufen.

Wir stiegen nach dem Frühstück zum Strand hinunter. Meine Beine fühlen sich nach wie vor gummig an. Meine ganze Kraft ist irgendwo verloren gegangen, Schlappheit hat sich breit gemacht. Das kann ja wohl nicht so weiter gehen. Da ich die Symptome schon zur Genüge kenne, einfach meist spät auf die Idee komme, habe ich heute beschlossen: ich muss in eine Apotheke und ein Eisenpräparat besorgen.


Zuerst genossen wir den Strand, die Promenade und ein leckeres Stück Tortilla. Tja, auf den spanischen Rhytmus haben wir uns noch nicht ganz eingestellt. Danach waren die Apotheken natürlich geschlossen: Siesta bis um halb fünf! Irgendwie mussten wir die Zeit bis dahin ausfüllen.
Langsam stiegen wir Schritt um Schritt bergauf durch den Wald zur kleinen Kapelle der Heiligen Barbara. Nicht wegen der Barbara, aber wegen der Aussicht und einem Geocache.


Unterwegs stiessen wir auf dicke Korkeichen und auf mehrere Erdbeerbäume (Bot.: Arbutus unedo). Diese roten Früchtchen kennen wir von Portugal: nur mässig süss, etwas mehlig im Geschmack und unheimlich klebrig an den Schuhen. Wir setzten unsere Füsse vorsichtig und gezielt auf die fruchtfreien Stellen.


Hinunter führte der Weg durch Reben.


Oh, wir fanden gelbe Pfeile und die Symbole der Jakobsmuschel. Jetzt haben wir schon wieder ein kleines Stück des uns noch fehlenden Jakobswegs erwandert.

Wieder in der Stadt mussten wir erst unseren Durst löschen. Wir setzten uns draussen an einen Tisch. Bei der Kellnerin wollte ich Bier bestellen. Mit Händen, Mimik und einem Schwall spanisch machte sie uns begreiflich, dass man draussen nur 'comer' (essen) bestellen kann. Das Getränk muss man selber drinnen holen. Auch gut, dazu sind wir noch fähig. Grinsend holten wir unser Bier am Tresen.

In der Apotheke versuchte ich der Apothekerin auf englisch begreiflich zu machen, dass ich etwas benötige um den Iron Level zu heben. Sie machte ein 'black face', schaute mich verständnislos an. Iron kapierte sie nicht, aber als ich 'Ferritin' sagte huschte ein verstehendes Lächeln über ihr Gesicht. Ob ich ein flüssiges Präparat möchte oder Pillen wollte sie wissen, und schon händigte sie mir eine Schachtel des Gewünschten aus.
So, ab jetzt gehts wieder aufwärts mit meiner Kraft! Aber vorerst musste ich mit der noch vorhandenen den Heimweg schaffen. Auf jeden Fall erreichten wir unsere HeiMatd noch vor dem dunkel werden.

Sonntag, 27. Oktober 2019

24. - 27.10.19, Itxassou – Ustaritz (F) – Zarautz (E)

Donnerstag. Regen, regen, regen. Es ist alles sehr nass. Heiner mag die Wasserpumpe die wir seit sechs Jahren als Ersatzteil mitführen, nicht im WoMokeller ausgraben. Zudem haben wir keine 5er Sicherungen mehr, die müssen wir zuerst wieder organisieren.
Auf der Fahrt nach Ustaritz sahen wir einen Shop für Autobedarf. Sofort setzte Heiner den Blinker und fuhr auf den Parkplatz. Ja, wir bekamen das gewünschte!
In Ustaritz steuern wir den Super U an, wir benötigen Milch und Früchte.
Von Manu kam die Nachricht, dass sie ins Gartencenter fahren und erst am Nachmittag wieder zuhause sind. Gut, dann können wir uns auch mehr Zeit lassen. Einkaufen, etwas essen, einen Spaziergang ....


schon ist die Zeit um.

Fünfzehn Minuten später können wir Manuela in die Arme schliessen. Der letzte Besuch ist zwei Jahre her und es hat einiges geändert. Vor allem wohnt sie seit kurzem mit ihrer Familie in einem neu gebauten Haus. Viel Eigenleistung steckt bereits drin und jetzt ist die Umgebung dran. Bloss gestern und heute wollte das Wetter so gar nicht mitmachen. Bei diesem lehmigen Terrain ist weiterarbeiten keine Option.

Etwas später, Manu's Partner und ihr Vater arbeiten doch noch an der Umgebung, ersetzten wir beide die defekte Wasserpumpe und Sicherung. Aktion geglückt! Seither haben wir wieder fliessendes Wasser im unserem Häuschen.

Wir beteiligten uns als 'Handlanger' mehr oder weniger an der Umgebungsarbeit. Mein Kreislauf machte mir Probleme, ich musste wohl oder übel zurückstehen. Das fällt schwer, vor allem wenn der Kopf es anders haben will.


Freitag und Samstag. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und beeilte sich mit abtrocknen. Die Rohplanie kam gut voran, Weg und Mauerbau ebenfalls.
Am Abend konnten alle getrost zurücklehnen. Chefgärtner Fritz war zufrieden.

Sonntag. Zur Feier des Tages und zu unserem Abschied machten Heiner und ich eine Schüssel voll American Pancakes zum Frühstück. Mit diesen Dingern auf dem Tisch braucht es ausser Konfitüre oder Honig nicht mehr viel anderes. Nochmal genossen wir das Zusammensitzen mit uns lieb gewordenen Freunden bevor wir uns ans zusammenpacken machten. Wir verabschiedeten uns und starteten die Fahrt Richtung Irun / San Sebastian.


Den Küstenweg kannten wir schon, heute musste uns Babette durch die baskischen Hügel lotsen. Die grüne Grenze zu Spanien war wirklich grün. Ausser dem Schild 'Navarra' deute nichts auf eine Grenze hin.
In Bera war die Ortsdurchfahrt wegen einem grossen Fest gesperrt. Babette wusste das natürlich nicht, Umleitung war keine markiert, an den Zufahrt- und Quartierstrassen standen die geparkten Autos oft links und rechts. Angespannt und vorsichtig suchten wir uns einen Weg durch diese Bescherung. Wir mussten uns verkneifen an dieses Fest zu gehen für grosse Fahrzeuge gab es keine Parkplätze.
Irun streiften wir nur, zum Glück hatten wir nicht die Küstenstrasse genommen. Auch hier waren etliche Strassen gesperrt. Es sah ganz nach einem Marathon aus.
San Sebastian umfuhren wir und gelangten bald nach Orio. Das kennen wir schon, deshalb liessen wir es rechts liegen, fuhren über den Fluss Oria nach Zarauz. Auf dem Hügel hoch über dem Strand lag unser heutiges Ziel: ein bei Surfern beliebter Campingplatz.


Über einen Wanderweg und eine steile Treppe gelangt man in kurzer Zeit zum Strand. Vom Rückweg / Aufstieg reden wir lieber nicht.