Freitag, 19. April 2024

Weiter auf und ab.

8. Etappe von Zumaia bis Deba.
Wir haben herrlich geschlafen in unserem Hotel. Nach einem guten Frühstück starteten wir in den sonnigen Tag. Aussicht sensationell, Himmel strahlend blau, Luft erfrischend, Strecke ... viel auf und ab. Es sind viele Pilger und sonstige Wanderer unterwegs. Die Herberge in Deba ist im Bahnhofsgebäude untergebracht. Es hat 56 Betten und die meisten sind besetzt.

Donnerstag, 18. April 2024

Beinahe trocken.

7. Etappe von Zarautz bis Zumaia. 
Die Strecke von gestern steckt noch in den Knochen, entsprechend langsam starten wir in den heutigen Tag. Die Mitpilger in der Zeltunterkunft starten auch nicht extrem früh. Der Franzose zieht los, während der Spanier draussen vor dem Zelt noch Yogaübungen und Kraftübungen mit dem Theraband macht. Wir packen unsere Sachen und steuern das Restaurant für ein Frühstück an. Kaffee und ein Croissant als Stärkung für die ersten Kilometer. Das Croissant saftet beinahe vom vielen Butter im Teig, dazu bleibt es an den Fingern kleben weil es rings um mit Konfitüre eingestrichen ist. Aber lecker ist es. 

Mit den ersten paar hundert Meter Weg umrunden wir den Campingplatz, dann geht es viele Stufen hinunter zum Strand von Zarautz. Der erste Kilometer forderte somit noch nicht so sehr. Der ganze Strand zieht sich auf einer Länge von zwei Kilometern. Alles flach. Die Herausforderung hier war der Gegenwind. Wir erreichten Getaria nach sechs Kilometern und wurden kurz vor den ersten Häusern kräftig von oben begossen. Eilig stellten wir uns bei einer Bushaltestelle unter. Ein Passant fragte in welche Richtung wir wollen, Zarautz oder Zumaia. Ah, Zumaia, da müsst ihr auf die gegenüber liegende Seite. No, no autobus. Wir sind Pilger. Ah, claro, dann ist diese Seite richtig. Der Regen liess etwas nach, aber unsere Hosenbeine waren nass. Wir setzten uns in eine Bar, bestellten Tortilla und Pinchos und liessen die Hosen trocknen.
Inzwischen klarte der Himmel etwas auf und rechtzeitig zu unserem Aufstieg in Hügel wurde es wärmer.
Auch heute gab es Strecken mit mittelalterlichem Knochenbrecherweg. Trotzdem genossen wir die abwechslungsreiche Landschaft, die Sicht auf Reben und ab und zu einen Blick aufs Meer. Um 15:00 Uhr erreichten wir Zumaia und steuerten unser gebuchtes Hotel an. Heute haben wir ein grosses Zimmer mit Balkon und eigenem (geheiztem) Bad, grosse, flauschige Badetücher, genügend Steckdosen um unsere Geräte zu laden, ein Bett in das keines von uns klettern muss, wir schlafen luxuriös.

Mittwoch, 17. April 2024

April, April macht was er will.

6. Etappe von San Sebastian bis Zarauz. Die Pension verliessen wir am morgen ohne Frühstück im Bauch. Den Schlüssel konnten wir liegen lassen, die Reception wird erst nach neun Uhr besetzt. Was wir nicht bedachten: die meisten Bars öffnen auch frühestens um neun, Restaurants noch später. Etwas zögernd marschierten wir Stadtauswärts. Da, kurz vor einem Frühstückschwächeanfall entdeckten wir eine Bäckerei. Wir wurden gerettet!

Die Strecke war heute wiederum sehr abwechslungsreich: hinauf, hinunter, mit Regen, ohne Regen, mit etwas Sonne, steinig, pflotschig, rutschig, dreckig, mit Stufen und streckenweise mit einem mittelalterlichen Karrenweg, mit Wind, ohne Wind, kalt, etwas wärmer, nur Schnee gabs nicht.
Andere Pilger haben wir etliche getroffen. Mit einem kamen wir etwas ins Gespräch weil er offensichtlich Mühe hatte. Dieses auf und ab mache ihm mehr Mühe als erwartet. Er wollte bis zur Herberge in Orio gehen. Bloss ist die seit einiger Zeit geschlossen, was er nicht wusste. Er könne unmöglich weiter. Er fragte uns nach unserer Unterkunft. Da das aber vier Kilometer mehr sind, wollte er ein Zimmer in Orio suchen. Ich hoffe und wünsche ihm, das das klappt.
Ab diesem Treffen hatten wir noch sieben Kilometer zu bewältigen. Und was da auf uns zu kam, war nicht die einfachste Strecke. 

Wir sind jetzt auf dem Gran Camping Zarauz in einem grossen Zeltbungalow  für 20 Pilger. Eine andere Art von Herberge, aber nicht die schlechteste. Wir sind sehr zufrieden damit. Wir haben bereits geduscht und nun sind die schmutzigen, müffelnden Kleider in der Waschmaschine. Morgen können wir mit komplett frisch gewaschenen Klamotten starten. Das wird super!

Dienstag, 16. April 2024

Desayuno und Stadtspaziergang

Ausschlafen und gemütlicher Stadtbummel war heute auf dem Tagesplan. Wir schliefen bis neun Uhr und suchten danach ein Lokal fürs Desayuno. Café con leche, zumo de naranja und Bola (Gipfeli) standen bald vor uns auf dem Tisch.

Trotz zeitweisem Nieselregen und ungemütlich kaltem Wind schlenderten wir durch die Stadt und entdeckten dank Geocaching auch spezielle Ecken. Wir fanden einen Lift, der uns auf eine Aussichtsplattform brachte. Plötzlich befanden wir uns auf Augenhöhe mit der Turmspitze der Kathedrale.

Den Hügel Urgull mit der Christusstatue auf der Kuppe umrundeten wir bei starkem Wind. Hochsteigen wollte ich nicht, die vielen unregelmässigen Treppenstufen von gestern stecken mir noch in den Waden und morgen gibt es auch einiges an Auf- und Abstieg. 

Montag, 15. April 2024

Nasser und kühler Start.

5. Etappe: Pasaia bis San Sebastian. Auch heute wurden wir um sieben mit Musik aus seligem Schlummer geholt. Gregorgianische Gesänge. Klar: unsere Herberge ist im Anbau der Kirche. Bis acht Uhr mussten wir draussen sein ... ohne Frühstück. Das konnten wir in einer sehr kleinen Bäckerei, nach dem steilen Abstieg zum Hafen, nachholen. Mit warmem Kaffee im Bauch waren wir gerüstet für den Nieselregen und die Überfahrt über die Hafeneinfahrt bezw. über den Ria de Pasaia. Bald nach verlassen der Personenfähre ging es unzählige Treppenstufen hoch. Mit all dem Regenzeug und dem grossen Rucksack kamen wir bald zum schwitzen. Stufe um Stufe gewannen wir Höhe, oben erwartete uns ein wunderschöner Wanderweg. Wir genossen die Strecke und konnten uns vom Aufstieg erholen. Bis zum Abstieg nach San Sebastian war es angenehm. Dann wurden die Beine nochmal gefordert. Wir hatten Zeit, mussten uns nicht beeilen. Für heute und morgen haben wir ein Pensionszimmer gebucht. Kein Rennen und Kampf um ein Bett in der Herberge zu ergattern. Es wären zwei Jugendherbergen hier in San Sebastian. Man braucht einen JH Ausweis und die Übernachtung für unsere Alterskategorie kostet beinahe so viel wie das Zimmer mit eigenem Bad in der Pension. Wir gönnen uns nach bisher ca. 75 Km diesen Luxus. Morgen schauen wir uns die Stadt an. Übermorgen gibt es wieder eine anstrengende Etappe.

Sonntag, 14. April 2024

Licht und Schatten.

4. Etappe von Irun nach Pasaia. Ich habe trotz kollektivem Schnarchen verhältnismässig gut geschlafen. Heiner sowieso. Um halb sieben begannen die Ersten mit packen. Um sieben ging das Licht an, ein Hahn krähte aus einem Wecker und Musik tönte aus dem Lautsprecher. Zwischen sieben und acht Uhr konnte man ein kleines Frühstück haben, um acht musste man jedoch draussen sein. Auch Martins schafften das. Sogar ich fand es schön um diese Zeit los zu laufen. Anfangs ging es dem Canal Almuteko entlang dann mit steilem Anstieg zur Kirche der Heiligen von Guadalupe. Dem Kaffee am kleinen Kiosk konnten wir nicht widerstehen. Der Weg ging weiter bergauf, wir entschieden uns jedoch für die leichtere Variante und folgten der Abzweigung dem Jaizkibel entlang. Für uns die richtige Entscheidung. Leichter bedeutet nicht unbedingt leicht. Trotzdem konnten wir es geniessen im Frühlingswald durch Licht und Schatten zu marschieren. 
Zur (spanischen) Mittagszeit erreichten wir unser heutiges Ziel. Da die Herberge erst um 16:00 öffnet, gönnten wir uns ein warmes Essen in einem Restaurant. Diese gute Mahlzeit reicht auch gerade noch fürs Abendessen. Kurz vor vier Uhr standen wir vor der kleinen Herberge und erhielten gerade noch eines der letzten Betten. Nach dem üblichen Prozedere setzte ich mich  draussen an die Sonne. Von dort hatte ich Sicht auf den sonnigen, geschützten Hafen. Um die Hausecke kann man die langgezogene Hafeneinfahrt zwischen zwei Hügeln sehen und dahinter das offene Meer. Plötzlich rief der Hospitaliero ich soll schauen. Wie eine Wand drängte dichter Nebel vom Meer her in den Hafen. Der Wind dazu blies ungemütlich kalt. Morgen soll es regnen. 

Samstag, 13. April 2024

Erledigt in Irun angekommen.

3. Etappe von Ciboure nach Irun. Es geht uns gut, wir sind einfach erledigt von der Wärme, dem Lärm und der Anstrengung. Viele Kilometer auf Teer entlang der Küstenstrasse. Der Wanderweg ist auf weiten Teilen gesperrt. Die Küste bröckelt, es ist zu gefährlich dort zu wandern. Um so mehr haben wir die Abschnitte durchs Grüne genossen,  die spektakulären Aussichten auf die Küste, oder den Abschnitt über den Strand von Hendaye. Nun sitzen wir in der Herberge von Irun und teilen uns ein Zimmer mit etwa 15 weiteren Pilgern.