Sonntag, 29. Juni 2014

29.6.14, Sonntag, Bensersiel

29.6.14, Sonntag
10 Uhr: auf zur Wattwanderung. Grosse und kleine Leute trafen sich beim Strandportal zur Wattwanderung. Die Altergruppe umfasste vom vierjährigen Mädchen bis zum 80 jährigen Opa alles. Es wurden zwei Gruppen gebildet, die erste Gruppe mehr mit Eltern und Kindern, die zweite Gruppe eher mit älteren Personen. Der älteste Teilnehmer hatte als einziger Gummistiefel an den Füssen, alle anderen waren Barfuss oder trugen Wattsocken. Der Wattführer erklärte weshalb Gummistiefel nicht so ideal sind, aber es sei ja nur eine kleine Runde, da könne es gehen. Je nach Beschaffenheit des Watts gäbe es einen Sog, da bleibe man mit Stiefeln hoffnungslos stecken.
Neugierig machten wir uns auf die Suche nach Wattwürmern, Mies- und andere Muscheln, Krebse und sonstigen Wattbewohnern. Die Ausführungen waren interessant, die Erklärungen nachvollziehbar.
Und dann kam das was kommen musste: der Opa mit den Gummistiefeln blieb stecken! Mit Hilfe seiner Frau schaffte er es wieder frei zu kommen. Da sie sich etwas von der Gruppe entfernt hatten (sie wollten nicht so fest durch die einlaufende Flut gehen) war niemand von der Gruppe schnell genug um zum helfen.
Claas, unser Führer ging hin um sich zu vergewissern, ob alles in Ordnung ist. In weitem Bogen stiessen sie später wieder zur Gruppe. Ausser nass und Schlickspuren an der Kleidung war nichts passiert.
Hier bei Bensersiel kann man sehr gut Barfuss durchs Watt, weil es keine Austern hat ist das Verletzungsrisiko sehr gering. Einige Kilometer weiter westlich sollte man solche Wanderungen nur mit Wattsocken oder anderer geeigneter Fussbekleidung mache, dort haben sich die Austern schon recht ausgebreitet. Diese Muscheln sind sehr hart und weisen scharfe Kanten auf die die Füsse verletzen können.

Zur Mittagszeit waren wir zurück bei unserer Heimatd. Nach einer ausgiebigen Kaffeepause liessen wir unser Mittag-Abendessen auf dem Grill schmoren. Um vier Uhr Nachmittags konnten wir unser verspätetes Mittagessen oder das zu frühe Nachtessen geniessen.
Danach räumten wir unser Vorzelt, packten alles ein und verstauten das Zelt in der Tasche. Morgen soll die Reise weiter gehen.

Samstag, 28. Juni 2014

26. - 28.6.14, Bensersiel

26.6.14, Donnerstag
Der strahlende Sonnenschein liess sich etwas Zeit. Am frühen Vormittag wurden zuerst die Pflanzen mit himmlischem Nass begossen. Etwa um zehn Uhr gewann die Sonne und es wurde so schön wie versprochen.
Ich konnte die Bettwäsche waschen, trocknen und gleich wieder anziehen.
Am Abend gingen wir mit den vom Campingplatz geschenkten Eintrittskarten ins Thermalbad. Das hat sehr gut getan.

27.6.14, Freitag
Bei bewölktem Himmel schnappten wir unsere Fahrräder. Bei der Anfahrt auf diesen Campingplatz haben wir ein kleines Delikatessenlädchen gesehen, dort radelten wir hin. Im Angebot hatte es unter Anderem: verschiedene Ziegenkäse, Lammfleisch, spezielle Öle, Gewürze, Produkte aus Schafwolle, Felle. Wir kauften einige Produkte und freuten uns auf den lecker aussehenden Ziegenkäse. Draussen hatte sich der Himmel wieder bedeckt und Regentropfen nässten unsere Fahrräder. Bis wir wieder bereit zum losfahren waren, hörte es auf mit regnen. Das Wetter ist und bleibt sehr wechselhaft, hier an der Nordsee kann es sehr schnell ändern. Wir erreichten unser Wohnmobil kurz vor dem nächsten Regenguss. Am Nachmittag besuchten wir das Museum Wattehuus. Da gab es sehr viel Information zum Watt, Ebbe und Flut, zu den vielen Vögeln die hier heimisch sind und das alles interessant präsentiert. Auf dem Heimweg spazierten wir durch den hübschen, kleinen Park hinter dem Wattehuus bis zum Deich.

28.6.14, Samstag
Eigentlich wollten wir vor zwölf Uhr in Esens sein, weil am Samstag Gemüsemarkt ist. Ich habe zu lange geschlafen, das Frühstück wollten wir nicht ausfallen lassen, schliesslich können wir zügig marschieren (das Fahrrad war gestern dran). Beim Benser Tief überlegten wir kurz …. links oder rechts am Kanal entlang? Links hatten wir mit den Rädern schon gemacht, also: diesmal rechts und auf dem Rückweg die andere Seite. Auf der rechten Seite war das Fussgängerschild solo, links ist der Pfad für Fussgänger und Fahrräder.
Von Bensersiel bis Esens sind es 3,8 Kilometer…. auf der linken Seite. Auf der rechten Seite hörte der Weg nach zwei Kilometern bei einem Wehr auf. Dahinter war es nur noch ein Pfad …. der später auch nicht mehr erkennbar war.
Frau wollte zurück und über die letzte Brücke auf die andere Seite. Beim Mann steckt noch das Pilgerblut in den Knochen! Ein Pilger geht nur äusserst ungern zurück. „Irgendwann gibt’s schon wieder eine Brücke“ war seine Aussage. Auf der Höhe von Esens machte der Kanal eine scharfe Rechtskurve, wir entfernten uns vom ersehnten Ziel. Nach weiteren zwei Kilometern dann endlich eine Brücke. Nun konnten wir wieder Richtung Esens marschieren. Vom nassen, hohen Gras auf dem Damm hatten wir nasse Schuhe, Socken und Hosenbeine bekommen. Bis Esens konnte dies etwas abtrocknen, bloss die Zeit konnten wir nicht mehr zurückdrehen. Der Markt war schon vorbei.
Wir liessen uns die Laune nicht verderben, schliesslich kann man in diesem Ort ganz gut `lädele`!
Beim Rückweg wussten wir genau wo`s lang ging. Diese Strecke waren wir schliesslich schon gefahren. Am Ortsausgang, dort wo es auf den Radweg ging stand ein Baustellenschild mit dem Hinweis, dass die ….brücke gesperrt ist. Brücke? Was für eine Brücke? Wir sind doch über gar keine Brücke gefahren!? Wir marschierten weiter und mussten feststellen: wir sind am Mittwoch sehr wohl über eine kleine Brücke bei einem Nebenkanal gefahren, haben dies wegen den Baumaschinen und Arbeitern aber gar nicht bemerkt. Nun standen wir vor dieser kleinen Brücke die von einem Bagger blockiert wurde und sahen auf der anderen Seite unseren Wanderweg! Weshalb haben die dieses Riesenungetüm da drauf gestellt? Da hätte man sehr wohl durch gekonnt! Radfahrer können leicht einen Umweg von vier Kilometern machen um von der hinteren Seite auf den Damm zu gelangen. Fussgänger haben da etwas länger und ehemalige Pilger …. lassen sich von so einem künstlichen Hindernis nicht bremsen. Wir kletterten! Leider vergassen wir Fotos zu machen, andererseits gibt es so auch keine Beweise. Glücklich auf dem Wanderweg angelangt wurden wir sogleich vom nächsten Regen begossen. Nach fünf Minuten wurde es schon wieder trocken, wir konnten unbehelligt nach Hause marschieren. Im Hafen lockte ein Schild mit Kaffee und Kuchen. Schnell schaute ich auf unser GPS Gerät, ja, gut, es waren zwölf Kilometer, da dürfen wir schon etwas leichtes essen.

Mittwoch, 25. Juni 2014

25.6.14, Mittwoch

25.6.14, Mittwoch
Gestern Nacht das selbe Spiel wie am Abend davor. Wind, Wind, Windböen und Regengüsse. Bei einer besonders heftigen Böe ist Mann dermassen aufgeschreckt, dass er beinahe aus der Koje gekugelt ist. Nun musste er sich überzeugen, dass alles noch am Ort ist. Als sich die Wetterlage etwas beruhigt hatte, konnten wir weiter schlafen.

Am Vormittag bewegten wir die Fahrräder Richtung Hafen. Wir buchten für am Nachmittag einen Platz auf dem Schiff Langeoog 1 zu den Seehundbänken.
Von Mitte Juni bis Mitte Juli ist Wurfzeit bei den Seehunden, wir hofften einige dieser Tiere zu sehen.

Mit den Rädern fuhren wir danach entlang des Benser Tiefs (Kanal) nach Esens. Diese Stadt hat auch einen Bären im Wappen, deshalb sind in der ganzen Stadt verschiedene Bärenskulpturen zu finden die das Stadtbild farblich aufhellen. (Die Bilder davon sind buchstäblich verloren gegangen. Bei Heiners Kamera ist die Speicherkarte unbemerkt herausgefallen).
Auch eine Mühle prägt das Stadtbild.
Die Peldemühle Esens ist eine zweistöckige Galerieholländer-Windmühle. Es wurden Pellsteine benutzt zum schälen von Korn, daher der Name `Peldemühle`.
Sie wurde 1850 erbaut, ist 21 Meter hoch und die Flügelspannweite beträgt 22 Meter.

Innert zwanzig Minuten radelten wir zurück, deponierten unsere Einkäufe im Camper, packten Ferngläser, Kamera, Jacken und machten uns startbereit. Die Tickets …. ähhhm,
es waren keine Tickets dabei. In der Ausflugskarte war bloss die Quittung ….
darauf stand: gilt nicht als Fahrschein! Was jetzt? Haben wir die Tickets auch verloren? Oder sind sie raus gerutscht und liegen noch in der Tasche? Doch dort war nichts, Tasche leer.
Gehen wir halt mit der Kaufquittung, vielleicht …. Oder müssen wir doch nochmal zum Fahrkartenschalter und nachfragen? Nein, wir gehen gleich zur Anlegestelle. Unmittelbar vor uns waren andere Passagiere am Steg. Als ich sah, dass sie die selbe Ausflugskarte mit Kaufquittung hatten und damit problemlos an Bord konnten, lösten sich meine Befürchtungen in Luft auf.
Der Ausflug sollte zwei Stunden dauern. Eine knappe Stunde zu den Sandbänken vor Baltrum, etliche Minuten um die Tiere zu beobachten und wieder eine knappe Stunde zurück in den Heimathafen. Wir waren alle noch ahnungslos.
Die Hinfahrt verlief völlig ruhig. Der Kapitän erzählte einiges zum Schiff und über die besonderen Bedingungen mit Ebbe und Flut.
Mit dem Fernglas sah ich schon bald auf einer entfernteren Sandbank ein einzelnes Tier.
Kurze Zeit später, etwas weiter vorn nochmal zwei und plötzlich sah man viele Seehunde. Der Kapitän informierte wie er das Schiff positionieren möchte und wie wir uns verhalten sollen. Die Knipserei konnte los gehen. Die Begeisterung war gross.
Nach einiger Zeit sollten wir uns auf den Rückweg machen, nur war das nicht mehr so einfach. Die Sandbänke sind immer in Bewegung und irgendwie hingen wir plötzlich fest. Etliche Befreiungsversuche fruchteten nicht. Die Motoren dröhnten und wirbelten Sand auf, frei kamen wir trotzdem nicht. Der Steuermann drehte das Schiff nach Backbord …. nichts, dann nach Steuerbord …. nichts. Zurück ….. erfolglos. Wieder etwas vor …. nützt auch nichts. Mehr als eine Stunde dauerte die Befreiungsaktion, dann endlich hatte der Kapitän eine Fahrrinne gefunden. Nun ging es heimwärts. Mit neunzig Minuten Verspätung legten wir im Bensersieler Hafen wieder an.
Nach dem Abendessen wurde vor unserem `Wohnzimmerfenster` ein Farbenspektakel geboten.
Ein gutes Vorzeichen auf das Wetter morgen.

Dienstag, 24. Juni 2014

24.6.14, Dienstag, Bensersiel

Das Otto-Haus steht in Emden.

24.6.14, Dienstag, Bensersiel
Gestern Abend während der Dämmerung frischte der Wind ordentlich auf. Er zerrte an unserm Vorzelt, rüttelte am Wohnmobil und liess die Hülle über unseren Fahrrädern laut knattern. Immer wieder gab es kleine Regengüsse. Unzählige Male spähte ich aus dem `Küchenfenster` ob das Zelt noch steht. Ebenso oft schaute ich aus dem `Wohnzimmerfenster` über den Sandstrand auf die einlaufende Flut. Eine sensationelle Sicht. Bei jedem Blick auf die Umgebung stellte ich fest: ja, das ist kein Traum, wir dürfen wirklich an diesem Platz campen.
Mitten in der Nacht wollte ich die Fahrräder ins Vorzelt holen. Dieses laute Flattern der Hülle hinderte mich am Einschlafen. In meiner Fantasie hielt die ganze Konstruktion um unser Häuschen dem heftigen Wind sowieso nicht stand. Auf meinen Vorschlag die Räder ins Zelt zu holen erntete ich ein ärgerliches Knurren. Mann war der Meinung er habe das Ganze bestimmt gut genug gesichert. Also musste ich mir selber sagen: Frau, stell die Gedankenpurzelbäume jetzt ein und schlaf! Und siehe da, entweder hat der Wind aufgehört zu blasen oder ich habe es einfach nicht mehr gehört weil ich eingeschlafen bin.
Am Morgen war alles noch an seinem Platz.

Heute konnten wir einige Stunden Sonne geniessen. Die Luft ist jedoch immer noch kühl und wenn sich die Sonne hinter den Wolken verbirgt ist es ausgesprochen kalt. Das ist das Klima der Nordsee: stets ein mehr oder weniger starker Wind der in sprichwörtlicher Windeseile Wolken heranschieben kann.
Heute gingen wir, wie üblich an einem neuen Ort, die nähere Umgebung zu Fuss erkunden. In zehn Minuten ist man am Hafen, oder in die andere Richtung bei den Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants.

Beim Vorbeigehen machten wir einen kurzen Besuch an der Rezeption des Campingplatzes und bedankten uns für den superschönen Platz den wir zugewiesen bekommen haben. Die Beiden im Büro freuten sich sichtlich über die Rückmeldung und Jan meinte: sie haben eine so weite Anfahrt gehabt, sie haben das verdient.

Am späteren Nachmittag nutzte ich den freien Platz in der Waschküche. Die Sanitärgebäude sind so sauber, ordentlich und gepflegt, dass die `Haushaltaufgaben` gar nicht schwer fallen. Während dem Wäsche aufhängen vor unserem Vorzelt mussten wir den Wäscheständer eilig unters Dach bringen, weil die Wäsche sonst nochmal gespült worden wäre. Tja, sie wäre heute sowieso nicht mehr trocken geworden.

Für morgen ist strahlender Sonnenschein angesagt und heisse 18°, Übermorgen soll es sogar 21° geben.

Montag, 23. Juni 2014

22. / 23.6.14, Timmel - Bensersiel

22.6.14, Sonntag, Timmel
Wir mussten bis Mittag auf trockenes Wetter warten. Das Warten hatte sich gelohnt, am Nachmittag blieb es trocken und es gab sogar noch einige Sonnenstrahlen. Der Wind wehte zwar noch recht stark und auch kühl, wir beide behielten die Jacken an.
Mit den Fahrrädern fuhren wir nach Lübbersfehn, dort gab es auf der Naturschutzstation Fehntjertief einen `Schafsonntag`, ein Informationstag rund ums Schaf und alles was damit zusammenhängt. Auf dem Schurplatz konnte man zuschauen wie die Schafe geschoren wurden. Der Schärer lehnte mit dem Oberkörper in einem Galgen, hatte das Schaf zwischen die Beine geklemmt und innert zweieinhalb Minuten war die Pulloverkuh nackt.
Bevor das Tierchen wusste wie ihm geschah, war es schon wieder bei den anderen im Gehege. Das Vlies wurde von einem Helfer zusammengerollt und gebündelt auf die Seite gelegt. Ein anderer Helfer brachte den nächsten Wolllieferanten zum Schärplatz.
Rund um den Hof waren verschiedene Stationen mit Möglichkeiten zum Werken und Basteln, oder als Informationsstellen zu Landschaft, Landschaftspflege, Wetter, Wasser und einiges mehr.
Wir konnten direkt vom Produzenten einen Lammfell-Fahrradsattelüberzug erstehen. Komfortabler geht Radfahren wohl nicht! War das ein Gefühl bei der Heimfahrt!

In der Zwischenzeit war unser Vorzelt trocken geworden. Ideale Voraussetzung für den Abbruch. Im Nu war das Ding zusammengelegt und verstaut. Alles was nicht mehr benötigt wurde, verschwand in den Stauräumen, damit wir am nächsten Morgen nur noch wenige Handgriffe machen mussten.




23.6.14, Montag, Timmel - Bensersiel
Das Entsorgen und Abmelden ging am Morgen ganz flott. Bald waren wir unterwegs und rollten weiter Nordwärts. Viele Kilometer waren nicht geplant, dafür zwei Zwischenhalte um Ortschaften zu besuchen. Erster Halt war im Emden auf dem Camperstellplatz am Hafen. Beinahe wäre da die Polizei auf den Platz gerufen worden wegen uns.
Da wir nur zwei oder drei Stunden hier bleiben wollten, entschieden wir uns für den vordersten Stellplatz. Heiner parkte rückwärts in die Lücke und ich schaute, dass er mit dem Fahrradträger nicht den Laternenpfahl rammte. Es reichte grade um unser langes Gefährt abzustellen.
Als wir uns bereit machten um in die Stadt zu gehen kam der Hafenmeister. Er machte uns darauf aufmerksam, dass hinter unserem Heck ein Gehsteig ist und da niemand mehr durch kann. Zwei Fahrzeuge weiter sei jemand mit Rollstuhl, der habe gar keine Möglichkeit da durch zu kommen. Die wollten schon die Polizei rufen! Wir entschuldigten uns, wir haben nicht bemerkt, dass dies ein Gehsteig ist (die Gaffer beim Einparken hätten auch etwas sagen können).
Da wir nur kurz bleiben wollten, wies uns der Hafenmeister einen Platz auf der anderen Seite zu. Bis um zwei Uhr durften wir sogar kostenlos parken.
Beim Bummel durch die Stadt stolperten wir fast über das Otto-Haus. Witzig und sehenswert ist dies alleweil.

Am Nachmittag ging die Fahrt weiter in den Ferienort Norden. Beim Erlebnisbad und Seehundestation gibt es einen grossen Parkplatz für kleine und grosse Fahrzeuge. Ohne Gehsteig den man aus Versehen blockieren kann. Dort stellten wir unsere HeiMatd für einige Zeit ab.
In der Seehundestation kamen wir gerade richtig zur Fütterung. Viele Besucher wollten genau dies auch sehen. Eine Wärterin erklärte einiges dazu.

In der Ortschaft ist man Total auf Touristen eingestellt. Shops, Bäckereien, Restaurants, alle verführen zum Geld ausgeben. Da gibt es Delikatessen, Spezialitäten, Schmuck, Ausgefallenes und Originelles, Herz was begehrst du?
Nach Kaffee und Kuchen machten wir uns auf die letzten Kilometer zum heutigen Ziel. Der Campingplatz Bensersiel liegt direkt am Wattenmeer. Ein langer feinkörniger, weisser Sandstrand trennt Watt vom Platz. Hier haben wir einen Platz in der ersten Reihe bekommen! Vom Bett blickt man direkt aufs Meer, kann Ebbe und Flut beobachten und sieht am Horizont die Umrisse von den Inseln Baltrum um Langeoog. Ich kann es noch kaum fassen, dass wir einen Platz in der vordersten Reihe bekommen haben. Einfach so! Und das Allerbeste: als wir gefragt haben, ob wir eine Woche bleiben können, hiess es: klar …. sieben Nächte bleiben, fünf bezahlen! Sonderangebot weil noch nicht Hauptsaison ist.

Samstag, 21. Juni 2014

20. / 21. 6. 14, Campingplatz Timmeler Meer

20.6.14, Freitag, Timmel
Heute stand wieder ein Fussmarsch auf dem Programm. Etwas ausserhalb von Timmel befindet sich ein hübscher kleiner See umgeben von Spazierwegen, Ruhebänken und Baumgruppen. Eine kleine Oase zur Erholung und zum sich entspannen.
Gerne hätte ich hier ein Foto eingefügt .... das Hochladen dauerte 30 Minuten und ist kurz vor Ende hängen geblieben. So gibt es heute einen reinen Textbericht.
Nach Umrunden des kleinen Gewässers führte unser Weg weiter Richtung Westgrossefehn. Dort gibt es eine gut erhaltene Kornmühle zu bewundern und wenige Meter weiter kann man das Fehnmuseum besuchen. Viele Informationen zu diesem Gebiet, die Entstehung der heutigen Fehnlandschaft, Torfabbau, Schiffbau und einiges mehr erfährt man in diesem Typischen Ostfriesischen Haus. Die integrierte Ostfriesische Teestube wirkte so einladend, da konnten wir nicht wiederstehen. Auf einem gemütlichen, alten Sofa genossen wir einen friesischen Tee mit Ostfriesentorte. Auf Nebenstrassen ging es zurück nach Timmel zum Campingplatz. Eine Runde von knapp 10 Kilometern.

Um 19 Uhr konnten wir an Bord der Gretje gehen. Wir hatten die Dämmerfahrt mit vielen Informationen zur Gegend und Vogelwelt gebucht. Eine zweistündige Fahrt auf dem Timmeler Meer und Umgebung. Für die Ostfriesen ist dieser See ein Meer und das Meer die See. Alles klar?
Bei sehr frischem Wind, etwa 13 Grad und drohenden Wolken schipperten wir aus dem Hafen. Wie die meisten Teilnehmer sassen wir auf Deck, wollten wir doch etwas sehen und hören.
Vom Smutje bekamen wir Friesenwitze zu hören. Der Abend startete doch sehr heiter.
Als wir die Enge hinter uns hatten, begann Herr Onken mit seinen Erzählungen. Er wusste sehr viel zu erklären, erläutern und zu zeigen. Etwa die Hälfte der Gruppe hörte zu und interessierte sich, die andere Hälfte nutzten die billigen Bier und Kornpreise und fröhnte dem Rauchen. Es kümmerte sie nicht, dass etliche Nichtraucher im Qualm standen und mangels Platz nicht ausweichen konnten. Ebenso kümmerte es sie nicht, dass jemand etwas erklärte. Ärgerlich für alle anderen.
Nach zwei Stunden erreichten wir durchfroren wieder den Heimathafen. Trotz der Ärgernisse war es ein schöner Ausflug.

21.6.14, Samstag, Timmel
Es war etwa zwei Grad wärmer als gestern, der Wind blies jedoch noch ordentlich stark. Das Wetter zeigt sich sehr launisch und der Sommer bleibt noch in der Warteschleife.
Wir schwangen uns vor dem Mittag auf die Fahrräder und radeln gegen Grossefehn. Unterwegs hielten wir bei den Koordinaten eines Earthcaches. An dieser Stelle habe es in der letzten Eiszeit eine Eisblase, Pingo genannt, gegeben. Die geologische Fachbezeichnung ist: Hydrolakkolith. Wir hatten beide noch nie davon gehört und freuten uns über die Möglichkeit etwas neues zu lernen.
Von Timmel bis Grossefehn sind es ungefähr zehn Kilometer. Am frühen Nachmittag erreichten wir den Ort, nahmen in einer Bude einen Imbiss und holten danach die benötigten Lebensmittel. Auf dem Rückweg versuchte der Wind uns von den Fahrrädern zu pusten. Trotz sehr flachem Gelände mussten wir ordentlich in die Pedale treten.
Am Abend liess der Wind nach und die Sonne zeigte sich etwas.



Donnerstag, 19. Juni 2014

18. / 19.6.14, Harkstede - Timmeler Meer

18.6.14, Mittwoch, Harkstede
Die Sonne hat sich wieder unsichtbar gemacht. Ein kühler Wind weht jedem der sich hinaus wagt um die Ohren. Temperaturen die einem zum frösteln bringen und eilig einen Pullover oder Jacke anziehen lassen. Wir entschliessen uns morgen weiter zu fahren. Diesen Campingplatz können wir trotz der schönen Lage nicht so recht geniessen. Vor allem die Sanitäreinrichtung stimmt nicht mit der Beschreibung überein.
Wir werkeln in und um unsere HeiMatd herum.
Am Nachmittag spazieren wir an der auffällig aussehenden Kirche vorbei ins Dorf und bekommen auf dem Rückweg vom zufällig anwesenden Siegristen eine private Kirchenführung. Diese Kirche wurde im 17. Jh. gestiftet. An Stelle von Heiligenfiguren sind jeweils die Familienwappen des Stifterehepaars angebracht.

19.6.14, Donnerstag, Fahrt nach Grossefehn
Wir haben als Ziel den Campingplatz Timmeler Meer in Grossefehn gewählt. Bei Regen fahren wir am späten Vormittag los. Momentan habe ich das Gefühl irgendwie verfolgen uns die Regenwolken. Es sieht so aus als hätten wir die Wolken seit unserer grossen Wanderung im Gepäck. Badehosen und Flip-Flops bleiben zuhinterst im Schrank.
Am frühen Nachmittag erreichen wir den Campingplatz.
Wir bekommen wie gewünscht einen Stellplatz und können unser Vorzelt trocken montieren (der Boden ist nicht nass).
Die Ortschaft mit den Einkaufsmöglichkeiten ist nicht weit entfernt.
Hier begann es erst um 21 Uhr zu regnen.

Mittwoch, 18. Juni 2014

15. - 17.6.14, Harlingen - Harksted/Groningen

15.6.14, Sonntag, Harlingen

Der Sonntagszopf schmeckte sehr gut. Damit war der Start in den Tag gelungen.
Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang in einen bisher noch nicht gesehenen Stadtteil. Ganze Wohnquartiere sind hier am neu Entstehen. Wir durchstreiften einen Park mit Rosenrabatten und landeten nach einiger Zeit, wie gewohnt, in einem Strassenkaffee.
Der Rückweg führte uns nochmal über die Hafenpromenade und den Sandstrand.

16.6.14, Montag, Harlingen – Harkstede/Groningen
Uuuiiiii! Verschlafen!!! Wir wollten nicht bis um zehn schlafen. Nun hiess es ohne trödeln frühstücken, duschen und dann fertig packen.
Kurz vor zwölf Uhr konnten wir los fahren.
Zwischenhalt gab es in St. Jacobiparochie, dort besichtigten wir die Pilgerkirche (nur von aussen weil geschlossen) suchten einige Geopunkte auf und konnten bei dieser Gelegenheit bei einem Bauernhof eine Schachtel frische Eier zu 1.30 erstehen.
Danach ging es weiter Richtung Groningen. Je näher wir der Stadt kamen, desto mehr Baustellen hatte es. Heiner musste seine ganze Aufmerksamkeit der Strasse widmen und ich hatte mit dem Navigieren genug zu tun. Eine Stadtbesichtigung gibt es später.
Unser Ziel befand sich etwa acht Kilometer ausserhalb Groningen an einem kleinen See mit Sandstrand und verschiedenen Sportangeboten wie: Wasserski, Klettergarten, Tennis, Golf und Indoorspielmöglichkeiten. Der Campingplatz ist schon etwas in die Jahre gekommen und wirkt nicht mehr allzu gepflegt. Schade, es wäre ein sehr schöner Platz.

17.6.14, Dienstag, Groningen

Am Morgen fuhren wir mit dem Bus nach Groningen bis zum Bahnhof. Da wir keine Ahnung hatten wo sich die Tourist Info befindet, fanden wir es ratsam am Hauptbahnhof zu starten. Diese Bushaltestelle finden wir für die Rückfahrt bestimmt wieder. Bald konnten wir auch dem Wegweiser zur Info folgen.
Ausgerüstet mit Stadtplan und dem Hinweis die Aussicht vom Martinikirchturm zu geniessen stiegen wir die 370 Stufen hoch. In 90 Metern Höhe hatten wir einen grossartigen Überblick über diese grosse Stadt mit 190 000 Einwohnern.
Auch die Orgel im Innern der Kirche ist beeindruckend.
Im Prinsenhofgarten setzten wir uns in die Sonne, assen ein belegtes Brot und ruhten uns etwas aus. Dieser Garten im alten, traditionellen Stil strahlt einen gewissen Charme aus, dem man sich nicht entziehen kann.

Auf der weiteren Runde stellten wir fest, dass man sogar im öffentlichen Pissoir Kunst geniessen kann (wenn es nicht gerade renoviert wird). Diese Anlage wurde vom Architekten Rem Koolhaas und Fotografen Erwin Olaf entworfen.
Verweilen konnten wir etwas später bei einer Glasinstallation in einer kleinen Grünanlage. Da waren in zwei zusammengebauten Glascontainern ein 250 Meter langes Röhrensystem eingebaut. Durch Berühren mit der flachen Hand auf einem Feld schickte man kleine schwarze Kugeln auf die Reise durch das Röhrensystem. Zog man die Hand weg, schossen die Kugeln wieder in die andere Richtung.

Im Comicmuseum verweilten wir etwas länger. Bildergeschichten versteht man meist auch ohne Textverständnis.

Speziell ist auch die Zugbrücke beim Groninger Museum. In hochgezogener Position gibt sie den Blick auf ein Fliesenbild aus Delfter Baukeramik frei.
Auf dem Weg zum Bahnhof begegneten wir dieser grossen Frauenfigur.
Unser Timing für den Bus war perfekt. Als wir die letzte Kreuzung passierten, fuhr der Bus an die Station. Wir konnten ohne Wartezeit einsteigen und uns zurück zum Campingplatz chauffieren lassen.
Nach dem Abendessen beobachteten wir eine Gruppe Jugendlicher beim Üben auf den Wasserskiern.

Nun bin ich bereits am studieren, was ich als weiteres schreiben soll:

Samstag, 14. Juni 2014

11.6.14, Mittwoch, Harlingen

Die letzte Nacht war sehr ruhig und erholsam. Am Vormittag erkundeten wir die Stadt und buchten auch gleich einen Ausflug zur Insel Terschelling. Das Arrangement beinhaltet Hinfahrt mit dem Schnellboot, Fahrradmiete für einen Tag, Informationsbroschüren und Rückfahrt mit der Fähre. Das letzte Mal auf einem Schnellboot wurde ich Seekrank und kippte von der Bank. Zur Vorbeugung habe ich nun Medikamente.
Am Nachmittag verlängerten wir unsere Buchung auf diesem Campingplatz. Wir bleiben bis Montag. Der Platz ist sauber und ideal gelegen. Wenn man die Strasse vor dem Gelände überquert, dann die Treppe hoch auf den Damm geht sieht man auf der anderen Seite das Meer.
Es hat ein Stück Sandstrand wo man sich tummeln kann. Mit Ebbe und Flut kennen wir uns noch nicht aus, da müssen wir uns erst noch informieren.
Für uns Binnenländler gab es am Abend wiederum einen schönen Sonnenuntergang am Wasser.

12.6.14, Donnerstag, Ausflug auf die Insel Terschelling

Um viertel nach sieben erwachten wir von einem seltsamen Geräusch. Was ist das? Oh, richtig, mein Wecker! Wir müssen rechtzeitig im Hafen sein. Die Fähre legt um 8:30 Uhr ab. Für einen Kaffee und ein Stück Brot reichte die Zeit gut, es empfiehlt sich nicht mit leerem Magen aufs Schiff zu gehen.
Mit einem flottem Fussmarsch erreichten wir den Hafen in zwanzig Minuten. Das Hafengebäude ist ähnlich wie ein Flughafen strukturiert. Auf einer Anzeigetafel ist ersichtlich welcher Gate zu welchem Schiff führt. Vor dem Ticketschalter war Schlange stehen angesagt. Mit unserem Ticket konnten wir gleich durch die Schranke in den Warteraum. Es war eine kluge Entscheidung gestern das Ticket gleich zu lösen.
Auf dem Schnellboot setzten wir uns auf die zweithinterste Sitzreihe. Falls es schaukelt, soll es zuhinterst am wenigsten spürbar sein. Die ganzen Vorsichtsmassnahmen waren jedoch überflüssig. Es war eine sehr ruhige Überfahrt, dabei blieb auch der empfindlichste Magen in der normalen Position.
Auf der Insel holten wir im Tourist Office die verprochene Informationsmappe, setzten uns damit ins Restaurant am Platz und bestellten Frühstück.
Bei mir machte sich Enttäuschung breit als ich merkte, dass die ganzen Informationen auf Holländisch verfasst waren. Was soll das? Erst diese Reklame und dann die Annahme, dass sämtliche Inselbesucher die Landessprache beherrschen? Englisch wäre ja auch noch eine Option. Tja, auf dem Campingplatz steht ein grosser Container für Papier und Karton.
Nach dem leckeren Frühstück holten wir die Mietfahrräder. Die ausgeschilderte Inselrundfahrt ist etwa 23 Kilometer lang und führt über lange Strecken direkt dem Meer entlang. Es hatte viele Naturschutzzonen, Dünen und Sandstrand.
Wir hielten uns nicht komplett an die vorgeschlagene Route, dafür radelten wir viel durch bewaldetes Gebiet. Beim Kap Hoorn machten wir in der Dünenbar eine Lunchpause. Auf der Weiterfahrt wieder Richtung Hafen, rumorte es plötzlich ganz verdächtig und schmerzhaft in meinem Gedärm. `Oh nein!`, war mein erster Gedanke,`hätt ich doch nicht den Spezialburger nehmen sollen?` Mein Problem wurde immer akuter. Dann erwischten wir auch noch eine falsche Strasse …. nach einigen hundert Metern stellte sich dies aber als Glück heraus: wir hatten die Zufahrt zu einen Campingplatz erwischt. Das Sanitärgebäude tauchte genau zur richtigen Zeit vor uns auf. Das Timing hätte nicht besser sein können.
Die restlichen Kilometer zurück konnten wir nochmal so richtig geniessen.
Auf der ganzen Rundfahrt sahen wir an den verschiedensten Stellen Vorbereitungen zum Oerol Festival. Dies ist ein zehntägiges Nationales Zirkus-, Theater-, Tanz-, und Musikfestival. An 70 verschiedenen Plätzen werden Attraktionen geboten. Zum 33. Festival werden sehr viele Besucher erwartet.
Als wir im Hafen die Einfahrt unserer Fähre beobachteten, sahen wir, dass bereits am heutigen Tag sehr viele Besucher anreisten. Die dreistöckige Fähre war gut besetzt.
Müde und zufrieden erreichten wir um sieben Uhr Abends den Hafen von Harlingen.

13.6.14, Freitag, Harlingen

Am Vormittag nutze ich den Sonnenschein um die frisch gewaschene Wäsche zu trocknen. Am Mittag bildete sich direkt über uns eine Gewitterzelle die sich glücklicherweise nicht hier entleerte.
Heute wollte ich endlich meinen Klappbackofen testen. Mit etwas Mehl, Backpulver und Wasser mischte ich Teig für einige Brötchen. Die ersten sind noch etwas bleich geraten schmeckten aber trotzdem gut.
Meine Wäsche konnte fertig trocknen während Heiner unsere Fahrräder bereit stellte. Bei frischem Wind konnten wir eine kleine Radtour machen und so nebenbei Lebensmittelnachschub besorgen.

14.6.14, Samstag, Harlingen
Ich bin Nachts häufig aufgewacht weil der Wind mit unserer Sonnenstore spielte.
Mann liess mich am Morgen netterweise ausschlafen.
Nach dem Frühstück machten wir einen Bummel durch die Stadt und besorgten noch die restlichen Lebensmittel um den Sonntag zu überstehen. In dem Geschäft konnte man Trockenhefe kaufen. Oh ja, endlich wieder mal einen Hefezopf am Sonntag früh!
Gesagt – getan!
Auf der Bildfolge sieht man die Handhabung vom Klappofen und am Schluss das Resultat meiner Bemühungen.
Jetzt freuen wir uns auf das Sonntagsfrühstück. Mhhhh, wie das hier riecht!

Dienstag, 10. Juni 2014

8. - 10.6.14, Afsluidijk, der Damm von Den Oever nach Zurich

8.6.14, Sonntag, Alkmaar
Nachts um zwei Uhr bin ich aufgeschreckt. Ohhhh, nein! Nicht schon wieder ein Gewitter! Schnell unsere Sachen von draussen in den `Keller` versorgen!
Dieses Mal ging das Donnerwetter ohne heftige Winde vorbei.
Man sollte sich nicht so sehr auf den Wetterbericht verlassen, auch der kann mal daneben liegen.

Am Morgen war der Himmel immer noch bedeckt. Wir hofften auf die Rückkehr der Sonne am Nachmittag, packten zuversichtlich unseren Rucksack und schnürten die leichten Wanderschuhe. Die Stadt Alkmaar hat einige Sehenswürdigkeiten, Parks, viele Grachten, Strassencafes und natürlich Geocaches.
Alkmaar hat jeden Freitag einen berühmten Käsemarkt. http://www.kaasmarkt.nl
Da wir erst am Samstag anreisten waren wir zu spät für diesen speziellen Markt. Trotzdem genossen wir unseren Spaziergang durch die Stadt, blieben immer wieder stehen um zu schauen, fotografieren oder um uns auf dem GPS zu orientieren.
In einem Park fanden wir eine Strassenlaterne mit Dynamo zum selber Strom resp. Licht zu erzeugen.


Heiner musste dies natürlich ausprobieren obwohl bei Tageslicht der Effekt verloren geht.

Wie viele Städte in Holland hat auch Alkmaar ein dichtes Netz von Grachten. Der heutige Tag war ideal für eine Bootstour. Ja, die Sonne ist zurückgekommen und nein, wir haben uns nicht aufs Wasser begeben, da war dermassen viel Verkehr, das hätte bei uns ein nasses Ende genommen. Uns reichte zuschauen. Bei einer niederen Brücke blieben wir stehen als ein vollbesetztes Rundfahrtsboot darauf zusteuerte. Der wird doch wohl nicht damit unter dieser Brücke durch? Doch er wollte! Alle Passagiere legten sich auf die Bänke oder knieten auf den Boden. War das ein Gelächter. Offenbar hat es den Leuten Spass gemacht.


Um 19 Uhr waren wir wieder zurück auf dem Campingplatz, veranstalteten eine gemütliche Grillade und anschliessend machten wir unser Fahrzeug für die Weiterfahrt bereit.

9.6.14, Montag, Den Oever
Zuallererst fuhren wir nach Bergen aan Zee, dort hatten wir vor 38Jahren am Strand Muscheln gesammelt für unsere Hochzeitstischkarten. Wir erkannten den Ort nicht wieder. Damals waren wir im Herbst da, einige Tage nach unserer Verlobung. Es war kühl, windig und menschenleer. Heute war es warm, sonnig und voll von Badefreudigen. Wir blieben eine Kaffeelänge, besuchten die Koordinaten bei einem versteckten kleinen Tiergehege in den Dünen und freuten uns an dieser ruhigen Oase nicht weit vom Strandrummel. Ohne Geocaching wären wir nie in diese hübsche Ecke gegangen.
Nach diesem kleinen Halt fuhren wir zum Camperstellplatz beim Hafen von Den Oever. Für eine Nacht wollten wir hier stehen bleiben. Der Parkplatz war übervoll, vorwiegend mit PWs. Später stellten wir fest, dass es die Fahrzeuge von Ausflüglern waren. Ab hier kann man Schiffstouren machen.
Im laufe des späteren Nachmittags wurde es zusehends ruhiger auf dem Platz.
Die Strassengeräusche wurden ab und zu von einer schrillen Klingel unterbrochen, dann gingen auf dem Damm die Barrieren hinunter und die Brücke wurde gedreht, damit die Durchfahrt für die Schiffe möglich war. Das war jedesmal ein Schauspiel.
Nach sieben Uhr kam der Hafenmeister die Übernachtungsgebühr einkassieren. Auf dem Platz hat es sogar Stromanschluss für uns und ein Sanitärgebäude wo man duschen kann. Gemütlich liessen wir den Tag ausklingen.


10.6.14, Dienstag, Harlingen
War das eine unruhige Nacht. Als es auf der Strasse ruhiger wurde, frischte der Wind auf. So gegen zwei Uhr begann es zu Regnen. Immer wieder schreckten wir auf, weil der Wind unsere Behausung heftig zum wackeln brachte. In meiner Fantasie sah ich uns mitsammt dem Fahrzeug im Kanal landen. Mit solchen Bildern im Kopf gibt es kein entspanntes schlafen.
Nach dem Frühstück nahmen wir die 32 Kilometer über den Afsluidijk unter die Räder. Die Sonne hatte mittlerweile wieder alles trocken gemacht und heizte tüchtig ein.
Wir steuerten einen Minicamping etwas ausserhalb von Harlingen an. Leider machen die das dort nicht mehr, also kehrten wir um und fuhren zu einem Platz den wir im Vorbeifahren gesehen haben.
Hier hatte es Platz für uns. Glücklich, dass wir wieder Internet haben und unsere verschiedenen Dinge erledigen können, bleiben wir zwei Nächte.

Samstag, 7. Juni 2014

4. - 7.6.14, Sonne, Regen, Sonne

Dieser Eintrag ist leider ohne Fotos. Die Internetverbindung ist zu schlecht um Bilder hochzuladen.

4.6.14, Mittwoch
Bettwäsche waschen? Bettäsche noch nicht waschen? Ich konnte mich lange nicht entscheiden. Viel lieber hätte ich diese Arbeit noch etwas hinaus gezögert. Da für Donnerstag ganz schlechtes Wetter gemeldet wurde und für Freitag unsere Weiterfahrt geplant war, sauste ich kurz vor zwölf Uhr zur Rezeption und erstand zwei Waschmarken. Im Sanitärgebäude waren beide Waschmaschinen frei …. juhui: Stereowaschen! So bin ich schneller fertig. Derweilen hatte Mann Wäscheleinen am Camper montiert so konnte Frau die grossen Wäschestücke im Wind flattern lassen.
Noch bevor alles endgültig trocken war wurde der Wind immer heftiger und schob drohende, riesige, dunkle Wolkentürme heran. Es wickelte die Wäschestücke um die Leinen, riss und zerrte an der ganzen Einrichtung. Schon begannen die ersten Tropfen zu fallen. Eilig brachte ich meine frisch gewaschenen Stücke in Sicherheit.
Mit vereinten Kräften verstauten wir unsere ganze Habe, die es drohte davon zu blasen, in den Camperkeller. Während Heiner die Store eindrehte musste ich dieselbe festhalten, da es sie sonst bei den heftigen Böen abgeknickt hätte.
Zwei Standplätze weiter riss es ein Teil des Vorzeltes vom Wohnwagen. Einer der Dauercamper der dies gesehen hatte kam über den Platz und Heiner und er packten die losen Zeltteile zusammen und deponierten sie so, dass sie nicht davonfliegen konnte. Die Besitzer kommen erst am Wochenende wieder.
Schnell suchten wir Schutz in unserer HeiMatd.
Hei, gab das einen starken Regen! Wir waren froh, dass wir alles verstaut hatten! Was nicht vom Wind weggeblasen worden wäre, hätte sicher schwimmen müssen.
Unsere Gummistiefel waren im hintersten Winkel versteckt. Egal, keines von uns wäre freiwillig nach draussen gegangen.
In der Nacht goss es immer wieder wie aus Kübeln.

5.6.14, Donnerstag

Frisch gewaschene Bettwäsche, Regen der aufs Dach trommelt, ein kuscheliges Bett, wer will da schon früh aufstehen?
Unser Frühstück war entsprechend spät.
In einer grösseren Regenpausen entschlossen wir uns sofort ins Dorf zu gehen, wir mussten die Vorräte fürs Pfingstwochenende auffüllen. Bei dieser Gelegenheit gingen wir ins China-Restaurant das uns schon in den ersten Tagen aufgefallen ist. Statt zum Nachtessen nochmal ins Dorf zu laufen gab es halt ein üppiges Mittagsmahl. Mmmhhhh, war das lecker!

Nach dem Einkaufen mussten wir uns wieder wegen den dunklen Wolken beeilen. Kaum waren wir im Camper legte es wieder los. Und wie!
Die Autos die auf den Platz fuhren, spritzen riesige Wasserfontänen auf.
Drinnen mussten wir ziemlich laut reden, damit wir uns gegenseitig verstanden. Nein, nicht Kommunikationsschwierigkeiten sprich: streiten, - wir mussten den Geräuschpegel vom Regen übertönen. Dazu rauschten wieder böige Winde über uns hinweg.
Abends lockerte die Wolkendecke auf und liess uns auf eine Wetterbesserung hoffen.

6.6.14, Freitag
Ein strahlend blauer Himmel und heller Sonnenschein begrüsste uns heute morgen.
Es gab kein Trödeln, gemütliches lesen beim ersten Kaffee und irgendwann dann richtig frühstücken. Heute war das Ziel bis um zehn Uhr reisefertig zu sein. Da wir unsere `Gartenmöbel` vor dem Gewitter am Mittwoch nur rasch in Sicherheit gebracht haben und gestern wegen der Nässe immer noch nicht fahrsicher verstauen konnten, musste dies auch noch heute morgen erledigt werden. Wir schafften es tatsächlich bis um zehn abfahrbereit zu sein.
Zuerst ging es nochmal zurück nach Zwolle in den Cmpingküchenbedarf. Diesmal fuhren wir auch von der richtigen Seite in die Zielstrasse, das Navi wollte uns nicht mehr durch die Rabatte jagen.
Glücklich konnte ich meinen bestellten Klappbackofen in Empfang nehmen.
Da das Wetter für einen Stadtbummel ideal war, fuhren wir in die Stadtmitte, parkierten unser Fahrzeug auf einem Parkplatz am Kanal und starteten zum kleinen Stadtbummel.
Ein grosser Markt war rund um die Sankt Michael Kirche aufgebaut. Wir schlenderten an den Ständen vorbei, rochen die verschiedenen Düfte von Käse, Fisch, vielen Früchten und von den Verpflegungsständen. Da wir satt waren konnten wir es ganz gut verkneifen etwas zu kaufen.
Dann sahen wir das offene Kirchenportal. Dies ist doch eine Einladung das Bauwerk zu besichtigen. Innen staunten wir über die Architektur, bewunderten den geschnitzten Altar in der Mitte des Hauptschiffes, staunte über die Grösse der Orgel und die reichhaltigen Schnitzereien daran.
Eine Dame sprach uns an, sie wollte uns Informationen geben über diese Kirche. Ich sagte ihr: wir sprechen nur deutsch.
„Um so besser“ meinte sie „deutsch ist meine Muttersprache und ich freue mich, wenn ich ein wenig deutsch sprechen kann.“
Wir bekamen eine Privatführung.

Zurück beim Camper wurden wir gefragt ob wir wegfahren wollen. „Ja, wir fahren weiter“ gab ich Auskunft.
„O.K. hier dürfen Sie nämlich nicht parken. Dies sind nur Plätze mit Parkkarte“.
Gut haben wir das nicht gewusst, ich hätte keine ruhige Minute in der Stadt gehabt.

Unsere Route führte Richtung Lelystad und über den Houtribdeich zwischen Ijsselmeer und Markermeer. In der Mitte dieses 26 Kilometer langen Dammes liegt Trintelhaven und eine Autoraststätte. Früher war hier ein Arbeitshafen, nach Fertigstellung des Deiches wurde er zum Hafen für Berufs- und Sportschiffahrt.
Das Restaurant wurde „Check Point Charlie“ getauft. Natürlich mussten Martin’s da eine Rast einlegen. Irgendwann kam der Chef auf die Terrasse und fragte: „sind sie aus der Schweiz“ (Heiner trug sein Patrioten-Shirt)? Wir bejahten. Er habe einige Jahre in der Schweiz gearbeitet zum Sprachen lernen. Er freute sich sichtlich über unseren Besuch. Er erzählte: wenn er am Abend auf dieser Terrasse sitze, fühle er sich im Winter wie ein Trapper in Kanada und im Sommer wie auf den Bahamas in den Ferien. Es gefalle ihm hier. Dann gab er noch einige schweizerdeutsche Worte zum besten und hatte riesigen Spass.
Unsere Fahrt sollte heute auf einem Camping- und Stellplatz ihren Abschluss finden. Sollte ..... Da das Pfingstwochenende bevorsteht ist dies etwas schwieriger.
Wir haben nicht reserviert, also .... mussten wir weitersuchen.
Schliesslich sind wir auf einem Firmengelände neben einer Werkstatt für Wohnwagen, Camper und sonstige Spezialfahrzeuge gelandet. Hier dürfen wir übernachten, da auf dem gegenüberliegenden Platz bei der Brandwehr die Fahrzeuge einiger Schausteller stehen. Normalerweise darf man dort übernachten, bloss dieses Wochenende geht dast nicht.
Im Ortszentrum standen Karussell und sonstige Bahnen die am Abend den Betrieb aufnahmen. Die Musik hörten wir zwar auf unserem Standplatz, es störte aber nicht.


7.6.14, Samstag
Am Morgen erwachten wir wieder bei schönstem Sonnenschein. Der Wind wehte zu kühl um draussen zu Frühstücken.
Bald konnten wir losfahren. Erstes Ziel: das Städtchen Hoorn. Dort gab es Fototime, müssen wir doch beim Heimaturlaub unseren Freunden zeigen, dass es noch andere Hörner gibt.

Auf der weiteren Route machten wir Halt bei den Schermer Museummolen. Dies ist eine Gruppe von heute noch sechs Mühlen. Wir sahen erst eine Videoeinführung in deutsch dann konnten wir die Mühle innen besichtigen. Erstaunlich wie sie schon vor hunderten von Jahren dieses Land trocken gelegt haben.

Am Nachmittiag wollten wir auf einen Campingplatz bei Egmond …. alles besetzt. Dann fuhren wir Richtung Bergen, immer mit unseren Suchern auf Campingschilder jagd. Nach einigen Kilometern wurden wir fündig. Hier in Alkmaar haben wir einen der letzten Standplätze ergattert und haben uns den gleich für zwei Nächte gesichert.

Dienstag, 3. Juni 2014

1. - 3.6.14, Vollenhove

Sonntag 1.6.14, Rund um den 'Schwanensee'
Wir haben unsere Sonntagswanderung genossen. Nicht zuletzt wegen dem guten Lunch. Heiner bestellte sich 'strammer Max' und schaute ganz glücklich als der den Teller vor sich stehen hatte.


Wir umrundeten das Vollenhovemeer, einen natürlichen See der durch Kanäle mit anderen Gewässern verbunden ist. Auf dem Hinweg sahen wir so viele weisse Punkte auf dem Wasser, dass wir bezweifelten dass das alles Schwäne sind. Trotz Zoom der Kamera konnten wir es nicht mit Bestimmtheit sagen.


Auf dem Rückweg, entlang der anderen Seeseite, stellten wir fest: es sind doch Schwäne! Es müssen hunderte der weissen, majestätischen Wasservögel gewesen sein. In diesem Gewässer finden sie wohl ideale Lebensbedingungen.

Zuhause auf dem Campingplatz war es wieder spürbar ruhiger geworden. Das lange Auffahrtswochenende war vorbei. Die Leute mussten wieder zur Arbeit, die Kinder zur Schule.
Lediglich Rentner und junge Eltern bevölkern noch den Platz, letztere kann man aber an einer Hand abzählen.

Montag, 2.6.14, Fahradt(ort)our
Mann hatte die Idee mit den Fahrrädern bis ans Meer zu fahren. Immer geradeaus bis nach Urk sollen es bloss etwa 30 Km sein. Meine Bedenken, dass es mit dem Rückweg 60 Km sind und wohl etwas viel, kamen nicht durch. Der Vorteil dieses Landes liegt in der fahrradfreundlichen Topografie. Zudem hatten wir uns und unserer Räder aufgerüstet. Also Frau: 'Gring ache u dure'!


Wir starteten bei noch etwas frischen Temperaturen. Mit etlichen kleinen Zwischenhalten schafften wir die Distanz bis Urk problemlos. Ich muss gestehen: es war herrlich.
Am Hafen genossen wir ein reichhaltiges und sehr leckeres Fischmenue, Meersicht inklusive.


Zurück radelten wir die meisten Kilometer entlang des Wassers. Etliche Male kreuzten Schwärme von Wildgänsen mit Nachwuchs unter lautstarkem Geschnatter unseren Radweg. Da machten wir doch gerne einen kurzen Stopp oder fuhren etwas langsamer um dem Gewatschel den Vortritt zu gewähren.


Einige Kilometer von unserer HeiMatd entfernt spürte ich ein Brennen an delikater Stelle. Ohhhh nein! Wundgescheuert! Fehlendes Training respektive fehlende Abhärtung kann auch die beste Ausrüstung nicht ersetzen.
Zuhause gab es nur noch ein leichtes Nachtessen … wir waren beide zu erledigt um noch zu kochen.

Dienstag, 3.6.14, Erholungstag

Ausschlafen. Ausruhen. Einkaufen. Besuch beim Frisör.
Jetzt sieht der Himmel gewitterhaft aus. Laut Wetterbericht soll es morgen regnen.