Montag, 24. August 2015

24.8.15, unterwegs nach Paris

Wir sind auf dem Weg nach Paris. Dort treffen wir unsere Schwiegertochter und unseren jüngsten Enkel. Wir freuen uns auf die Beiden und auf einige Tage in der Stadt der Liebe. Unser Blog geht erst nach dem Parisbesuch wieder weiter. Bis dann!

Samstag, 22. August 2015

22.8.15, Taupont

Departement Morbihan. Ohhh, wir sind im Lande der Sagen und Legenden. Die Ritter der Tafelrunde: Lancelot, Gawain, Galahad, Tristan ..... der Zauberer Merlin, die Feen und Kobolde ....
hier gibt es wieder viel zu entdecken und bestaunen. Die Parzellen des Campingplatzes tragen berühmte Namen.

Auf unserer heutigen Wanderung sind wir an einem Hortensienpark vorbei gekommen. Da gibt es auf 13 ha die ganze Hortensienvielfalt von Europa zu bewundern. Nicht mal mein Gärtner kennt da alle Arten.
Auf dem Heimweg hat es uns dann wieder einmal verregnet. Dies konnte uns die Laune heute nicht verderben, zumal die Gegend hier den Regen dringend nötig hat.

Liebe Freunde, wir möchten uns bei euch bedanken für die lieben Kommentare und Hinweise.
P.S. Bei nächster Gelegenheit werde ich mir Dupin-Krimis zu Gemüte führen.

Donnerstag, 20. August 2015

20.8.15, Sainte-Marine

Bei trübem, nassem Wetter starteten wir heute morgen um einige Kilometer südlich nochmal Station am Meer zu machen. Sainte-Marine liegt wenige Kilometer südlich von Quimper immer noch in der Bretagne.
Je weiter wir südwärts fuhren desto heller wurde der Himmel. Als wir in Sainte-Marine ankamen, schien sogar die Sonne zwischen den Wolken durch.
Wir installierten unser Fahrzeug auf dem zugewiesenen Platz und suchten sogleich den nahen Strand. Das Rauschen der Wellen in den Ohren, den warmen, feinen Sand unter den Füssen und Sonnenschein von oben, herrlich!
Am Abend gönnten wir uns in einer Pizzeria im Dorf eine leckere Maffiatorte und mussten dann dringend einen Verdauungsspaziergang machen.
Die Kulisse dazu könnte nicht besser sein:

Mittwoch, 19. August 2015

19.8.15, Brest

Gestern hatten wir uns an der Bushaltestelle in den Nähe des Campingplatzes über das Busnetz, den Fahrplan und die Tarife schlau gemacht. Die Tageskarte kostet 3.95 Euro und ist auf allen Bus- und Tramlinien gültig. Wir wollten ins Océanopolis, ein Aquarium der besonderen Art am anderen Ende der Stadt.
Die Hinfahrt dauerte eine volle Stunde. Stadtbesichtigung im Trockenen (heute regnet es).
Das Meeresaquarium von Brest ist in mehreren modernen Bauten untergebracht. Ein Polar Pavillon, ein Tropical Pavillon, ein Temperate Pavillon, natürlich ein Restaurant Pavillon und eine Boutique.
Alles sehr gut präsentiert und schön gestaltet. Sehr viele Tafeln zum lesen und fast ebensoviele Monitore zum Filmsequenzen schauen oder Computerplätze um Zusatzinformationen abzurufen. Es gibt auch Grossleinwände mit sehr schönen Aufnahmen. Bei der ganzen Flut von technischen Möglichkeiten kommt die direkte Anschauung am Lebewesen, für meinen Geschmack, zu etwas kurz.

Auf der Rückfahrt stiegen wir im Stadtzentrum aus, besuchten ein Teehaus (es gibt auch Kaffee), kauften in einer Metzgerei ein Stück Fleisch für unser Nachtessen und setzten die Fahrt mit dem Tram fort. Es gibt nur eine einzige Tramlinie, die sieht jedoch sehr neu aus. Von der Endhaltestelle des Trams konnten wir den direkten Bus bis zu unserer Heimathaltestelle nehmen.

Dienstag, 18. August 2015

18.8.15, Brest

Der ganze heutige Tag stand im Zeichen der Stadtbesichtigung. Diese Stadt begeistert uns nicht so sehr, grosse Teile des Hafengebiets sind militärische Sperrzone. Einige Grünzonen sind hübsch anzusehen, viele Strassen wirken jedoch ungepflegt. Fazit für heute: Fitnessprogramm mittels abgespulter Kilometer gemacht. Morgen ist ein neuer Tag.

17.8.15, Brest

Nun sind wir im Departement Finistère in der Bretagne.
Heute morgen war schnell zusammengepackt, vieles hatten wir schon gestern Abend verstaut, damit es nach dem Frühstück schnell geht.
Mit 150 Kilometern ist es für uns heute eine ideale Distanz von einem Campingplatz zum Nächsten.
Das Gelände ist und bleibt, wie schon bei St. Brieuc, leicht Hügelig mit viel Wald. Die Schilder sind zweisprachig angeschrieben und wenn ich bretonisch höre verstehe ich kein einziges Wort.
Unser Campingplatz liegt leicht erhöht, wenn man beim Hinterausgang auf dem kleinen Wanderweg durch den Wald absteigt ist man nach etwa fünfzehn Minuten an einer kleinen Bucht. Zum Baden eignet sie sich weniger, dafür sieht man Ruderboote, Paddelboote, Gummiboote. Hier stösst man auch wieder auf den GR 34, dem grossen Fernwanderweg. Wir folgen der Markierung etwa drei Kilometer der Küste entlang, vorbei an einem Leuchtturm und militärischem Sperrgebiet. Der ganze Hang scheint von entsprechenden älteren und neueren Anlagen durchlöchert zu sein.
Während unserer kleinen Wanderung sehen wir immer wieder Aussichtspunkte mit Ruhebänken und haben herrlichen Blick aufs Meer.


Sonntag, 16. August 2015

16.8.15, St. Brieuc

Schon während dem Aufstehen war mir klar: heute muss ich marschieren, sonst gibt das einen ausgewachsenen Muskelkater. Es ist mir aber schleierhaft weshalb mein Herzlieb keinerlei Anzeichen von muskulären Beschwerden zeigt. Will er hier den Starken markieren oder gehen die Strapazen von gestern tatsächlich spurlos an ihm vorbei?
Heute soll es nicht regnen, also setzte Frau eine Maschine mit Wäsche in Betrieb. Nach dem Wäsche aufhängen und einem zweiten Frühstück marschieren wir los. Dieses Mal in die entgegengesetzte Richtung von Gestern.

Das grüne Tal dem kleinen Bach le Gouédic entlang ist von einigen Wanderwegen durchzogen. Mit einiger Überwindung schaffte ich fünf Kilometer. Meine Beine sind leer und kraftlos, aber wenigstens hat sich nun der Muskelkater verflüchtigt.
Etwa einen Kilometer von unserem Platz entfernt spürten wir die ersten Regentropfen. Im Eilschritt strebten wir unserer Wäscheleine zu .... die Dachfenster am Häuschen standen auch noch auf viel Frischluft. In kurzer Zeit hatten wir alles in Sicherheit. Die Eile wäre nicht nötig gewesen, alles nur Drohgebärden.

15.8.15, St. Brieuc

Nachlieferung einiger Ansichten der Stadt:
Heute morgen schlüpfte ich noch vor meinem Angetrauten aus der Koje. Die Vorfreude auf die geplante Wanderung liess mich aktiver sein als sonst üblich. Endlich konnte ich wieder einmal den Tagesrucksack packen.
Der Himmel zeigte sich stark bewölkt und es wehte ein kühler Wind. Die Temperaturanzeige bewegte sich nicht über zwanzig Grad. Wetter für lange Hosen und Jacken.
Bis zum Mittag hatten wir das Hafengebiet von Plérin erreicht. Zeit für Austreten und einen Kaffee.
Als wir am Wanderkarte studieren waren, fragte die nette Serviererin ob wir einen bestimmten Weg suchen. Sie brachte uns dann einen kleinen Plan der Umgebung und wies uns die Richtung zur Küste. Der GR 34 ist sehr gut markiert, eigentlich benötigt man keine Karten, ausser um die Distanzen abzuschätzen. Nach weiteren 45 Minuten hatten wir die Küste erreicht.
Ebbe. Das Wasser sahen wir weit entfernt. Wir suchten uns einen schönen Platz für den Mittagslunch und genossen die Ruhe. Es hatte kaum andere Leute auf diesem Abschnitt.
Frisch gestärkt stiegen wir vom Strand wieder auf den GR hoch der sich dem Abhang entlang schlängelte. Es waren nur noch wenige Kilometer bis zum Aussichtspunkt Rosiére. Dort beschlossen wir den Rückweg anzutreten. Da heute in Frankreich ein heiliger Feiertag ist fuhren keine Busse, die Läden waren geschlossen und etliche Restaurants ebenso. Wir hofften im Zentrum von St. Laurent de La Mer ein offenes Restaurant zu finden. Fehlanzeige. Wir mussten uns bis Le Légué gedulden. Ahhhh, herrlich, so ein kühles Bier! Die restlichen vier Kilometer bis zu Campingplatz führte wieder über die selbe Route wie der Hinweg. Nach insgesamt 18 Kilometern waren wir wieder am Ausgangspunkt. Müde, zufrieden und mit schmerzenden Haxen liessen wir uns auf die bequemen Stühle sinken. Solche Strecken sind wir nicht mehr gewohnt.

Freitag, 14. August 2015

14.8.15, St. Brieuc.

In den frühen Morgenstunden begann es zu regnen. Unaufhörlich ohne Unterbruch prasselte es auf unser Dach. Es kostete Überwindung aus dem Auto zu kriechen und die bestellten Croissants zu holen. Während dem Frühstück konnten wir unseren finnischen Nachbarn beobachten wie er in Badehose und Adiletten um sein Fahrzeug hüpfte und alles startklar machte.
Am Mittag regnete es immer noch. Wir kontrollierten wieder und wieder den Pegelstand des nahen Baches. Meine Gedanken wanderten langsam Richtung Notfallszenario. Endlich, so gegen drei Uhr, liess der Regen nach. Der Bach schaffte es nicht ganz bis auf die Wiese, schon hatte die Wassermasse deutlich abgenommen. Nun war es Zeit für einen Stadtbummel. Durch den Park, unter der Eisenbahnbrücke durch, vorbei an schönen Gärten, dann durch ein weniger schönes Quartier und schon waren wir in der Innenstadt angelangt. Wir bewunderten sehr alte Häuserzeilen, gepflästerte Gassen, schöne Türen und Portale und wunderten uns über den Stilmix bei der Kathedrale St. Etienne. Auf dem Plan von der Tourist Info hiess es: der Baubeginn der Kathedrale war im zwölften Jahrhundert, bis ins neunzehnte Jahrhundert wurde sie immer wieder umgebaut.
Das erklärt einiges.

In einer der Gassen steuerten wir in eine kleine Crėperie und liessen uns eine flambierte Crėpe servieren. Ohhhh, war das ein Genuss!
Danach schlenderten wir durch die schönste Einkaufsstrasse der Stadt, schauten in die Schaufenster der Läden mit all den bekannten Markennamen und erstanden ein Geschenk für einen nahen Geburtstag.

Zurück auf dem Campingplatz staunten wir nochmal. Da stand ein knallroter Reisebus neben der Zeltwiese, der Schriftzug: Rollendes Hotel war schon von weitem lesbar und deutete auf deutsche Herkunft. Auf der Wiese standen Tischgarnituren, die Reisenden wurden gerade verpflegt. Das seltsamste Ding war jedoch der Anhänger. Es sah aus als seien darin vier Reihen Schlafkojen übereinander gebaut. Batteriehaltung??

Donnerstag, 13. August 2015

13.8.15, St. Brieuc

Bis um 10 Uhr hatten wir Zeit um den Platz zu verlassen. Wir waren sogar noch etwas früher dran als gefordert. Das nächste Ziel, den Campingplatz des Vallées in St. Brieuc hatte ich schon am Vorabend in unser Navi eingegeben. Wir wollten der Küste entlang, unser Navi durchs Hinterland. Die Beschilderung liess uns den Weg auch ohne Navi gut finden, bloss für die Zufahrt zum Campingplatz waren wir über das kleine Gerät froh.
Der kleine Platz mit wenigen Stellplätzen liegt in einem ruhigen, kleinen Tal an einem Bach. Bis ins Zentrum von St. Brieuc sind es etwa zwei Kilometer. Direkt vor den Toren des Campings führt ein gut markierter GR vorbei, ein Zugang zum GR 34 der sich der Küste entlang schlängelt. Verlockend.

12.8.15, Saint Malo

Heute genossen wir die Fahrt mehrheitlich der Küste entlang. Unterwegs kauften wir an einem Strassenstand frisches Gemüse und Früchte, auf Moules verzichteten wir weil ich offenbar die Meeresfrüchte eher meiden sollte und mein Angetrauter nicht eben Fan ist.
In St. Malo steuerten wir den grossen Stellplatz bei der Pferderennbahn an. Wie wir später feststellten war das ein sehr kluger Entscheid. Wir lösten ein Übernachtungsticket, richteten uns auf dem Platz ein und begaben uns dann zu Fuss in die zwei Kilometer entfernte Altstadt. An der Haltestelle der Navette (gratis Pendelbus)warteten die Leute dichtgedrängt. Etwas später überholte uns der vollgestopfte Bus ....phuuu, gut gemacht.
Im Hafengebiet vor den alten Stadttoren waren links und rechts der Strasse riesige Stapel schöner Holzbretter gestapelt. Zuerst glaubten wir Nordische Hölzer zu sehen, konnten jedoch bald den Schriftzug 'Russia' lesen.
Wofür die wohl bestimmt sind?
Bei schönstem Sonnenschein erreichten wir zur Mittagszeit die Stadtmauer und schossen bereits mitten in vielen anderen Touristen erste Fotos. Vom Hunger geplagt blieben wir an einem Crépes Stand stehen und erstanden uns diese Köstlichkeit mit Creme Beurre sale, einer herrlich cremigen Sauce mit dem Geschmack von 'Rahmtäfeli'. So gestärkt konnten wir bei Ebbe über den Sand
bis zum Fort National, das früher Fort Royal hiess, marschieren. Für fünf Euro Wegzoll durfte man diese Festung besichtigen. Die Führungen waren leider ausschliesslich auf Französisch.
Laut Beschreibung stand auf diesem Felsen ursprünglich ein Leuchtturm. Ende des 17. Jahrhunderts beauftragte Ludwig 14. den grossen Baumeister Vauban hier eine Festung zu errichten. Das Ergebnis ist eindrücklich.
Die Altstadt ist von einer noch vollständigen Ringmauer umgeben. Als Besucher kann man auf dieser Mauer rundum flanieren und die Aussicht aufs Meer und die vorgelagerten Festungsbauten geniessen. In den Gassen befinden sich wie bei jedem anderen Touristenort viele Restaurants, Boutiquen und Souvenirläden. Trotzdem ist es sehenswert.
Wir genossen unseren Spaziergang und dehnten ihn sogar noch auf die Halbinsel La Cité aus. Dort, unmittelbar vor den alten Bunker- und Festungsanlagen aus dem zweiten Weltkrieg, befindet sich ein schöner Campingplatz mit Aussicht auf den Hafen. Das Schild 'Complet' liess bereits etliche Camper mit enttäuschten Gesichtern umkehren. Wir haben zum Glück einen Übernachtungsplatz auf sicher.

Müde aber zufrieden marschierten wir 'heimwärts'. Kaum im Camper angekommen hörten wir in der Ferne Donnergrollen. Immer näher schoben sich die Gewitterwolken bis sie sich schliesslich über uns entluden. Kurz und heftig war der erste Regenschauer und in der Nacht wiederholte sich dieses Spiel einige Male.

Dienstag, 11. August 2015

11. 8. 15, Servon

Vor drei Tagen verliessen wir Bernières-sur-Mer, fuhren bis 12 Kilometer vor Mont Saint Michel und installierten uns in Servon auf dem kleinen Campingplatz. Die kleine Ortschaft bietet ausser der sehenswerten Kirche und den sie umgebenden Häusern nichts attraktives. Einkaufen kann man in einigen Kilometer Entfernung. Der Vorteil dieses Platzes liegt in der Nähe zum Touristenmagnet Mont St. Michel und trotzdem nicht im Zentrum des Trubels.
Am Sonntag war ausruhen, lesen, ein kleiner Spaziergang und wieder lesen angesagt.
Montag war der letzte vollständige gemeinsame Tag mit Christina und Hans. Der Besuch auf der berühmten Insel Mont St. Michel hatten wir uns für diesen Tag aufgespart.
Hans war vor Jahren schon mal dort und erzählte uns das sei wirklich sehenswert. Damals führte noch ein Damm zur Insel, heute ist es ein Steg, damit man trockenen und sauberen Fusses auf den felsigen Berg gelangen kann. Schon auf der Zufahrt zum sehr grossen Parkplatz schwante uns böses. Langsam krochen wir in einer langen Autoschlange Meter um Meter vorwärts. Weit vorne bewegten sich Fussgänger Richtung Bushaltestelle als wäre es ein Massenexodus. Bus um Bus wurde vollgestopft und die rund zwei Kilometer zur Insel gekarrt. Wir entschieden uns für die Fussvariante. Mit uns unzählige andere 'Fusspilger'. Je näher wir der Insel kamen desto zögerlicher wurde unser Schritt. Keines von uns wollte sich an der langen Kolonne vor dem Kassenhäuschen anstellen um sich dann von anderen Touristen durch die Gassen schieben zu lassen. Was wir vor uns sahen verursachte bei allen Vieren den 'Ablöscher' und wir bliesen schnell zu Rückzug.
Auf dem Vorplatz des ersten Restaurants auf dem Festland wollten wir unseren Durst löschen, mussten uns jedoch anhören, dass das jetzt nur in Verbindung mit essen geht. Ein Haus weiter konnten wir uns gemütlich an einen runden Tisch setzen und wurden freundlichst bedient. Da lässt man auch gerne etwas Trinkgeld liegen.
Später fuhren wir noch einige Kilometer der Küste entlang, hielten bei einer Moules Farm und liessen uns in der dazugehörenden Imbissbude die Spezialität der Gegend servieren.

Nach dem Nachtessen auf unserem Platz verstaute Hans sein Vorzelt. In der Nacht wurde Regen erwartet und mit einem nassen Zelt wollte er lieber nicht auf die Heimreise. Tatsächlich gab es um Mitternacht einige Tropfen, der grosse Regen liess sich jedoch Zeit bis zum Tagesanbruch. Bis zum Frühstück hatte sich das Wetter beruhigt, so konnte der Rest in Ruhe zusammengepackt werden.
Noch vor dem Mittag verabschiedeten wir die beiden, eine letzte Umarmung, ein wehmütiges Winken und schon standen wir wieder alleine da.
Unsere Gedanken sind noch bei den vergangenen gemeinsamen Tagen, müssen sich aber auch mit der morgigen Weiterreise beschäftigen.

Donnerstag, 6. August 2015

5. 8. 15, Bernières-sur-Mer.

Am Montag 3. August verlegten wir unseren Standort nach Bernières-sur-Mer.
Über Nebenstrassen fuhren wir durch schöne Landschaft, staunten einmal mehr über die grossen Felder und betrachteten entzückt die Riegelhäuser der Normandie die sich von den Bauten im Elsass durch andere Balkenführung, Erker und oftmals die Dachform unterscheiden. Immer wieder sahen wir rietgedeckte Häuser, einmal sogar eines mit Hauswurz, Gräsern und Lilien bepflanztem First und in der Dachfläche der Giebelseite das Muster einer Lilie aus etwas länger vorstehenden Halmen gestaltet.
Die anschliessenden Kilometer auf einem schmalen Strässchen durch den Wald vermittelten das Gefühl einer Fahrt durch einen grünen Tunnel. Bei der Abzweigung auf eine grössere Strasse veranstalteten einige andere Autofahrer ein Hupkonzert und machten Handzeichen. Hans fuhr mit seinem Gespann auf den Seitenstreifen, wir warteten wenige Meter voraus. Ein vorbeifahrender Handwerker stoppte kurz und versuchte uns zu erklären was passiert war. Wir verstanden nur: 'Velo' und 'tombé' ..... ohhh Schreck! Heute fuhren ausnahmsweise wir mit dem Wohnmobil voraus und ausgerechnet heute versagte bei Hans die Befestigung der Fahrräder. Das Fahrrad von Christina hat es offenbar über eine grössere Strecke mitgeschleift. Die Balance wurde einseitig bis auf einen dünnen Rest abgeschliffen, die Gangschaltung .... abgeschliffen, die schöne Klingel .... verloren, die Bremsen ..... unbrauchbar! Für Christina, die das Fahrrad für den täglichen Arbeitsweg braucht, eine kleinere Katastrophe! Hoffentlich kann da die eine oder andere Versicherung helfen. Offensichtlich hat das Material des Fahrradträgers nicht gehalten.
Mit gemischten Gefühlen fuhren wir weiter. Das Ziel war nicht mehr mehr so weit entfernt.

Unser Campingplatz liegt bloss 300 Meter vom Strand entfernt. Ein breites Band feinkörniger, heller Sand zieht sich kilometerweit auf beide Seiten.
Zum baden verlockt es momentan nicht, die Gezeiten schwemmen ganze Algenteppiche auf die sandige Herrlichkeit. Sonne und Wind trocknen den Teppich aus, es sieht aus wie eine riesige vom Militär vergessene Plane die unter den Füssen bei jedem Schritt knirscht.
Allgegenwärtig sind hier die vielen Erinnerungen an die Landung am 6.6.44, Statuen, Denkmäler, Kreuze, Fotos, Plakate und Gedenktafeln.
Gestern fuhren wir nach Bénouville zur Pegasus Bridge. Dieser Ort ist sehr geschichtsträchtig und dementsprechend ein Touristenmagnet. Die Geschichte nochmal zu erzählen erspare ich mir, im Netz findet man genug Informationen.
Die heutige Brücke ist eine neuere Version der ursprünglichen Pont Bénouville. Fasziniert beobachteten wir den Hebemechanismus in Aktion.
Im Memorial Museum, einige Meter daneben, kann man das Original, nebst vielen anderen Relikten aus dem zweiten Weltkrieg, bestaunen.
Nach diesem Ausflug in die Geschichte flanierten wir über den gereinigten Strand von Ouistreham, beobachteten von weitem das beladen der Autofähre und flanierten anschliessend durch die Einkaufsmeile des Städtchens. Glücklich balancierte Frau ein Päckchen mit Eclaire zum Auto zurück. Dieser Dessertspezilität kann ich unmöglich widerstehen.