Heute genossen wir die Fahrt mehrheitlich der Küste entlang. Unterwegs kauften wir an einem Strassenstand frisches Gemüse und Früchte, auf Moules verzichteten wir weil ich offenbar die Meeresfrüchte eher meiden sollte und mein Angetrauter nicht eben Fan ist.
In St. Malo steuerten wir den grossen Stellplatz bei der Pferderennbahn an. Wie wir später feststellten war das ein sehr kluger Entscheid. Wir lösten ein Übernachtungsticket, richteten uns auf dem Platz ein und begaben uns dann zu Fuss in die zwei Kilometer entfernte Altstadt. An der Haltestelle der Navette (gratis Pendelbus)warteten die Leute dichtgedrängt. Etwas später überholte uns der vollgestopfte Bus ....phuuu, gut gemacht.
Im Hafengebiet vor den alten Stadttoren waren links und rechts der Strasse riesige Stapel schöner Holzbretter gestapelt. Zuerst glaubten wir Nordische Hölzer zu sehen, konnten jedoch bald den Schriftzug 'Russia' lesen.
Wofür die wohl bestimmt sind?
Bei schönstem Sonnenschein erreichten wir zur Mittagszeit die Stadtmauer und schossen bereits mitten in vielen anderen Touristen erste Fotos. Vom Hunger geplagt blieben wir an einem Crépes Stand stehen und erstanden uns diese Köstlichkeit mit Creme Beurre sale, einer herrlich cremigen Sauce mit dem Geschmack von 'Rahmtäfeli'. So gestärkt konnten wir bei Ebbe über den Sand
bis zum Fort National, das früher Fort Royal hiess, marschieren. Für fünf Euro Wegzoll durfte man diese Festung besichtigen. Die Führungen waren leider ausschliesslich auf Französisch.
Laut Beschreibung stand auf diesem Felsen ursprünglich ein Leuchtturm. Ende des 17. Jahrhunderts beauftragte Ludwig 14. den grossen Baumeister Vauban hier eine Festung zu errichten. Das Ergebnis ist eindrücklich.
Die Altstadt ist von einer noch vollständigen Ringmauer umgeben. Als Besucher kann man auf dieser Mauer rundum flanieren und die Aussicht aufs Meer und die vorgelagerten Festungsbauten geniessen. In den Gassen befinden sich wie bei jedem anderen Touristenort viele Restaurants, Boutiquen und Souvenirläden. Trotzdem ist es sehenswert.
Wir genossen unseren Spaziergang und dehnten ihn sogar noch auf die Halbinsel La Cité aus. Dort, unmittelbar vor den alten Bunker- und Festungsanlagen aus dem zweiten Weltkrieg, befindet sich ein schöner Campingplatz mit Aussicht auf den Hafen. Das Schild 'Complet' liess bereits etliche Camper mit enttäuschten Gesichtern umkehren. Wir haben zum Glück einen Übernachtungsplatz auf sicher.
Müde aber zufrieden marschierten wir 'heimwärts'. Kaum im Camper angekommen hörten wir in der Ferne Donnergrollen. Immer näher schoben sich die Gewitterwolken bis sie sich schliesslich über uns entluden. Kurz und heftig war der erste Regenschauer und in der Nacht wiederholte sich dieses Spiel einige Male.
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