Donnerstag, 6. August 2015

5. 8. 15, Bernières-sur-Mer.

Am Montag 3. August verlegten wir unseren Standort nach Bernières-sur-Mer.
Über Nebenstrassen fuhren wir durch schöne Landschaft, staunten einmal mehr über die grossen Felder und betrachteten entzückt die Riegelhäuser der Normandie die sich von den Bauten im Elsass durch andere Balkenführung, Erker und oftmals die Dachform unterscheiden. Immer wieder sahen wir rietgedeckte Häuser, einmal sogar eines mit Hauswurz, Gräsern und Lilien bepflanztem First und in der Dachfläche der Giebelseite das Muster einer Lilie aus etwas länger vorstehenden Halmen gestaltet.
Die anschliessenden Kilometer auf einem schmalen Strässchen durch den Wald vermittelten das Gefühl einer Fahrt durch einen grünen Tunnel. Bei der Abzweigung auf eine grössere Strasse veranstalteten einige andere Autofahrer ein Hupkonzert und machten Handzeichen. Hans fuhr mit seinem Gespann auf den Seitenstreifen, wir warteten wenige Meter voraus. Ein vorbeifahrender Handwerker stoppte kurz und versuchte uns zu erklären was passiert war. Wir verstanden nur: 'Velo' und 'tombé' ..... ohhh Schreck! Heute fuhren ausnahmsweise wir mit dem Wohnmobil voraus und ausgerechnet heute versagte bei Hans die Befestigung der Fahrräder. Das Fahrrad von Christina hat es offenbar über eine grössere Strecke mitgeschleift. Die Balance wurde einseitig bis auf einen dünnen Rest abgeschliffen, die Gangschaltung .... abgeschliffen, die schöne Klingel .... verloren, die Bremsen ..... unbrauchbar! Für Christina, die das Fahrrad für den täglichen Arbeitsweg braucht, eine kleinere Katastrophe! Hoffentlich kann da die eine oder andere Versicherung helfen. Offensichtlich hat das Material des Fahrradträgers nicht gehalten.
Mit gemischten Gefühlen fuhren wir weiter. Das Ziel war nicht mehr mehr so weit entfernt.

Unser Campingplatz liegt bloss 300 Meter vom Strand entfernt. Ein breites Band feinkörniger, heller Sand zieht sich kilometerweit auf beide Seiten.
Zum baden verlockt es momentan nicht, die Gezeiten schwemmen ganze Algenteppiche auf die sandige Herrlichkeit. Sonne und Wind trocknen den Teppich aus, es sieht aus wie eine riesige vom Militär vergessene Plane die unter den Füssen bei jedem Schritt knirscht.
Allgegenwärtig sind hier die vielen Erinnerungen an die Landung am 6.6.44, Statuen, Denkmäler, Kreuze, Fotos, Plakate und Gedenktafeln.
Gestern fuhren wir nach Bénouville zur Pegasus Bridge. Dieser Ort ist sehr geschichtsträchtig und dementsprechend ein Touristenmagnet. Die Geschichte nochmal zu erzählen erspare ich mir, im Netz findet man genug Informationen.
Die heutige Brücke ist eine neuere Version der ursprünglichen Pont Bénouville. Fasziniert beobachteten wir den Hebemechanismus in Aktion.
Im Memorial Museum, einige Meter daneben, kann man das Original, nebst vielen anderen Relikten aus dem zweiten Weltkrieg, bestaunen.
Nach diesem Ausflug in die Geschichte flanierten wir über den gereinigten Strand von Ouistreham, beobachteten von weitem das beladen der Autofähre und flanierten anschliessend durch die Einkaufsmeile des Städtchens. Glücklich balancierte Frau ein Päckchen mit Eclaire zum Auto zurück. Dieser Dessertspezilität kann ich unmöglich widerstehen.

2 Kommentare:

  1. Silvia DuttweilerAugust 06, 2015

    Mhhhm - Eclair, da kann ich auch nicht wiederstehen. Wie ich sehe, habt Ihr auch schönes Wetter. Bei uns ist der Sommer wieder eingezogen mit Sonne und heissem Wetter. Ausgerechnet am 1. August war Regenwetter. Unsere Bundesfeier wurde anfangs auch verregnet. Eine interessante Geschichte dieser Brücke. Normandie ist natürlich Geschichte pur, der Befreiung vom Weltkrieg. Heute wird in Japan des Abwurfs der Atombombe vor 70 Jahren gedacht. Dieser Weltkrieg war ja in jeder Hinsicht schrecklich. Die Gegend wo Ihr seit, sieht sehr schön aus. Weiterhin alles Gute auf Eurer Reise. LG

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  2. Liebe Madeleine
    Herzlichen Dank für deinen Bericht. Schade für das Velo - das tut weh! Zum Glück seid ihr zu viert und könnt euch wieder aufmuntern!
    Mir läuft beim Namen Eclair ebenfalls das Wasser im Munde zusammen. Bei der nächsten Gelegenheit kaufe ich mir eins ( doch ob es so fein ist wie bei den Franzosen ist fraglich ) und denke beim geniessen an euch! Weiterhin schöne Tage wünschen euch
    Fredy und Myrta aus Häf.

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