Vor drei Tagen verliessen wir Bernières-sur-Mer, fuhren bis 12 Kilometer vor Mont Saint Michel und installierten uns in Servon auf dem kleinen Campingplatz. Die kleine Ortschaft bietet ausser der sehenswerten Kirche und den sie umgebenden Häusern nichts attraktives. Einkaufen kann man in einigen Kilometer Entfernung. Der Vorteil dieses Platzes liegt in der Nähe zum Touristenmagnet Mont St. Michel und trotzdem nicht im Zentrum des Trubels.
Am Sonntag war ausruhen, lesen, ein kleiner Spaziergang und wieder lesen angesagt.
Montag war der letzte vollständige gemeinsame Tag mit Christina und Hans. Der Besuch auf der berühmten Insel Mont St. Michel hatten wir uns für diesen Tag aufgespart.
Hans war vor Jahren schon mal dort und erzählte uns das sei wirklich sehenswert. Damals führte noch ein Damm zur Insel, heute ist es ein Steg, damit man trockenen und sauberen Fusses auf den felsigen Berg gelangen kann. Schon auf der Zufahrt zum sehr grossen Parkplatz schwante uns böses. Langsam krochen wir in einer langen Autoschlange Meter um Meter vorwärts. Weit vorne bewegten sich Fussgänger Richtung Bushaltestelle als wäre es ein Massenexodus. Bus um Bus wurde vollgestopft und die rund zwei Kilometer zur Insel gekarrt. Wir entschieden uns für die Fussvariante. Mit uns unzählige andere 'Fusspilger'. Je näher wir der Insel kamen desto zögerlicher wurde unser Schritt. Keines von uns wollte sich an der langen Kolonne vor dem Kassenhäuschen anstellen um sich dann von anderen Touristen durch die Gassen schieben zu lassen. Was wir vor uns sahen verursachte bei allen Vieren den 'Ablöscher' und wir bliesen schnell zu Rückzug.
Auf dem Vorplatz des ersten Restaurants auf dem Festland wollten wir unseren Durst löschen, mussten uns jedoch anhören, dass das jetzt nur in Verbindung mit essen geht. Ein Haus weiter konnten wir uns gemütlich an einen runden Tisch setzen und wurden freundlichst bedient. Da lässt man auch gerne etwas Trinkgeld liegen.
Später fuhren wir noch einige Kilometer der Küste entlang, hielten bei einer Moules Farm und liessen uns in der dazugehörenden Imbissbude die Spezialität der Gegend servieren.
Nach dem Nachtessen auf unserem Platz verstaute Hans sein Vorzelt. In der Nacht wurde Regen erwartet und mit einem nassen Zelt wollte er lieber nicht auf die Heimreise. Tatsächlich gab es um Mitternacht einige Tropfen, der grosse Regen liess sich jedoch Zeit bis zum Tagesanbruch. Bis zum Frühstück hatte sich das Wetter beruhigt, so konnte der Rest in Ruhe zusammengepackt werden.
Noch vor dem Mittag verabschiedeten wir die beiden, eine letzte Umarmung, ein wehmütiges Winken und schon standen wir wieder alleine da.
Unsere Gedanken sind noch bei den vergangenen gemeinsamen Tagen, müssen sich aber auch mit der morgigen Weiterreise beschäftigen.
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