25.6.14, Mittwoch
Gestern Nacht das selbe Spiel wie am Abend davor. Wind, Wind, Windböen und Regengüsse. Bei einer besonders heftigen Böe ist Mann dermassen aufgeschreckt, dass er beinahe aus der Koje gekugelt ist. Nun musste er sich überzeugen, dass alles noch am Ort ist. Als sich die Wetterlage etwas beruhigt hatte, konnten wir weiter schlafen.
Am Vormittag bewegten wir die Fahrräder Richtung Hafen. Wir buchten für am Nachmittag einen Platz auf dem Schiff Langeoog 1 zu den Seehundbänken.
Von Mitte Juni bis Mitte Juli ist Wurfzeit bei den Seehunden, wir hofften einige dieser Tiere zu sehen.
Mit den Rädern fuhren wir danach entlang des Benser Tiefs (Kanal) nach Esens. Diese Stadt hat auch einen Bären im Wappen, deshalb sind in der ganzen Stadt verschiedene Bärenskulpturen zu finden die das Stadtbild farblich aufhellen. (Die Bilder davon sind buchstäblich verloren gegangen. Bei Heiners Kamera ist die Speicherkarte unbemerkt herausgefallen).
Auch eine Mühle prägt das Stadtbild.
Die Peldemühle Esens ist eine zweistöckige Galerieholländer-Windmühle. Es wurden Pellsteine benutzt zum schälen von Korn, daher der Name `Peldemühle`.
Sie wurde 1850 erbaut, ist 21 Meter hoch und die Flügelspannweite beträgt 22 Meter.
Innert zwanzig Minuten radelten wir zurück, deponierten unsere Einkäufe im Camper, packten Ferngläser, Kamera, Jacken und machten uns startbereit. Die Tickets …. ähhhm,
es waren keine Tickets dabei. In der Ausflugskarte war bloss die Quittung ….
darauf stand: gilt nicht als Fahrschein! Was jetzt? Haben wir die Tickets auch verloren? Oder sind sie raus gerutscht und liegen noch in der Tasche? Doch dort war nichts, Tasche leer.
Gehen wir halt mit der Kaufquittung, vielleicht …. Oder müssen wir doch nochmal zum Fahrkartenschalter und nachfragen? Nein, wir gehen gleich zur Anlegestelle. Unmittelbar vor uns waren andere Passagiere am Steg. Als ich sah, dass sie die selbe Ausflugskarte mit Kaufquittung hatten und damit problemlos an Bord konnten, lösten sich meine Befürchtungen in Luft auf.
Der Ausflug sollte zwei Stunden dauern. Eine knappe Stunde zu den Sandbänken vor Baltrum, etliche Minuten um die Tiere zu beobachten und wieder eine knappe Stunde zurück in den Heimathafen. Wir waren alle noch ahnungslos.
Die Hinfahrt verlief völlig ruhig. Der Kapitän erzählte einiges zum Schiff und über die besonderen Bedingungen mit Ebbe und Flut.
Mit dem Fernglas sah ich schon bald auf einer entfernteren Sandbank ein einzelnes Tier.
Kurze Zeit später, etwas weiter vorn nochmal zwei und plötzlich sah man viele Seehunde. Der Kapitän informierte wie er das Schiff positionieren möchte und wie wir uns verhalten sollen. Die Knipserei konnte los gehen. Die Begeisterung war gross.
Nach einiger Zeit sollten wir uns auf den Rückweg machen, nur war das nicht mehr so einfach. Die Sandbänke sind immer in Bewegung und irgendwie hingen wir plötzlich fest. Etliche Befreiungsversuche fruchteten nicht. Die Motoren dröhnten und wirbelten Sand auf, frei kamen wir trotzdem nicht. Der Steuermann drehte das Schiff nach Backbord …. nichts, dann nach Steuerbord …. nichts. Zurück ….. erfolglos. Wieder etwas vor …. nützt auch nichts. Mehr als eine Stunde dauerte die Befreiungsaktion, dann endlich hatte der Kapitän eine Fahrrinne gefunden. Nun ging es heimwärts. Mit neunzig Minuten Verspätung legten wir im Bensersieler Hafen wieder an.
Nach dem Abendessen wurde vor unserem `Wohnzimmerfenster` ein Farbenspektakel geboten.
Ein gutes Vorzeichen auf das Wetter morgen.
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