Am Morgen war es noch bewölkt, aber die Wettervohersage versprach Sonnenschein. Ich holte Jetons für die Waschmaschine und Heiner montierte die Wäscheleine. Eine Stunde später konnte ich unsere ganze Wäsche aufhängen, den Rest besorgte der Wind und die Sonne.
Wir zogen die guten Schuhe an und suchten den Einstieg auf den 'Sentiero Rilke', der Wanderweg der über der Steilküste bis nach Duino verläuft.
Unterwegs hatte es viele Möglichkeiten die Aussicht zu bewundern oder sich auf einen der Bänke zu setzen und zu träumen. Kein Wunder, dass diese Gegend mit den aussergewöhnlichen Stein- und Felsformen Dichter und Musiker anzog.
In Duino benutzten wir die Gunst der späten Nachmittagsstunde und besichtigten beinahe alleine das neue Duino Castle das wir schon von weitem bewundern konnten. Zwei Jahre habe Rainer Maria Rilke in diesem Schloss gewohnt. Heute birgt es eine beachtliche Sammlung an Schriften und Violinen.
Erbaut wurde es im 15. Jahrhundert und seit Ende des 19. Jahrhunderts ist es im Besitze der Prinzen von Thurn und Taxis. Das Schloss wurde im ersten Weltkrieg fast gänzlich zerstört und danach in den zwanziger Jahren wieder neu aufgebaut.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz kauften wir im Supermarkt frische Früchte und Salat. Beladen mit unseren Einkäufen marschierten wir entlang der stark befahrenen Strasse. Zum Glück hatte es einen schmalen Seitenstreifen. Zuerst dachte ich: ist wieder einmal typisch, wer marschiert schon entlang einer solchen Strasse? Als uns aber mehrere Male andere Leute zu Fuss entgegen kamen, hörte ich auf zu denken ...
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