Blog von unterwegs mit dem Wohnmobil. Ziel: Europa und die Welt bereisen solange es Spass macht und die Gesundheit erlaubt. Tagebuch vom Jakobsweg Basel - Vezelay - Limoges - Orthez, Bilbao - Ribadeo - Santiago - Finisterra 27. Juli 2013 bis 28. Dez. 2013
Sonntag, 20. Oktober 2019
18. - 20.10.19, La Couronne – Toulouse
Freitag. La Couronne – Villeneuve-lès-Beziers. Wir verliessen die Mittelmeerküste und fuhren durch die Ebenen der Camargue. Der Himmel mit seinen heutigen Wolkenstrukturen lieferte manch schönes Lichtspiel in der Landschaft. So wird es auch bei flachem Land nicht langweilig die Gegend zu betrachten.
Die Rezeption auf dem Campingplatz war wegen der Mittagspause noch geschlossen. In der Nebensaison dauert die Mittagspause unterschiedlich lang, die einen machen eine Stunde zu, andere drei Stunden und wieder ander haben durchgehend offen. Es ist eine Lotterie, manchmal hat man Glück. Wir hatten Glück, wir durften auf den Platz fahren, einen Stellplatz suchen und uns installieren. Eine halbe Stunde später, 16 Uhr, konnten wir uns regulär anmelden und auch gleich bezahlen.
Der Campingplatz liegt am Canal du Midi, ideal für einen zügigen Spaziergang.
Einziger Nachteil auf dem Platz: man wird von den Stechmücken fast gefressen.
Samstag. Villeneuve-lès-Beziers – Toulouse. War das eine interesannte, abwechslungsreiche Fahrt durch den Parc Naturel Régional du Haut-Languedoc. Wenn es nicht gerade giesst wie aus Kübeln, kann man solch kurvenreiche Strassen sogar geniessen. Nach den felsigen Passagen wurden die Hügel wieder sanfter und die Wälder wurden von riesigen Ackerflächen abgelöst. Schnurgerade Strassen bildeten mit mächtigen Platanen eindrückliche Alleen. Und an manchen Kreiseln stehen immer noch 'Gelbwesten'.
Der Campingplatz Toulouse hat von 12.30 Uhr bis 16 Uhr Mittagspause. Auch hier erreichten wir die Schranke eine Stunde zu früh. Vor uns stand ein Motorradfahrer vor dem Tor, nur: der wusste den Code für den Einlass. Beherzt hängte sich Heiner gleich an mit der Idee: solange wir die Lichtschranke passieren geht das Tor nicht zu. Wir stellten unser Fahrzeug auf einen der Parkplätze neben der Rezeption und schauten wo man sich wann anmelden kann. Plötzlich stand ein Mann vor uns und fragte, ob das dort drüben unser Wohnmobil sei. Oui, ich nickte. Wie seid ihr herein gekommen? Äähhm, hinter einem Motorrad. Monsieur schüttelte den Kopf, machte ein ganz erstauntes Gesicht und meinte, das verstehe er nicht wie das gegangen sei.
Er wies uns einen Stellplatz zu, fertig anmelden sollen wir nach 16 Uhr. Da bekommen wir auch die Informationen für die Stadtbesichtigung. Ganz brav machten wir alles Weitere wie es von uns erwartet wurde.
Wir bekamen einen Stadtplan und einen Busfahrplan und ....: den Code für das grosse und kleine Tor. Auch als Fussgänger braucht man den Code um die kleine Tür zu öffnen. Später sahen wir weshalb das so ist.
Unser Abendspaziergang führte am Seitenkanal der Garonne entlang (eigentlich ist es auch hier der Canal du Midi, er heisst auf dieser Strecke einfach nicht so).
Entsetzt sahen wir, wie nicht mehr Benötigtes auf einer grossen Wiese entsorgt wird. Unter Anderem ein Auto, Fenster und Türen.
An der Garonne leuchteten die bunten Herbstblätter in der Abendsonne und rückte den Anblick von vorher etwas in den Hintergrund.
Es wurde Zeit den Heimweg anzutreten. Wir verliessen den schönen Pfad am Flussufer und steuerten Richtung Freizeit- und Erholungspark Sesquiéres. Bloss, was sind denn das für Papierchen in den Gräben und bei den Gebüschen? Etwas genauer hingeschaut und .... wääähhh! Hätte ich doch bloss nicht so genau geschaut!
Auf der anderen Seite vom Fussweg befand sich eine grosse eingezäunte Wiese. Ein Zigeunercamp. Ein sehr grosses. Auf dieser Wiese hat es kein Sanitärgebäude, keine Toilette .... die Notdurft wird ausserhalb der eingezäunten Wiese verrichtet. Näher mag ich das gar nicht beschreiben.
Bis zum Campingplatz sind es von hier nur etwa fünf Minuten zum laufen. Deshalb das schwere, massive Tor und der gesicherte Eingang.
Gute Nacht Freunde.
Sonntag. Ausgerüstet mit Stadtplan und Fahrplan reisten wir mit Bus und Metro in die Innenstadt. Die moderne Metro ist ein selbstfahrender, führerloser Zug. Die Bahnsteige sind komplett mit Scheiben gesichert. Wenn ein Zug einfährt hält er punktgenau vor den automatischen Schiebetüren. Beide Schiebetüren, die vom Bahnsteig und die vom Zug gleiten auseinander und die Passagiere können aus- und einsteigen. Da ist ein Sturz vor den einfahrenden Zug unmöglich.
In der Innenstadt hatte es viele Leute: es war Toulouse Marathon. Wir fanden trotzdem einige sehenwerte Ecken und Heiner sogar 'seine' Promenade. Ein beträchtliches Stück Uferweg zwischen der Pont St. Pierre und der Pont Neuf trägt diesen Namen.
Für die Rückfahrt mussten wir am Automaten eine Fahrkarte lösen. Obwohl man die Sprache auswählen konnte war es gar nicht so einfach. Von den drei Automaten funktionierten zwei, einer wollte nur Münzen und der andere akzeptierte unsere Karte nicht. Also: zurück an die Oberfläche, einen Kaffee trinken und das Wechselgeld in Münzen verlangen. Beim zweiten Versuch klappte es reibungslos. Unser Trost: auch die Franzosen hatten ihre Schwierigkeiten mit diesen Automaten. Falls jemand Fragen hat: heute ist Sonntag .... an dieser Station kann man das Ticket heute nur am Automat beziehen .... Schalter geschlossen.
Eine Stunde später kletterten wir zufrieden in unsere HeiMatd.
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