Mittwoch. Nach einer unruhigen Nacht mit viel Regen und Wind geniessen wir den trockenen Tag heute. In Saariselkä machen wir einen geplanten Zwischenhalt. Dieser Ort lebt offensichtlich vom Wintertourismus und es wird eifrig aufgerüstet für die nächste Saison. Trotz warmer Jacke, Mütze und Handschuhen wird es uns wegen dem Wind schnell zu kalt, wir flüchten in ein Restaurant. Auf die Wanderung verzichten wir.
Schon vor Saariselkä haben wir Rentiere gesehen und auch auf der Weiterfahrt sichten wir welche. Auch an die entgegen kommenden langenen Holztransporter haben wir uns inzwischen gewöhnt.
Spontan stoppen wir auf einem Parkplatz wo ein grosses Schild steht mit der Aufschrift: Wildspirit Park, Husky Farm.
Die Besitzerin erklärt es sei eine kleine Farm, sie habe 31 Hunde, es sind aktuell nur zwei sibirische Huskys, die anderen sind Alaska Huskys. Das Gelände wirkt grosszügig, die Hunde sind im Zwinger oder an langen Ketten angebunden. Das geht, weil mit den Tieren viel gearbeitet wird. Eine Arbeit die sie lieben. Keiner der Hunde ist fett und überernährt, alle wirken fit, haben ein gesundes Fell und klare Augen.
In einem grossen Gehege sind zwei junge Zwergziegen. Vor allem die kleinen Besucher freuen sich an den verspielten Vierbeinern.
Wir werden zwischen den Bäumen zu einem weiteren Gehege geführt. Erst wenn man davor steht, sieht man, dass da Polarfüchse darin sind. Es sind drei Füchsinnen, die von eine Pelzfarm frei gekauft wurden. Ursprünglich gezüchtet, damit man ihnen das Fell abziehen kann, oder damit sie jedes Jahr einen guten Wurf Junge bringen, dürfen sie hier ihr Leben geniessen. In einer Voliere hat es Wachteln und in einem weiteren Gehege sind Marderhunde, ebenfalls von der Pelzfarm freigekauft. Einige Meter weiter stehen wir vor vor dem grossen Auslauf von Romeo und Julia. Die beiden Wildschweine kommen grunzend an den Zaun. Das Ringelschwänzchen zwirbelt wie ein Propeller als wir ihnen hartes Brot füttern dürfen.
Zum Abschluss werden wir in ein kleines Erdhaus mit gemütlichem Innern gebeten. Im Zentrum ist die Feuerstelle, rund um hat es Sitzbänke mit Rentierfellen. Hier wird im Winter der Abschluss nach den Schlittenfahrten gemacht. Es gibt heissen Tee und gemütliches Zusammensein. So nach den Erzählungen und Bildern möchte man das gerne erleben. https://www.facebook.com/wildspiritpark/?hc_ref=SEARCH
Wir können nicht anders, wir kaufen uns einen kleinen Husky. Ab jetzt haben wir einen Hund im Auto!
Eine halbe Stunde später machen wir nochmal einen spontanen Stopp. Von der Bärenhöhle habe ich gelesen. Die Schreiberin war allerdings nicht so begeistert davon, ich wollte mir selber ein Urteil bilden. Wir stiegen unzählige Treppenstufen hoch, Herz-Kreislauftraining nennt man das.
Ich bin froh zeigt die Uhr schon 14 Uhr 30, meine Leistungsfähigkeit ist aus der Nachtruhe erwacht. Vor dem Höhleneingang müssen wir auf die Knie und in gebückter Haltung hinein kriechen. Innen sind wir erstaunt über die Grösse des Raumes. Nach einer Legende hat der Finder dieser Höhle hier in einer stürmischen Winternacht Schutz gefunden. Erst am nächsten Morgen habe er festgestellt, dass er neben einem Bären der im Winterschlaf war, genächtigt habe.
Wir steigen noch ganz auf den Hügel, lesen unterwegs die Informationen über die Vegetation und geniessen eine schöne Aussicht über die Wälder.
Die Fahrt bis zum Ziel in Inari ist nur noch kurz. Immer wieder sehen wir verzweigte Arme des gleichnamigen Sees mit seinen über dreitausend Inseln. Ab hier fliessen die Flüsse kalt und klar ins Eismeer, die Hälfte vom Jahr versteckt unter einer Eisdecke.
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