Dienstag, 13. Juni 2017

13.06.17, Falun – Axmarbrygga (Irgendwo im Nirgendwo)

Dienstag. Nachts beginnt es zu regnen, deshalb eilt es am Morgen nicht mit aufstehen. Wir entschliessen uns auf die gegenüberliegende Seite von Falun zu fahren, dort befindet sich die ehemalige Kupfermine, die Besucher von weit her anzieht. Wir umrunden die imposante Grube zu Fuss, staunen über die Farben des Gesteins und wagen einen Blick in Tiefe. Man vermutet, dass der Kupferabbau schon im 9. Jahrhundert begann, seit dem 13. Jahrhundert ist es urkundlich belegt. Im 17. Jahrhundert, der Blütezeit des Bergwerks, wurden zwei Drittel der Weltweiten Produktion hier gefördert. Der Abbau geschah jedoch ziemlich planlos und es kam immer wieder zu Einstürzen. Der grösste Einsturz ereignete sich zu Mittsommer, einem der grössten schwedischen Feste, so dass niemand ums Leben kam. Bis ins 19. Jahrhundert wurde weiter Kupfer abgebaut und bis ins 20. Jahrhundert hauptsächlich Schwefel, Zink und Blei. Nebenprodukt des Bergbaus ist das Farbpigment Falunrot, das zu Schwedens Nationalfarbe wurde und immer noch produziert wird. Heute ist das Bergwerk ein Museum und seit 2001 Weltkulturerbe.
Während der Weiterfahrt biegen wir spontan von unserer Route ab und drehen eine Runde durchs Landesinnere. Die Runde ist als Husby Ring ausgeschildert und führt durch wunderschöne fast unberührte Natur.
Inzwischen scheint die Sonne. An einem lauschigen Pick-nick Platz machen wir unsere Mittagsrast. Frau vermeint am gegenüberliegenden Ufer eine Elchkuh zu sehen, die sich aber beim Blick durchs Fernglas als Boot entpuppt. Mann lacht sich schief. Während der Weiterfahrt kann ich immerhin ein Reh fotografieren.
Gegen Abend erreichen wir das anvisierte Ziel: Axmarbrygga. Hier gibt es ein romantisches Restaurant mit Blick auf die Ostsee mit vielen Inselchen. Einige Meter entfernt befindet sich einen Stellplatz für Wohnmobile und sonst nur noch Wald und Wasser.
Es ist ein schöner, ruhiger und windstiller Abend.

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