Samstag. Wir können wieder einmal draussen an der Sonne frühstücken. Ausgerüstet mit einer warmen Jacke trotzen wir dem Wind und geniessen unsere frisch gebackenen Pancakes mit Honig. Der Nachschub ist in der Isolierschüssel vor dem Auskühlen geschützt. Plötzlich kommt unsere finnische Nachbarin, zeigt auf die Isolierschüssel und erklärt, sie habe das durch ihr Wohnmobilfenster gesehen. Das sei ganz toll und fragt wo man das kaufen könne. Ich erkläre, dass das ein Geschenk gewesen sei, ich wisse es nicht. Sie machte kurzerhand Fotos davon und meint: das wolle sie auch, jetzt gehe sie auf die Suche danach.
Am Nachmittag packen wir den Rucksack, schwingen uns auf die Fahrräder und radeln zum Schneesportzentrum. Dort stellen wir die Räder unter, ab hier geht es zu Fuss auf den Berg. Man darf sich nicht so ein Berg wie in der Schweiz vorstellen. Wir würden es eher als Hügel bezeichnen und doch hat es eine FIS Slalomstrecke.
Vom Zentrum aus erreicht man die Sprungschanzen, das Eishockeyfeld, den Arcticgolfplatz (hier kann man tatsächlich auch im Winter Golf spielen) und oben auf dem Berg das Sporthotel und die Bungalows die man mieten kann.
In der Bar im Sporthotel lernen wir einige Unterscheidungsmerkmale der Finnen vom übrigen Europäer kennen. Glücklicherweise verstehen wir inzwischen genug englisch um über die Vergleiche lachen zu können.
Wir umrunden das Hochplateau, kraxeln über seltsam geformte Felsen, besteigen den Aussichtsturm und können anschliessend die Glut in der Feuerstelle vor dem Shelter erben.
Ein bisschen stochern um die Hitze wieder zu entfachen reicht bereits und schon können wir unsere Würste auf den Rost legen.
Inzwischen ist es wieder kühler geworden, der Himmel ist stark bewölkt. Ob das noch etwas gibt mit der Mitternachtssonne? Wir marschieren zum Starthäuschen oberhalb der Piste und warten.
Unsere Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. Beinahe ungehindert pfeift uns der Wind um die Ohren, das Häuschen bietet wenig Schutz. Lange Zeit hoffen wir, dass sich das grosse Wolkenband verschiebt. Vergebens. Die Sonne leuchtet mit einigen Strahlen nur ganz zaghaft hinter den Wolken hervor und färbt den Horizont blassrosa.
Müde und halb erfroren steigen wir ins Tal. Zuhause herrscht eine Hitzewelle.
Eingepackt in Mütze, Schal, Handschuhen und warmer Jacke radeln wir zurück zu unserer HeiMatd.
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