Dienstag. In Schweden ist heute Nationalfeiertag, ein öffentlicher Ruhetag. Wir frühstücken wieder einmal draussen an der Sonne, der Wind ist erträglich. Danach packen wir Liannas und Arians Kuscheltiere in den Rucksack, heute ist Fototime bei der Skulptur von Nils Holgersson. Bis ins Zentrum ist es ein Fussmarsch von nur dreissig Minuten. Bei uns dauert es etwas länger, da wir immer wieder stehen bleiben, etwas anschauen oder Fotos machen.
In den Strassen und Gassen ist es sehr ruhig, Feiertag eben. Bis wir die Stadt erreichen, hat sich der Himmel grau überzogen und bevor wir beim kleinen Nils sind beginnt es zu nieseln. Ich ärgere mich, weil ich meinem Wetterpropheten geglaubt habe und die Dachluken am WoMo offen gelassen habe. Na ja, solange es nicht stärker regnet, vermag es nicht ins Innere laufen. Dank Feiertag und Regen sind wir die Einzigen bei der Skulptur und können ohne Beobachter und Gaffer 'unsere' Tiere auspacken, platzieren und Fotos machen. Mit den letzten Fotos fallen auch die letzten Tropfen, der Wind bläst die Wolken weiter.
Wir marschieren zur Insel Stumholmen, setzen uns beim Leuchtturm auf eine Bank und verzehren unseren Lunch. Auf allen Seiten der Stadt gibt es unzählige vorgelagerte Inseln und Inselchen. Einige sind über Brücken erreichbar.
Während dem essen wundern wir uns über die Militärpräsenz, dann über die zur Inselspitze strebenden Personen. Wir sehen, dass etliche Leute auf einer Mauer stehen und wir begreifen: ah, Nationalfeiertag, da muss irgend ein offizieller Anlass sein. Vielleicht gibt es da etwas zu sehen. Wir stehen auf und packen unsere Sachen. Während ich meinen Rucksack auf den Rücken schwinge, zucke ich mit einem erschreckten Aufschrei zusammen. Aus Richtung der Mauer donnern Kanonenschüsse: eins, zwei, drei, vier .... viele.
Was sich hinter der Mauer abspielt sehen wir nicht, wir hören lediglich Kommandos und Fussgetrappel. Kurze Zeit später marschiert die Ehrengarde an uns vorbei und der ganze Zauber ist zu ende.
Wir setzen unseren Rundgang fort, entdecken einen schönen Park und bummeln anschliessend langsam wieder heimwärts.
Später lesen wir im Internet, dass bei Geburten im Königshaus oder bei speziellen Anlässen mit den Kanonen von Karlskrona Salutschüsse abgefeuert werden. Diese Stadt markiert den Südosten des Landes.
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