Mittwoch, 25. Dezember 2013

151. Tag, Dienstag, 24.12.13

Finisterra - Muxia, mit dem Taxi.
Nachts war es wirklich sehr stürmisch, inkl. Stromausfall.
Am Morgen erzählte unsere Schlummermutter, dass es sogar einen Zug aus den Schienen gepustet hat.

Wir durften das Gepäck deponieren, da wir erst am Nachmittag weiterreisen wollten.
Nach dem Frühstück marschierten Dėsirėe und Simon zum Leuchtturm, Heiner und ich machten einen kurzen Spaziergang und setzten uns dann am Hafen in ein Cafe.
Um halb zwei trafen wir uns zum Mittagessen, wir haben definitiv den spanischen Rhytmus angenommen. Dieses Mal hatten wir die bessere Restaurantwahl getroffen, es gibt doch noch Spanier die kochen können.

Zufrieden und gesättigt blieb uns nur noch eine Aufgabe zu erledigen: den allerletzten Stempel in den Pilgerpass und die Finisterana (Urkunde) fassen. Die Herberge beim Hafen hatte nun tatsächlich offen und stolz nahmen wir unsere Dokumente in Empfang.

Die Schlummermutter wollte uns Pollo milanese mitgeben, sie habe sich zum Mittag zuviel gekocht und am Heiligabend gebe es hier traditionell Meeresfrüchte und Fisch. Wir haben zuerst gezögert, da sie jedoch darauf bestand, willigten wir ein. Dėsirėe schenkte ihr einen Schlüsselanhänger mit den drei Symbolen für: Glauben, Liebe, Hoffnung. Die Señora war so erfreut, dass sie ein Armband das ihr Mann aus Netzgarn gefertigt hat, ihr ums Handgelenk knüpfte.
Mit gegenseitigen guten Wünschen verabschiedeten wir uns.

Auf der Fahrt nach Muxia, fuhren wir am Restaurante Nicola in Sardiñeiro vorbei. Wir hatten am Vortag dort Halt gemacht. Als wir uns gestern anschickten hinein zu gehen, kam ein Mann heraus. Als er uns Schweizerdeutsch reden hörte, sagte er: ich chum grad wieder mit ine. Es war der Wirt und Besitzer Nicola, ein Italiener der in der Schweiz die Lehre gemacht hat, viele Jahre in verschiedenen Schweizer Hotels gearbeitet hatte und nun hier dieses Restaurant führt. Er hat Heimweh nach der Schweiz und durch uns ist das wieder etwas akuter geworden.
Dėsirėe sagte dem Taxifahrer: hier kann man gut essen. Ja, das sei bekannt. Der Wirt sei Italiener, gab er zur Antwort.

Nach einer Fahrt von 30 Minuten erreichten wir Muxia. Unsere Ferienwohnung bot Aussicht aufs tosende, tobende, schäumende Meer. Die Windstärke hatte wieder zugenommen und die Wellen erreichten imposante Grössen. Wir brauchten keinen Fernseher, alle vier standen, am Fenster.

Als Festessen hat Simon einen leckeren Salat und die von mir gewünschten Spaghetti gekocht. In der Wohnung über uns wurde gefeiert und als wir um elf Uhr am zusammenräumen waren, wurde oben gekocht. Traditionell! Die volle Ladung Fischgeruch drängte durch die aussergewöhnliche Wettersituation in unsere Wohnung. Zum einschlafen nicht gerade das was man sich wünscht. Lüften konnten wir wegen dem Sturm nicht.
Tja, die Nase gewöhnt sich an alles, einschlafen klappte schliesslich trotz Geruch und Lärm.
Nachts wachte ich mehrmals wegen dem Sturm, Blitz und Donner auf. Er fegte mit solcher Wucht durch die Gegend, dass es die Weihnachtsbeleuchtung die über die Strasse gespannt war mitriss. Ich habe selten so heftigen Wind erlebt.

1 Kommentar:

  1. Silvia DuttweilerDezember 26, 2013

    Ich freue mich für Euch, dass Ihr die Weihnachtstage im "Schärme" und an einem festen Wohnort feiern könnt. Der Sturm an Heilig Abend hat in vielen Teilen der Welt böse gewütet. Der Nordwesten Spaniens war auch in den Nachrichten ein Thema. Möge er ohne allzugrosse Probleme wieder abziehen. LG

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