12,5 km.
Es begann schon mal gut heute morgen. Wir hatten auf halb neun Desayuno bestellt und Bocadillo zum Mitnehmen, da es weder hier noch unterwegs Einkaufsmöglichkeiten gab. Um viertel vor neun war im Cafe im Erdegeschoss immer noch alles dunkel. Um neun bekamen wir unser ersehntes Frühstück. Der Wirt war noch nicht ganz wach, das mit den Bocadillo zum mitnehmen klappte nicht. Es habe unterwegs eine Bäckerei, nicht weit von der Unterkunft, meinte er.
Nicht weit ist ein sehr dehnbarer Begriff, wir fragten sicherheitshalber unterwegs nochmal. Ja, ja, direkt am Camino.
Im Nachbarort fanden wir tatsächlich eine kleine Bäckerei mit einem Angebot das einem die Wahl nicht zur Qual machte. Brot und Empanada, wir waren glücklich damit.
Bald nach dem Besuch in der Bäckerei begann der Bergpreis. Hmmm, am Vormittag bergauf ... ich hab davon schon mal berichtet. Fotomotive sind da sehr willkommen, das gibt immerhin kleine Pausen.
Die anfängliche Bewölkung änderte zu grau, dann sehr grau, einheitsgrau, regengrau. Die Regenhosen und Regenjacken hatten wir von Beginn weg an. Als der Regenvorhang immer näher kam verpackten wir auch die Rucksäcke regendicht und hielten Ausschau nach einer Bar. Dort wo es nach der Beschreibung in unserem Buch eine hätte, gab es keine mehr. Drei Kilometer später befand sich eine Pilgerherberge mit Cafeteria, dort wärmten wir uns auf. Den Regen aussitzen konnten wir nicht, wir wären jetzt noch dort. Im Nachbarort befand sich unser heutiges Ziel und das wollten wir erreichen. Mann montierte die Fledermaus, Frau weigerte sich. Das Nass von oben sprühte nur in kleinen, feinen Tropfen, dafür querweg.
Wir waren alle vier froh, als wir die Unterkunft erreichten und wir Zimmer bekamen.
Rasch hängten wir die nassen Sachen in die Dusche, dann mussten wir einer eventuellen Erkältung vorbeugen. Das geht am besten mit Tee-Rum. Hier kennt man dies nicht, ich muss immer Tė y Ron bestellen. Heute gab es grosse Ron .... die Portion reichte für zwei Tė. Da es den Tee im Kännchen gab war das kein Problem.
Zum Teegenuss spielten wir eine, zwei, drei Runden 'Hornochsen', ein Kartenspiel mit Suchtpotential.
Um halb acht konnten wir bereits essen. Es standen vier Vorspeisen und vier Hauptspeisen zur Auswahl. Oh welche Freude, da stand unter anderem: Kotelet mit Gemüse. Das wollte ich! Gemüse gibt es sonst nie! Das 'Gemüse' entpuppte sich jedoch als Pommes-frites. Ich zog ein langes Gesicht und die Anderen lachten. Trotzdem genossen wir das Essen, es war gut und es gab reichlich.
Der Wirt offerierte als 'Verdauerli' ein gebranntes Wasser.
Gratulation für die Geduld, die Ihr immer wieder aufbringen müsst, wenn die gemachten Pläne nicht klappen wollen. Da heisst wirklich, nicht verzweifeln und cool bleiben. Inzwischen habt Ihr zwei darin ja Uebung und die beiden "Jungen" müssen sich wohl rasch daran gewöhnen. Weiterhin viel Erfolg auf Eurer Wanderung ans Ende der Welt. LG
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