Freitag, 6. Dezember 2013

133. Tag, Freitag, 6.12.13

Gontán - Vilalba, 20 km
In Gontán hatte es ausser der Pilgerherberge tatsächlich keine andere Unterkunft. Abadin befindet sich gleich daneben und dort hätte es auch noch Pensiones gehabt.
In der Bar im Erdgeschoss unserer Pension bekamen wir am Morgen Kaffee und Croissants. Danach lief es sich fast von allein. Sonnenschein, blauer Himmel, Herbstfarben, ein schöner Tag! Wir sind dankbar für das trockene Wetter und unsere Gesundheit.


Bald konnten wir die Strasse verlassen und in einen Feldweg einbiegen. Von der rechten Seite blies eine kalte Bise und links wärmte die Sonne. Viel Steigung gab es heute nicht zu bewältigen, nach etwa vier Kilometer ging es eher abwärts bis wir eine grosse Ebene erreichten. Da wurden wir von einer sechser Gruppe überholt. Entweder Tageswanderer oder Pilger mit Gepäcktransport. Die hinterste Frau hatte unser Schweizerkreuz bemerkt und fragte: de Suiza? Ja, wir sind aus der Schweiz. Wo seid ihr gestartet? In der Schweiz. Was, in der Schweiz? Zu Fuss? Mein Gott! Wieviele Kilometer habt ihr gemacht? Tausend? Was!! Zweitausend?! Und sie rief den anderen nach: he, die sind aus der Schweiz! Zu Fuss! Zweitausend Kilometer!! Mein Gott! Die anderen von der Gruppe waren inzwischen stehen geblieben. Sie drehten sich um und applaudierten spontan. Alle wünschten 'buen camino', dann eilten sie weiter.
Fünf Minuten später kam ein Velopilger. Auch er wollte wissen woher wir sind und wo wir gestartet waren. Und wieder die selbe Reaktion. Wir sind noch so in unserem Pilgeralltag, dass wir das noch gar nicht richtig realisiert haben. Wir denken dann in Santiago darüber nach. Vorerst heisst es noch: Ultreia, weiter, weiter.

Mittagsrast machten wir bei der mittelalterlichen Brücke: Ponte vella de Martinan. So ein schönes Fotomotiv.
Lange sitzen und verweilen mochten wir wegen dem kalten Wind nicht.

Nachdem wir einen kleinen Ort durchquert hatten, stand ausserhalb auf der rechten Seite ein intaktes Waschhaus. Nochmal ein Fotomotiv. Wir wollten eben weiter marschieren, als ein Auto über den Feldweg gerumpelt kam. Beim Durchgang zum Lavoir blieb das Auto stehen und fünf Frauen in Arbeitskleidung und mit Waschfrauenschürzen stiegen aus. Wir wunderten uns, in Spanien kennt man doch mittlerweile auch Waschmaschinen. Die eine Frau sagte etwas zu uns, wir verstanden es leider nicht. Dann trugen sie grosse Plastikeimer zum Brunnen. Zögernd, aber neugierig ging ich näher. Eine winkte mir, ich soll näher kommen. No Problema. Dann sahen wir was die Frauen waschen mussten. Offenbar hatten sie geschlachet und die Frauen mussten die Därme und Mägen säubern, damit das weiter verwendet werden kann.

Wir hatten noch einige Kilometer zu marschieren bis zum Zielort. Am späteren Nachmittag erreichten wir das Städtchen. Am Stadtrand befand sich die Pilgerherberge die wir im Vorbeigehen betrachteten. Wir bevorzugen geheizte Unterkünfte. Im Zentrum fanden wir ein akzeptables Hotel. Morgen gönnen wir uns noch einen Ruhetag vor der Zielgeraden. Auf dem letzten Muschelwegzeichen stand: 124 Kilometer bis Santiago!

1 Kommentar:

  1. Silvia DuttweilerDezember 07, 2013

    Wir hatten ein sehr erfreuliches Ilüte. Viele Kinder und Erwachsene liefen die Tour ab und holten die vier Chläuse - resp. die zwei Chläuse und zwei Schmutzlis ab. Dank Walti Nebiker hatten wir 2 wunderschöne Samichläuse und zwei Schmutzlis. Auch das anschliessende Zusammensitzen bei einem wunderbaren Gaggo und den feinen Grättimanne im schön dekorierten Kirchgemeindehaus Kirchacker (also ich lobe mich da selber) war gemütlich und gab dem schönen Anlass einen würdigen Abschluss. Lg

    AntwortenLöschen