Sobrado dos Monxes - Arzúa, 21,5km
In der Nacht pfiff der Wind um die Häuser, rüttelte am Dach und am Hotelschild und weckte uns mehrere Male. Am Morgen war es noch so kuschelig warm im Bett, dass ich gerne noch liegen geblieben wäre. Da wir heute jedoch eine grosse Etappe vor hatten, mussten wir in der Morgendämmerung packen. Heiner hatte klugerweise die Cacaodrinks auf das Öfeli gelegt, so konnten wir warmen Kakao trinken bevor wir das Haus verliessen.
Etwas weiter vorn hatte eine Bar offen. Es gab doch noch Kaffee zum Start.
Wir hatten uns mit Mütze und Handschuhen auf den Weg gemacht. Vor dem Haus zogen wir die Handschuhe gleich wieder aus und die Mützen packten wir auch bald wieder in den Rucksack. Der Wind blies zwar heftig, jedoch warm.
Die hohen Eukalyptusbäume ächzten und bogen sich im Wind. Wir sind jetzt, mehr oder weniger auf 400 Höhenmeter. Heute morgen ging es zu meinem Leidwesen erst mal bergauf. Normalerweise mag ich das gerne, nur nicht am Morgen wenn mein Kreislauf noch nicht voll leistungsfähig ist. Heiner ist da jeweils kaum zu bremsen. Am Nachmittag ist es genau umgekehrt. Bei mir läuft es super und Heiner keucht hinterher.
Nachdem wir die Höhe erreicht hatten ging es über etliche Kilometer eben fort oder bergab. Heidelandschaften und Sumpfgebiete wechselten sich ab. Palmen und Kastanien sieht man kaum noch, dafür wieder vermehrt Eichen.
In Boimorto, bei Kilometer 10,5 hätte es eine sehr moderne neue Herberge. Martin's zogen daran vorbei! Wir wollten heute bis Arzúa. Das waren nochmal elf Kilometer, das schaffen wir mittlerweile.
Das Wetter war bewölkt, der Wind blies am Nachmittag etwas weniger stark. Zum marschieren gerade noch angenehm.
Die letzten vier Kilometer zogen sich wie Kaugummi in die Länge. Es gab nochmal einen Anstieg in den Ort. Heiner's Kommentar: wieso müssen sie die Dörfer immer auf die Hügel stellen?
In Arzúa hat man im Sommer die Wahl zwischen mindestens sieben Pilgerherbergen mit bis zu siebzig (!) Betten. Der Grund: hier kommen die Nebenwege Camino del Norte und Camino Primitivo mit dem Hauptweg Camino Frances zusammen. In unserem Buch heisst es: ab hier ist die Wegmarkierung 'idiotensicher'.
Trotz der Herbergsvielfalt haben wir uns für ein Zimmer in einer Pension entschieden.
Ohhh, noch etwas Wichtiges: auf dem Kilometerstein steht: 39,9 Kilometer bis Santiago!
Lago, jetzt habt Ihr es bald geschafft. Heute Abend hat Peter Leuenberger Euren Bericht - teilweise - vom 132. Tag als Einstieg in die Kirchgemeindeversammlung vorgelesen. Es war etwas weihnachtliches in Euren Erlebnissen. Gratulation. Lg
AntwortenLöschenMyrta Wagner: Wunderbar! Es ist einfach grossartig was iht leistet und erlebt.
AntwortenLöschenTausend Dank für die treuen Berichte
Hallo ihr zwei, nun ist es bald vorbei mit den tollen Berichte von euch. Tolle Leistung von Euch zwei, herzlichen Glückwunsch. Lieben Gruß Conny R.
AntwortenLöschenHallöli zäme,nun seid ihr wirklich schon bald am Ziel,super tolle Leistung.
AntwortenLöschenVielen Dank für die immer toll verfassten Berichte von euren Erlebnissen.
Vorschlag :Madlen,du könntest ja all euer Erlebtes in einem Buch zusammen fassen.
Liebi Grüessli und es feschts Drückerli us R'bach