24 Km,
In Spanien bisher schon gelaufen: 350 Kilometer
Noch zu marschieren bis Santiago: 271 Km!
Liebe Blogleser/innen,
eure Kommentare freuen uns und geben den nötigen 'Kik' jeden Abend das Mobile phone zu schnappen und zu 'döggele'. Meist benötige ich zwischen einer und zwei Stunden um den Text einzugeben und in eine lesbare Form zu biegen. Wenn meine Finger so schnell wären, wie man das bei den Jungen sieht, wäre ich auch schneller fertig. Nun zieht es sich halt wie ein roter Faden durch das Ganze: langsam im Pilgern, langsam im Fotografieren, langsam im Schreiben, langsam in allem. Ich glaube man Tituliert solche Typen auch als Blümchenpilger. Das stört uns jedoch gar nicht, für uns stimmt es so.
Heute haben wir, bis einen Kilometer vors Ziel, keinen Tropfen Regen gespürt. Dann gab es etwas hohe Luftfeuchtigkeit, zum nass werden reichte es nicht. Den ganzen Tag war der Himmel mehr oder weniger stark bewölkt, zwischendurch schaute die Sonne wo wir sind. Zum wandern hatten wir angenehme acht Grad und etwas Wind.
Gestern Abend bekamen wir Besuch vom Hospitaliero Pepe. Ohne dass wir eine gemeinsame Sprache konnten, erklärte er uns den weiteren Weg, wann und wo wir uns verpflegen können und wie lange der Supermercado offen hat.
Um acht Uhr gingen wir zum empfohlenen Restaurant. Die Tür war abgeschlossen. Zwar hatte Pepe gesagt man soll klopfen wenn abgeschlossen ist, wir trauten uns das nicht. Zudem gab es noch ein anderes Restaurant im Ort das Pilgermenue anbot. Bevor wir uns umdrehen konnten, wurde die Tür von innen geöffnet und eine Señora lud uns mit einer Handbewegung ein einzutreten. Im Restaurant war ein Tisch gedeckt .... für zwei Personen ....?! Offenbar sind wir erwartet worden. Eilt uns unser Ruf voraus?
Des Rätsels Lösung gab es heute morgen: Pepe ist der Besitzer des Restaurants.
Er schaute, nach unserem Frühstück, dass wir den richtigen Weg gingen. Wir sollen auf der alten N 632a gehen. Da fahren kaum noch Autos und die Strasse ist zum jetzigen Zeitpunkt besser als der Camino. Wir hätten uns heute auf jeden Fall an die Fahrradroute gehalten.
Eine Strassenetappe hat den Vorteil dass man schneller voran kommt. Trotzdem mussten wir einige Male Fotostopps machen. Heute waren die gigantischen Autobahn- und Eisenbahnbrücken unser bevorzugtes Motiv.
Um halb fünf kamen wir im Dorf Cadavedo an. An der Pilgerherberge steuerten wir absichtlich vorbei. Keine Lust auf eine kalte, feuchte Bude. Lieber mit müden Knochen noch einen Kilometer weiter und dafür ein warmes Zimmer und vor allem: ein warmes Badezimmer!
Vor Ort, beim Casa Carin, schien niemand da zu sein. Beim Versuch zu telefonieren wurde der Anruf nicht entgegen genommen und bei der zweiten Nummer konnte die Teilnehmerin nicht englisch. Sie sagte ich soll die andere Nummer anrufen 'por angles'. Auch der zweite Versuch dort brachte nichts. Wir glaubten schon, wir müssen doch ins Dorf zurück und in die 'etwas feuchte' Alberque, als eine Señora aus dem Nachbarhaus kam. Die nur spanisch sprechende Telefonempfängerin hat gemerkt, dass wir schon vor der Tür stehen und keine Erklärungen brauchen. Sie fragte: 'Habitation'? 'Si, por favor'. Und was wir für ein 'Habitation' (Zimmer) bekommen haben. Es ist eine Ferienwohnung mit allem drum und dran. Sogar eine Waschmaschine steht zur Verfügung. Die Señora brachte uns Waschpulver und fürs Frühstück: Milch, Kaffeepulver und kleine Küchlein. So eine liebenswürdige Gastgeberin.
Heute gab es Abendrot am Himmel. Dürfen wir uns auf schönes Wetter freuen?
Das soll ja wohl auch Sinn und Zweck des Pilgerns sein, sich im Langsamsein zu üben, auf jeden Fall sicher nicht zu stressen. Das kann man dann zu Hause wieder. Ich finde es gut, dass Ihr Euch nicht hetzen lasst und Euer Tempo durchzieht. Wir hatten heute den kältesten Tag des bisherigen "Winters", mit Bise kaum auszuhalten. Lg
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