Sonntag, 17. November 2013

114. Tag, Sonntag, 17.11.13

Llanes - Piñeres, 23 km + 2
Wir haben gut geschlafen im Bahnhofgebäude von Llanes. Wir hörten nur zwei Mal einen Zug, einer gestern Abend und der zweite heute am Morgen. Um neun Uhr marschierten wir los. Es ging sogleich zum Strand, dann auf die Klippen und auf einem Fusspfad ein ordentliches Stück dem Meer entlang. Dann bog der Weg in den nächsten Ort ab und wir bekamen Gelegenheit für ein warmes Frühstück. Oh, hat das gut getan. Mit dieser Mahlzeit im Magen mochten wir gut marschieren. Es ging wieder durch grüne Landschaft, ein angenehmer Wanderweg. Bloss das Wetter liess zu wünschen übrig. Weil es so grau aussah, hatten wir schon am Morgen die Regensachen angezogen. Das schützt auch bei Wind. Während dem Marschieren hatten wir warm genug. Bei einem noch offenen Campingplatz gingen wir ins Restaurant, Gelegenheit für auf die Toilette und aus Anstand noch zwei Kaffee (die kosteten zusammen nur 2 Euro) konsumieren. Als ich von der Toilette zurück kam hatte uns der Wirt zwei Happen Tortilla mit Brot hingestellt. Dann schaute er unsere Karte an, verzog etwas das Gesicht und legte uns eine andere Karte hin. 'Asturien' sagte er und deutete uns, dass wir diese Karte mitnehmen können. So ein netter Kerl.

Am Nachmittag wurde der Himmel immer trüber und schliesslich begann es doch zu regnen. Wir montierten wieder mal die Fledermaus. Den ganzen Nachmittag über spielte das Wetter mit uns. Tüte an, Tüte ab, Tüte an, Kapuze runter, Kapuze auf .... etc.
Dann kam so langsam die Müdigkeit, der Blick wurde auf den Boden gerichtet und einfach ein Fuss vor den anderen gesetzt. Weiter, weiter, weiter. Wir hatten uns eine bestimmte Herberge ausgesucht und die wollten wir erreichen. In unseren Regenhüllen schossen wir direkt an der Herberge vorbei und merkten einen Kilometer später auf dem Hügel bei der Kirche: so doof, jetzt sind wir zu weit gelatscht. Das ist beim pilgern etwas vom schlimmsten: zurück gehen! Da es schon halb fünf war und die Dämmerung nicht mehr weit, blieb nichts anderes übrig.
Ach und wie sich das gelohnt hat! Wir wurden so freundlich empfangen und bekamen ein Häuschen für uns allein zugewiesen. Es hat eine Kochnische, Kaffee, Tee, Bisquits, Zucker, Gewürze! Wir konnten heiss (!) duschen und das Allerbeste: wir durften die Wäsche abgeben und bekamen sie zwei Stunden später sauber und trocken zurück! Rosa ist ein Goldschatz! Wir durften das Waschen nicht bezahlen.

2 Kommentare:

  1. Hm, langsam habe ich den Eindruck, dass ihr beide mehr Wasser erlebt habt als alle Fitnessschwimmer zusammen! Erlebt habt ihr aber auch unzählige Male Wärme, Liebe und Verständnis. Trotz euren guten Beschreibungen können wir das aus der Ferne nicht mal annäherungsweise erahnen. Ich wüsche euch weiter eine gute, abwechslungsreiche, interessante, begegnungsreiche Weiterreise, ihr habt ja den grössten Teil der Strecke schon hinter euch. Hübs

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  2. Möchte nicht versäumen Danke zu sagen für eure tolle Karte. Hab leider nicht immer Zeit alles zu lesen, aber was ich lese gefällt mir sehr. Ehrlich gesagt beneide ich euch, egal wie viel Negatives wie schlechtes Wetter oder schlechte Unterkunft oder oder....., das Positive wird es wieder richten. Darauf hätte ich schon auch Lust wenn das morgendliche frühe Aufstehen nicht wäre, bin Morgenmuffel und bin wie so oft nachts,wach. ich wünsch euch weiterhin nur das Beste toi toi toi. liebs Grüssli Edith

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