Avilės - Cudillero.
Avilės - Soto del Barco mit dem Feve (kleiner Zug) Soto del Barco - Cudillero 10 km zu Fuss.
Das Aufwachen heute morgen gestaltete sich wie die letzten Tage. Etwas weniger Regen wurde vorausgesagt, deshalb entschlossen wir uns eine Teilstrecke mit der kleinen Bahn zu fahren und die restlichen Kilometer zu marschieren. Der Zug ist etwa mit dem 'Läufelfingerli' zu vergleichen.
Unterwegs im Zug führten zwei beschwipste Spanier ein lautstarkes Streitgespräch. Der eine sass vorne im Waggon, der andere vier Abteil weiter hinten. Die Köpfe von den anderen Mitreisenden drehten hin und her. Fehlte nur noch, dass sich jemand einmischte. Wir durften glücklicherweise vorher aussteigen. Die Sonne schien sogar.
Zuerst mussten wir uns zurecht finden. Müssen wir nun nach links oder nach rechts gehen und wo finden wir die Muschelmarkierung?
Kaum hatten wir den Weg gefunden begann es zu regnen. Werden wir nun bestraft, weil wir mit dem Zug gefahren sind? Mann schimpfte lautstark und auch Frau rümpfte die Nase. Bei einem Balkon standen wir unter. Das letzte was wir wollten war die Fledermaus hervorholen und mit diesem Flatterding marschieren. Die Sicht wird doch recht eingeschränkt und auf schmalen Pfaden muss man aufpassen, dass man nicht hängen bleibt.
Die dunkle Wolke zog weiter, der Regen wurde schwächer und die Gemüter besänftigten sich wieder. Wir marschierten in normaler Regenbekleidung weiter.
Auf einer Nebenstrasse führte der Weg ins Tal und zum Fluss Nalón. Über die Brücke war für die Fussgänger kaum Platz. Da nicht so viele Fahrzeuge unterwegs waren, marschierten wir einfach auf der Fahrbahn. Auf der anderen Seite ging es weg von der Strasse auf einem sehr steilen Fusspfad nach oben. Auf der Höhe mussten wir erst einen Fotohalt machen und die Aussicht geniessen. Bald ging der Weg durch ein Dorf und wir hielten Ausschau nach einem Platz um unseren Lunch zu verzehren. Bei einem Pique-niquetisch stellten wir unsere Rucksäcke hin, packten sie jedoch gleich wieder weil jemand den Wasserhahn aufdrehte. Es war nur eine kleine, kurze Dusche aber unser Essen verschoben wir trotzdem.
Am Nachmittag ging es auf schönen und nassen Pfaden durch Waldgebiet. Es galt aufzupassen wo man hintrat. Bergauf, bergab, neben Bächlein, im Bächlein, über Stock und Stein. Die Kilometerangaben in unserem Buch können nicht stimmen. Auch wir Schneckenpilger brauchen nicht fünf Stunden für zehn Kilometer!
Zuguterletzt wollte es mit der Unterkunft auch nicht klappen und das Tourist Office hat am Montag geschlossen. Also: zwei Kilometer zurück zum Hotel Alvaro. Dort war angeschrieben 'Abierto' und 'Pilgertarif'. Vor der Tür stellten wir fest, dass niemand da war. Man konnte aber anrufen. Die Frau auf der anderen Seite begriff sofort, dass wir Peregrinos waren und ein Zimmer brauchten. Fife Minuts sollen wir warten, es kommt gleich jemand.
Wir konnten tatsächlich anmelden und bekamen im Gartenpavillon hinter dem Hotel ein schönes, geheiztes Zimmer.
Zum essen konnten wir 400 Meter weiter in ein Restaurant. Dort gab es so riesige Portionen, dass auch hungrige Pilger aufgeben müssen.
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