Güemes - Santander, 15 km
Wir verliessen Güemes nur ungern. So ein friedlicher, freundlicher, Kraft spendender Ort.
Es wurde uns empfohlen den etwas längeren, dafür schöneren Klippenweg zu nehmen. Es war ein guter Rat. Trotz nicht berauschendem Wetter wurden wir beinahe trunken vom Anblick der Landschaft.
Als wir ein kleines Dorf durchquerten bemerkten wir die Vorbereitungen für ein Autorennen. Absperrungen wurden vorbereitet, Streckenposten angewiesen, Zeitmessung aufgestellt. Wir hörten das Dröhnen der Motoren, als die Fahrer auf der Aufwärmrunde waren. Wir glaubten uns auf sicherem Weg, bis wir feststellten: oh Schreck, die kommen hier durch, rechts ist eine hohe Böschung und links ein starker Elektrozaun! So schnell sind wir mit unseren Schneckenhäusern auf dem Rücken noch selten marschiert. Ich habe uns schon unter einem schleudernden Rallyauto gesehen. Es reichte uns noch einen super Logenplatz einzunehmen, dann kamen die Rallywagen in kürzeren und längeren Abständen. Ich habe Fotos gemacht: etwa zehn Landschaftsbilder, weil das Auto zu schnell aus dem Bild war, einen habe ich erwischt und von einem gab es eine 'Detailaufnahme'.
Bald hatten wir genug gesehen vom Autorennen. Da es zu regnen begann, montierten wir die entsprechenden Kleider und schulterten wieder unsere Rucksäcke.
Unser Weg führte danach von der Strasse weg über Wiesenpfade an die Klippen und immer mit Sicht auf das tosende Meer am Abgrund entlang. Keine Sorge, der Sicherheitsabstand wurde immer gewahrt.
Mittagsrast konnten wir in einer einsamen Bucht geniessen. Bloss die beginnenden Regentropfen trieben uns gegen Schluss der Rast zur Eile. Das Wetter hielt sich noch zurück, es warnte uns bloss.
Zwischen Dünen und hohem Schilfgras schlängelte sich der Weg bis es auf einen langen Sandstrand ging. Zwei Kilometer durften wir durch den Sand stapfen. Damit wir nicht zu tief einsanken, marschierten wir dort wo sich die Flut zurückgezogen hatte.
Wir suchten die Anlegestelle der Personenfähre, sie war wie in unserem Buch beschrieben, etwas versteckt. Die Überfahrt dauerte nur 25 Minuten und zu meiner Erleichterung hielt sich die Schaukelei in Grenzen.
In Santander suchten wir das Tourist Office, das in der Nähe des Hafens sein sollte. Mitten in einer Baustelle wurden wir fündig. Mit dem Stadtplan in der Hand machten wir uns auf die Suche nach der Herberge. Im ersten Anlauf schossen wir an der Abzweigung vorbei. Beim zweiten Mal, trafen wir auf die richtige Strasse und fanden bald die Unterkunft. Inzwischen hatte der Wind zugenommen und zerrte an uns und unseren Rucksäcken. Kaum in der Unterkunft begann draussen der Regen zu rauschen. Wir waren dankbar, dass wir unser heutiges Ziel schon erreicht hatten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen