Dienstag, 5. November 2013

102. Tag, Dienstag, 5.11.13

Pobeña - Castro Urdiales,
15 km
Wir konnten Nachts nicht gut schlafen, weil der Wind an den Läden rüttelte und um die Ecken pfiff. Immer wieder erwachten wir ab dem Lärm und stellten dann fest: es regnet immer noch. Hoffentlich gelingt es dem Wind die Regenwolken zu vertreiben.

Es wurde viel zu schnell morgen, wohl oder übel mussten wir aus dem Bett. Für heute waren einige Kilometer auf wunderschönen Klippenpfaden geplant. Der Blick aus dem Fenster zeigte uns: grau, grau und immer noch nass. Der Wetterbericht liess uns hoffen, bloss die angekündigte Windstärke hinterliess ein mulmiges Gefühl.
Nach dem Frühstück mussten wir zuerst mit dem Bus zurück nach Pobeña. Dort wo wir den Jakobsweg verlassen hatten wollten wir wieder starten. In Windjacke und Regenhosen, den Rucksack unter der Regentüte geschützt ging es los. Von der Bushaltestelle in Pobeña ging der Weg über einen grossen Parkplatz, dann zwischen zwei Häuser durch und über eine laaaaange Treppe hoch (160 Stufen) auf den Klippenweg. Es wurde atemberaubend schön. Atemberaubend in doppelten Sinn: auf dem Weg über dem Meer waren wir den heftigen Windböen ziemlich ausgesetzt. Was waren wir doch froh über unsere Stöcke, auf vier Beinen ist man einfach standfester.
Uns begegneten Spaziergänger und Jogger, folgedessen fühlten wir uns sicher. Andernfalls hätte ich Zweifel gehabt, ob es nicht leichtsinnig ist bei diesen Windböen auf dem Klippenweg zu laufen.
Noch bevor wir den Ort Ontón erreichten, rochen und sahen wir die Spuren eines Buschbrandes. Mehrere Hektaren abgebranntes Hügelland. Kein schöner Anblick.
Nach dem Ort mussten wir auf der Strasse einen grösseren Hügel bewältigen. Das war eine schweisstreibende Angelegenheit bergauf und eine akrobatische Leistung bergab. Zuerst waren wir auf der windgeschützten Seite, danach bekamen wir die volle Ladung! Mal blies der Wind von vorne, dass wir mit ganzem Gewicht dagegen stemmen mussten, dann blies er von der Seite und probierte ob er uns in den Strassengraben pusten könne. Es hat sicher lustig ausgesehen, wir mussten auch lachen, aber es war sehr anstrengend.

Wir waren erleichtert, als wir den Zielort heil und trocken erreicht hatten. Bis zur Öffnung des Tourist Offices belohnten wir uns mit einem Dessert.
Vom Office bekamen wir einen Stadtplan wo alle Hotels, Pensionen und sonstige Unterkünfte eingezeichnet waren. Es sei sicher kein Problem ein Zimmer zu finden, da nicht Wochenende sei. Wir sollen einfach fragen.
Bei der ersten Pension stockte unser Schritt nur kurz ... nein, da nicht. Die Zweite war auch nicht passend, die dritte sah gut aus und da wurden wir auch eingelassen.
Es gäbe hier auch eine Pilgerherberge, vom April bis Oktober. Morgen sollten wir, laut Buch, auf eine ganzjährig geöffnete Herbe treffen.

1 Kommentar:

  1. Silvia DuttweilerNovember 06, 2013

    Das Wetter ist bei uns etwa gleich, es regnet, stürmt und ist kalt geworden - Herbst eben. Jetzt stosst Ihr so langsam an die Grenzen, da schon einiges zu ist. Aber schön, dass Ihr immer wieder Glück habt und offene Häuser findet. Danke für Euer tolles SMS an die Sitzung. Lg

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