Montag, 23. September 2013

58. Tag, St.Leonard - Limoges 22 km

WIR HABEN UNSER ZWEITES GROSSES ETAPPENZIEL ERREICHT! LIMOGES. Nach 900 km gönnen wir uns zwei Ruhetage.

Wir wurden sehr gut betreut von Evelyne. Sie interessierte sich für unseren weiteren Weg, informierte uns über Unterkunftsmöglichkeiten und beriet uns wegen den folgenden Etappenlängen. Wir haben uns entschlossen weiter auf der Via Lemovicensis zu bleiben. Wir wechseln wahrscheinlich erst kurz vor der Grenze auf den Küstenweg.

Nach dem Abschied von Evelyne besichtigten wir die Kirche von St.Leonard.
Danach führte der Weg abwärts ins Tal und unter einem langen, gebogenen Eisenbahnviadukt durch. Danach überquerten wir die Vienne über eine alte Brücke. Auf der anderen Seite ging es wieder hoch nach Chigot. Unterwegs trafen wir mehrmals auf Jäger. Da stellte schon sich ein mulmiges Gefühl ein .....
Die Wegstrecke ging abwechslungsreich auf und ab, bis kurz vor Limoges auch angenehm zu gehen. Noch vor dem Mittag konnten wir die Hosenbeine demontieren. Und ohhh Schreck: ich hatte einen blinden Passagier an Bord! Zum zweiten Mal (die erste war noch im Elsass) musste ich eine Zecke entfernen. Viel Blut hatte die noch nicht abzapfen können, es ging recht leicht.
Vom Vorort Feytiat mussten wir ein ganzes Stück entlang der vielbefahrenen D 979 marschieren. Gehsteig hatte es nur in Feytiat, danach müssen die Fussgänger auf dem Grasstreifen gehen. Dieser Abschnitt ist nicht so toll, im französischen Führer steht sogar man soll den Bus nehmen. Wir fanden: auch die weniger schönen Abschnitte gehören zu unserem Weg. Zudem hätten wir lange auf den Bus warten müssen .... es war ja Sonntag.
Durch weitläufige Aussenquartiere ging es immer näher zur Altstadt. Unser Bett war bei den Soeurs Saint-Francoise d'Assise reserviert. Direkt neben der Kathedrale. Vorerst galt es den Weg dorthin zu finden. Von weitem sah man die Kathedrale gut, zwischen den hohen Häusern gar nicht mehr. Unser Guide war keine grosse Hilfe mehr, einen Moment standen wir ratlos an einer kleinen Kreuzung. Zwei Afrikaner riefen über die Strasse und zeigten die Richtung. "Pont St. Etienne".
Sie kamen zu uns und wollten wissen woher und wohin. Sie staunten, dass wir schon 900 km gemacht haben und noch weiter laufen wollen. Die spinnen, die Schweizer!

Die Brücke St. Etienne ist eines der ältesten noch erhaltenen Bauwerke an der Via Lemovicensis. Zum gleich Fotografieren hatte es mir zu viele Leute, ich muss da morgen oder übermorgen nochmal hin.
Nach der Brücke mussten wir durch eine steile, gepflästerte Gasse hinauf. Schnaufend und schwitzend erreichten wir den Platz vor der Kathedrale. Die Unterkunft mussten wir nicht lange suchen und durften dort ein Zweierzimmer im dritten Stock beziehen. Die enge Wendeltreppe war mit den Rucksäcken eine Herausforderung.

Zum Nachtessen gingen wir aus. Schliesslich hatten wir wieder einen Etappensieg zu feiern! Sonntag ...... ! Alles geschlossen! Wir suchten und suchten ..... als hätten wir nicht schon genügend Kilometer in den Beinen. Kebab ... wollte Heiner nicht. Chinesisch .... wollte Heiner nicht. Big Mc. .....wollte Heiner nicht. Einige Minuten später sah ich auf der gegenüberliegenden Strassenseite ein Marokkanisches Lokal. Bevor mein Angtrauter irgendwelche Einwände anbringen konnte steuerte ich in das Lokal. 'Ich habe Hunger und hier essen wir jetzt'! Und wie gut haben wir gegessen .... und getrunken. Der Heimweg dauerte ein bisschen, was auch gut war, so konnten wir gleich einen Verdauungsspaziergang machen. Und Heiners Bedenken wegen der Glocken von der Kathedrale (unser Fenster war in direkter Schusslinie) waren vergebens: die Glocken werden Nachts abgestellt.

3 Kommentare:

  1. Silvia DuttweilerSeptember 23, 2013

    Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen Eures zweiten grossen Etappenziels. Es ist wie bei uns, am Sonntag findest Du kein offenes Restaurant mehr. Geniess Eure Ruhetage. LG

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  2. Tschau Madeleine und Heiner,
    Gratulation unsererseits. Es ist höchst Sannend eure Tagesberichte zu lesen. Wir denken immer an Euch wenn wir im Museum arbeiten. Wie hat das Heiner gemacht?? Aber es geht weiter und Michi ist eine grosse Hilfe.
    Wir wünschen Euch weiterhin viel Spass beim Pilgern. Und weiterhin so tolle Berichte.
    Es wird zur Routine am Abend. Combi anwerfen und Blog öffnen.
    Herzliche Grüsse Margrth und Peter

    PS Besten Dank für die Ansichtskarte.

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  3. Richtig schön zu lesen, man sieht den Weg gleich selber vor sich. Bin immer noch fasziniert, wie ihr beiden dieses Unterfangen durchzieht.
    Gruess us Fränkedorf
    Chrigel

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