Viel Regen in der Nacht liess die Luftfeuchtigkeit so ansteigen, dass die Wäsche nicht trocken wurde. Die Temperatur war auch nach unten gerasselt, so dass ich die wärmere Jacke hervor zog. Noch bevor wir fertig gepackt hatten, war Zeit um Norbert zu verabschieden. Er war uns ein angenehmer Kamerad und in seinem Kielwasser liessen sich die Kilometer gut bewältigen. Sein Humor wird uns fehlen.
Das Nass von oben liess uns den Aufbruch hinauszögern, aber bald hielten wir es ohne Frühstück nicht mehr aus. Regentüte über den Rucksack, Rucksack schultern, Regenponcho über alles und los in die Stadt. Nach 500 Meter konnten wir die Marsmännermontur entfernen. Das war mir schon viel lieber so, ich wäre gar nicht gerne in diesem Aufzug unter die Leute.
Nach Kaffee und Croissant suchten wir den Orange-Shop auf. Wir hatten beide auf unseren Telefonkarten Ebbe und nachladen übers Telefon, wenn man die Sprache nicht beherrscht, ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Bei der Touristinfo erkundigten wir uns nach Sportgeschäften (die Dame sprach sehr gut deutsch). Ich sollte mir demnächst neue Wanderschuhe kaufen, bevor die alten komplett dahin sind. Es gab zwei solche Läden im Ort, aber beide waren eher auf Tennis ausgerichtet als auf Wanderer. Für Heiner konnten wir einen leichten Langarmpulli kaufen, über den er bereits froh ist.
Am frühen Nachmittag machten wir uns auf die Kurzetappe und verpassten promt eine Abzweigung. Grrrr..... Strassenwandern lieb ich nicht und was passiert: Martins wackeln auf der D951 nach Bouzais! Es war ja auch wieder so ein super Beschrieb im Guide: die Strasse steigt an und Sie biegen auf der Höhe in die zweite Strasse nach rechts. Auf der Höhe gab es gar keine Abzweigungen mehr! Wir haben das Ziel trotzdem erreicht und werden jetzt in der Pilgerherberge fast erdrückt vor lauter liebevoller Fürsorge. Wir sind hier die einzigen Pilger heute.
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