Samstag, 14. September 2013

50. Tag, Samstag, 14.9.13

Gargilesse - Eguzon 11km
In unserer Unterkunft 'chez Renato' wurden wir kulinarisch verwöhnt. Gestern Abend zuerst mit einer hausgemachten, wärmenden Suppe, dazu hausgemachtes frisches Brot mit Oliven und Tomaten, als Hauptgang: Fisch mit Reis und verschiedenen frischen Gemüsen, danach Käse und als Krönung: hausgemachtes Mousse au Chocolat! Die beiden Herren verstehen es zu kochen (man sieht es auch an der Kücheneinrichtung) und freuen sich, wenn Gäste das geniessen. Ausser uns war noch eine französische Pilgerin Gast. Sie war gar nicht gesprächig. Auch nicht zu Renato, der ja ihre Sprache beherrschte. Sie verschwand vom Tisch ohne Information zu geben, wann sie Frühstück wollte. Renato musste ihr nachrennen. Heute morgen ohne Morgengruss an den Tisch und ohne sich zu verabschieden aus dem Haus.
Es gibt solche und solche Pilger. Um so mehr wurden wir verwöhnt: wollt ihr ein Frühstücksei oder Spiegeleier, Salami, Käse. Wir bekamen Croissants und Pain au Chocolat! Wir fühlten uns wie Könige. Auch das Gespräch genossen wir.
Gestern, als wir bei der Kirche im Dorf waren, war so viel Betrieb, viele Leute und Autos. Überall hingen Zettel und Hinweise. Es ging um einen Film, soviel verstanden wir. Renato erklärte uns: es wird ein Film gedreht. Während zwei Wochen ist die Gegend hier Schauplatz.

Die heutige Etappe begann trocken. Nach kurzer Zeit benötigten wir aber die volle Regenmontur. Soooo, schade. Das Gelände wäre sehr schön und interessant gewesen. Ein sehr steiler Pfad führte hinunter zur Creuse. Wildromantisch, nicht ungefährlich bei dieser Nässe. Im Tal führte der Weg zuerst als Feldweg, dann wieder als Pfad entlang der Creuse. Ungepflegt und wild ragten Äste und Dornenranken auf und über den Pfad. Bei trockenem Wetter kein Problem! Einige male versperrten umgestürzte Bäume den Durchgang. Beim zweiten Hindernis passierte es: Heiner ging in gebückter Haltung unter dem Hindernis durch, musste wegen Wurzeln fast gleichzeitig darübersteigen, trat mit einem Fuss auf die Pelerine, konnte sich nicht mehr aufrichten und brachte sich so selber zu Fall! Durch das Rucksackgewicht festgehalten lag er wie ein Käfer auf dem Rücken. Und was macht Frau in einer solchen Situation? Absichern, dass keine gröbere Verletzung vorliegt und dann schnell ein Foto!

Etwa eine Stunde später erreichten wir den Zielort. Es wurde auch langsam Zeit. Heiner's Schock vom Sturz liess nach und die Muskelschmerzen, vor allem im Nacken und auf der linken Seite, meldeten sich. Unser Zimmer entpuppte sich als kleine Ferienwohnung. Sofort buchte ich noch eine zweite Nacht. Mit diesen nassen Klamotten und mit Heiner's Nacken/Schulterproblem brauchen wir einen Ruhetag. Heute wurden wieder einmal meine Therapeutischen Fähigkeiten beansprucht. Heiner ist froh darum.

2 Kommentare:

  1. Silvia DuttweilerSeptember 14, 2013

    Oh je, denn wünsch i ihm rächt gueti besserig. Hoffentlich bliibts bi dem einte unfall. Guet hesch Du erfahrig in sottige sache. Lg

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  2. Hallo Ihr beiden Weltenbummler! Ganz herzlichen Dank für Eure lieben Glückwünsche. Das hat mich riesig gefreut. Wir verfolgen täglich Eure spannenden Erlebnisse und Eure Route und wünschen Euch weiterhin viel Kraft und Ausdauer. Heiner wünschen wir rasche Genesung. Liebe Grüsse

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