Montag. Ja, wir haben den Ring of Kerry befahren. Ja, die Strasse ist schmal. Ja, der Aussenspiegel ist beschädigt. Aber alles der Reihe nach.
Wir starteten den heutigen Tag nochmal bei schönstem Wetter. Christina geht es verhältnismässig gut. Das Knie spannt, das verstauchte Handgelenk ist geschwollen, die Schulter ist noch nicht ganz so wie sie sein sollte.
Wir freuten uns auf den angeblich sehr schönen Abschnitt des Wild Atlantic Way. Anfänglich ist die Strasse breit und gut befahrbar. Allmählich lässt der Strassenzustand zu wünschen übrig: Löcher, schlecht geflickte Stellen, Spurrinnen und grässliche Unebenheiten lassen das Geschirr in den Schränken auch bei langsamer Fahrt hüpfen. Offiziell dürfte man 100 Stundenkilometer fahren. Heiner fährt oft in Parkbuchten oder andere Ausweichstellen und lässt die schnelleren Fahrzeuge passieren. Die Strasse wird zu einer Passstrasse und zuvorderst an der Halbinsel hat man eine wirklich wunderschöne Aussicht.
Wir knipsen eifrig Bilder, flüchten aber bald ins windgeschützte Fahrzeug. Auf der Südseite der Halbinsel wird die Strasse enger. Es gibt immer noch einen Mittelstreifen, aber die Spurbreite reicht nur ganz knapp für ein Wohnmobil. Man kann wählen: entweder streift das Gebüsch vom linken Strassenrand am Wohnmobil oder man fährt mit den rechten Rädern über die Katzenaugen auf der Mittellinie. Beides ist nicht sehr angenehm. Kreuzen mit engegenkommenden PW's geht jeweils gut, Lieferwagen mit den Aussenspiegeln auf gleicher Höhe geht gut... wenn beide etwas vorsichtiger fahren. Monteure auf der Arbeit haben keine Zeit um das Tempo zu drosseln. Ausgerechnet auf gleicher Höhe mit so einem ist die Fahrbahn so unglücklich beschädigt, dass beide Fahrzeuge sich gegen die Mitte neigten. Bumm! Der Andere raste mit unvermindertem Tempo weiter. Ich musste auf meinem Sitz ganz nach vorn rutschen, damit ich aus dem Fenster hangeln konnte um den Aussenspiegel wieder in Position zu rücken. Einige Kilometer später konnten wir endlich anhalten und den Schaden besichtigen. Die Abdeckung hat ein grosses Loch, jedoch der Blinker ist zum Glück nicht beschädigt.
Ich wiederhole an dieser Stelle Heiners Worte nicht.
Wir fuhren weiter, aber der Schrecken sass noch lange im Genick.
Mitten am Nachmittag erreichten wir Tralee, das Städtchen mit dem Rosengarten und der Geschichte von der Rose von Tralee, einer ursprünglich unglücklichen Liebesgeschichte. Daraus entstand ein schöner Song und mit der Zeit ein Festival mit der Wahl einer jungen Irin zur 'Rose of Tralee'.
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