Sonntag. Mein Angetrauter mag wieder zur üblichen Zeit aus dem Schlafsack kriechen. Auch sein Gesicht und die Körperhaltung wirkt anders als gestern. Gut, da können wir die grosse Wanderung auf die Insel Valentia in Angriff nehmen. Schon nur bis zur Fähre sind es etwa vier Kilometer.
Schon bald nach dem Start verheddern sich die Schnürsenkel von Christinas Wanderschuhen und sie stürzt mit dem linken Knie auf die Gehsteigkante und mit der Schulter knallt sie auf die Strasse. Zum Glück ist in dem Moment kein Auto auf unserer Höhe! Sie muss sich auf die Böschung setzen und einen Augenblick abwarten, dann erst können wir kontrollieren was verletzt ist und ob die Wanderung noch machbar ist. Wir desinfizieren die Schürfungen und kleben Pflaster. Umkehren? Nein, Christina will weiter. Eine halbe Stunde später sind wir am Fähranleger.
Die Überfahrt ist kurz und dauert nur einige Minuten. Nach einem Kaffeehalt im Restaurant am Hafen marschieren wir zum Leuchtturm,
danach steuern wir den Fundort von Tetrapod Spuren an.
Diese Saurierspuren soll ein Schweizer Geologe entdeckt haben. Die Aussicht und das tiefblaue Meer begeistern uns mehr als die Spuren auf den Felsen.
Es ist bereits Zeit den Rückweg anzutreten, die letzte Fähre setzt um 17 Uhr über. Eine halbe Stunde vor Dienstende sind wir wieder auf dem Schiff. Oh, dieser ewige Wind geht bis auf die Knochen. Wir sind müde, da friert es einem noch viel mehr. Auf der anderen Seite wissen wir: jetzt sind es noch vier Kilometer bis zum Campingplatz. Die Batterien sind leer, die Reserven beinahe aufgebraucht. Da setzt man einfach einen Fuss vor den anderen und versucht nicht zu viel zu denken. Allmählich setzt bei Christina die Reaktion auf den Sturz ein: die Schulter schmerzt, das Handgelenk ist leicht geschwollen und schmerzt und für das bunt gefärbte Knie ist nun auch genug.
Bevor wir das Abendessen kochen können brauchen wir eine Pause.
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