Wir wurden wieder einmal kulinarisch verwöhnt gestern abend und heute morgen. So einen üppigen Frühstückstisch mit Fleisch, Käse, Früchten, Müesli und den üblichen Zutaten hatten wir bisher noch nie. Das alles zu einem sehr Pilgerfreundlichen Preis. Die Übernachtung die wir für morgen ins Auge gefasst hatten, liessen wir bleiben als wir den Preis hörten! Und das nennt sich auch Pilgerunterkunft. Die Spannweite ist enorm.
Gestern Abend zog ein heftiges Gewitter über uns hinweg. Der Regen rauschte die ganze Nacht übers Dach und am Morgen regnete es immer noch. Wir warteten bis um zehn, es nützte nichts. Wiederwillig verpackten wir alles regendicht, inkl. uns selbst und marschierten los. In Anbetracht des Wetters wählten wir die Veloroute.
Nach etwa vier Kilometer stiessen wir auf eine kleine offene Bar. Wirklich klein, nur drei Tische. Madame war sehr erfreut, dass wir eintraten. Kaffee gab es aus dem 'Hydrant' und heimlich steckte sie mir zwei Bisquits zu, die anderen Gäste sollten das nicht sehen. Der Weg zur Toilette: hinter die Bar, durch den Streifenvorhang, durch die private Küche, über den Hinterhof (mit einem rosafarben Regenschirm) in ein kleines Kabäuschen ..... wer jetzt ein Plumpsklo erwartet liegt falsch! Es war ein blitzsauberes WC eingebaut.
Nach diesem Kaffeehalt mussten wir wohl oder übel weiter durch den Regen. Irgendwann später wäre ich beinahe auf eine Schlange getreten. Sie war schon tot, breitgefahren und dürr, trotzdem bekam ich noch Gänsehaut.
Früh am Nachmittag erreichten wir die Refuge municipal. Es ist noch ein anderes Ehepaar in unserem Alter hier. Sie sind vor einem Monat aufgebrochen und wollen auch bis Santiago.
Gottsei Dank habt Ihr immer wieder mal erfreuliche Erlebnisse wie Euer Frühstück heute. An das schlechte Wetter müsst Ihr vermutlich so langsam gewöhnen. Weiterhin alles Gute und trotz allem viel Durchhaltewillen. Liebe Grüsse.
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