Wir sind in der Wohnung eines sehr betagten Herrn einquartiert. Es ist nicht einfach, sich von so jemandem bedienen zu lassen. Das Frühstück hatte er schon bereitgestellt. Nach dem petit dėjeuner wollte ich abräumen, das mochte er nicht akzeptieren. Ich habe trotzdem das Geschirr in die Küche gebracht. Wenn ich 85 und tatterig bin, mag ich wohl auch nicht zehn mal in die Küche und zurück humpeln. Er ist so liebenswürdig und im Kopf noch absolut klar.
Heute war Stadtbummel angesagt: zuerst Tourist Office, dann Pilgerbüro, neue Socken kaufen, Reservation für morgen und übermorgen machen lassen, Internet-Cafe suchen, Altstadt genauer besichtigen, Gallo-römische Ausgrabungen besichtigen.
Im Tourist Office bekamen wir einen Stadtplan und die Info, dass das Pilgerbüro nur am Freitagnachmittag offen ist. Einen PC habe es im Hôtel de Ville (Gemeindehaus) zur gratisbenutzung, oder es gäbe einen Cyber-Tour wo man Internet-Zeit kaufen kann. Anschliessend an diese Infoflut brauchten wir bereits einen Kaffee.
Socken kaufen ging auch schief, die richtige Grösse an Wandersocken war nicht vorrätig und ein zweites Sportgeschäft wäre zwar nur 6 Minuten entfernt .... aber eben mit dem Auto!
Internet-Zeit bekamen wir in der Marie 30 Minuten - das reichte zum etwas Nachschlagen und ein eMail schreiben (auf der frz. Tastatur sind die Buchstaben anders angeordnet).
Mittagslunch machten wir in der Altstadt, danach musste ich den Blog von gestern nachholen.
Die Besichtigung der gallo-römischen Überreste von Vesunna beanspruchte einige Zeit und war dank des deutschen Audioguides sehr Aufschlussreich.
Der zweite Besuch im Tourist Office bot eine Knacknuss: der erste angestrebte Übernachtungsplatz war ausgebucht, ebenso der zweite und dritte. Als vierte Möglichkeit wäre ein Zimmer zwei Kilometer neben dem Jakobsweg .... ebenfalls besetzt. Fazit: wir haben ein Zimmer, müssen aber 26 Kilometer marschieren und es ist nicht flach! Morgen gibt es also nichts gemütliches, hoffentlich bleibt das Wetter trocken.
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