Donnerstag. Ein weiterer Regentag. Unsere Wäsche hängt immer noch, es ist einfach zu nass.
Am Mittag gingen wir nochmal ins 'Gemeindecafe' für eine gesunde Gemüsesuppe und ein Stück leckere 'Apple pie' mit einer Kugel Vanilleeis.
Wieder in unserer 'HeiMatd' widmeten wir uns der Routenplanung für die nächsten Tage.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Campingplatzbesitzerin Nuala stand draussen. Sie wollte uns zu einem Glas Wein am Abend einladen, da wir ja morgen weiterfahren. Wir sollen unsere feuchte Wäsche mitbringen und bei ihr im Haus an die Radiatoren hängen, sie werde dann die Heizung aufdrehen. Christina bedankte sich für das Angebot, das Glas Wein nehmen wir gerne, die Wäsche lassen wir bis morgen früh vor dem Wohnmobil hängen.
Um sechs Uhr machten wir uns auf den Weg zu Nualas Haus. So ein kleines Glas Wein zum Apero ist ja auch nicht zu verachten. Vorsichtshalber haben Christina und ich einige in Olivenöl getunkte Brotwürfel gegessen. Wenn wir gewusst hätten was auf uns zu kommt, hätten wir einen ganzen Laib Brot verspiesen.
Nuala begrüsste uns freudig und bat uns in die gute Stube. Sie lade sonst nie Leute vom Campingplatz zu sich nach Hause ein, aber 'the lovley swiss People' seien eine Ausnahme! Die Rotweingläser standen schon bereit. „Nehmt ihr gerne ein Glas Wein? Oder darf es auch ein excellenter Irish Whiskey sein?“ Sie habe zu Weihnachten eine Flasche geschenkt bekommen und den möchte sie uns jetzt gerne ausschenken und schwups waren die Rotweingläser mehr als zur Hälfte mit Whiskey gefüllt. Ich schluckte leer und mochte mir die Wirkung gar nicht wirklich vorstellen. „Oh, und noch ein wenig Wasser, dann ist er nicht so stark“, platsch, waren die Gläser aufgefüllt! Nun mussten wir einfach lachen. So etwas haben wir doch noch nie erlebt! Wir versuchten uns nichts anmerken zu lassen, Augen zu und durch. Das Gespräch war ganz nett, aber auf beinahe leeren Magen so viel Alkohol verträgt sich nur mit Folgen. Die Gläser waren beinahe leer, als ein Auto mit Schwung in die Einfahrt fuhr. Nuala stellte etwas erschrocken fest, dass es Bruder und Schwägerin seien. Offenbar wollte sie nicht mit einem Glas Whiskey erwischt werden, deshalb schüttete sie die Flüssigkeit von ihrem Glas eilig in Heiners Glas! Das ging so schnell, niemand von uns konnte reagieren. Dann empfing sie Bruder Georg und Frau und stellte uns gegenseitig vor. Etwas small talk und dann gingen die Drei in die Küche. Wir schauten uns an und mussten laut lachen. Ja, wenn wir zurück beim WoMo sind, müssen wir zuerst Kaffee trinken, bevor wir kochen können.
Nuala verabschiedete Bruder und Schwägerin und gesellte sich wieder zu uns. Wir hatten inzwischen unsere Gläser leer getrunken und wollten uns ebenfalls verabschieden. Bevor wir ihre Absicht erkannten, hatte Nuala uns nochmal Whiskey nachgeschenkt. Meine Güte! Das hatte nun eine Perfekte Wirkung! Unsere Gastgeberin hatte plötzlich eine Zwillingsschwester. Die müssen Eineiig sein, die Bewegungen sind identisch!
Einige Zeit später verabschiedeten wir uns lachend und machten uns schwankend und albern kichernd auf den, zum Glück, kurzen Heimweg.
N.B. Wir haben später noch etwas gekocht. Als wir in die Betten krochen, waren wir nicht mehr so besoffen, das WoMo hat sich nicht mehr gedreht.
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