Freitag, 8. September 2017

06.09.17, Begelhof – St. Peter-Ording

Mittwoch. Nachts regnet es heftig. Am morgen hat es überall Pfützen und es gilt 'schlangenlinienmatschlaufen'. Deswegen hat man Gummigaloschen oder Stiefel dabei.
Nach dem Frühstück und zusammenpacken gehen wir uns verabschieden. Weil uns der Gesprächsstoff einfach nicht ausgeht dauert das eine Weile. Wir haben es nicht eilig und da Regenwetter herrscht, müssen weder Kerstin noch Hartmut davon rennen.

Seit drei Tagen leuchtet jeweils beim starten des Motors die Meldung: Motor kontrollieren lassen. Da das in unserem ersten Campingjahr zwei Mal vor gekommen ist geraten wir nicht gerade in Panik. Damals war es ein Sensor der überreagiert hatte.
Trotzdem finden wir: es sind noch etwa 2500 Kilometer bis nach Hause wir nehmen besser Rücksprache mit unserer Servicestelle.
Ein Telefonat später suchen wir im Internet nach der nächstgelegen Fiatgarage. Husum liegt am Weg nach St- Peter-Ording, das passt perfekt.
Heute wollen wir also mit unserer HeiMatd in die Garage. Kennt ihr das Phänomen: da hat man tagelang Zahnschmerzen und wenn man zum Zahnarzt geht, ist es wie weggeblasen? Nun, das funktioniert bei Autos auch! Wir starten beim Begelhof und die Meldung ist verschwunden! Wir stoppen vor Husum noch zwei Mal .... die Meldung erscheint nicht mehr! Gut, dann können wir uns den Weg zur Garage sparen, wir haben uns zum Glück nicht angemeldet.

Auf der Fahrt giesst es mehr oder weniger stark. Meistens mehr. Es wird vor Aquaplaning gewarnt. Heiner drosselt das Tempo, die Scheibenwischer machen Hochleistungssport. Wir verlieren beim linken Wischer die Abschlusskappe, jetzt hält die Gummilippe nicht mehr gut. Auf einem Parkplatz stoppen wir, Heiner fixiert den Abschluss mit Klebeband. Etwa 50 Meter hinter dem Parkplatz befindet sich eine Fischräucherei mit Verkaufsraum. Auf einer Tafel werben sie für Fischbrötchen und Kaffee. Wir lassen das Auto auf dem Platz an der Strasse stehen, der Parkplatz direkt vor dem Lokal ist eher für kleinere Fahrzeuge.
Das Angebot im Lokal ist gross. Man kann vor Ort speisen, oder das gewünschte mitnehmen. Wir geniessen Bratkartoffeln mit Räucherfisch und weil es so gut schmeckt, lassen wir uns noch etwas einpacken. Die Verkäuferin / Besitzerin ist ein nordfriesisches Original, es ist ein Erlebnis bei ihr zu essen oder etwas zu kaufen. Dieses Mundwerk ist einmalig.

In einer Regenpause erreichen wir den Campingplatz bei St. Peter-Ording. Trotz Mittagspause, die noch bis 15 Uhr dauert, weist uns der Betreiber einen Platz zu und schliesst uns den Elektrokasten auf. Anmelden können wir uns später.
Die Wolken öffnen immer wieder ihre Schleusen und dazu rüttelt der Wind am Fahrzeug. Ich schreibe per WhatsApp eine Nachricht und melde, dass wir angekommen sind. Wir wollen uns in den nächsten Tagen mit Brigitte und Bernhard treffen. Die beiden sind hier in den Ferien und haben uns einen Brief von daheim mitgebracht. Nein, eigentlich ist der Brief von Berlin. Aber, weil wir am Wohnmobil keinen Briefkasten haben, liessen wir ihn nach Hause senden. Wir haben eine Umweltvignette für unsere HeiMatd bestellt. Es gibt immer mehr 'Umweltzonen' die man nur mit der entsprechenden Vignette am Fahrzeug durchfahren darf. Normalerweise umfahren wir diese Zonen, manchmal lässt es sich jedoch nicht vermeiden. Da unser Fahrzeug ein neueres Baujahr aufweist, konnten wir, mit dem entsprechenden Nachweis, eine solche Vignette bestellen. Hätte man auch beim TCS bestellen können, für 25 CHF. Unsere Variante ist um zwanzig Franken günstiger ... wir gehen lieber nochmal Fisch essen.

Gegen Abend marschieren wir in das Ortszentrum. Im Hinterkopf den Gedanken: vielleicht treffen wir die beiden Frenkendörfer zufällig, das Dorf ist nicht so gross.
Obwohl schon September ist, hat es noch recht viele Touristen. Vor dem Winter wollen noch einige Leute gesunde Nordseeluft einsaugen.
Plötzlich kommen uns zwei bekannte Gesichter entgegen. Zur selben Zeit, die selbe Strasse und die selbe Strassenseite! Wir begrüssen uns unter Gelächter, plaudern eine Weile und verabschieden uns wieder. Wir sind auf der Suche nach Druckerpatronen und sie wollen etwas essen. Wir können noch nicht essen, unsere Bäuche sind immer noch voll mit Räucherfisch. Da wir bis Sonntag hier bleiben, ist noch genug Zeit für ein Treffen.

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