Donnerstag, 31. Mai 2018

30.05.18, Lingfield

Mittwoch. Am Vormittag erholten wir uns vom Besuch in der Stadt. Am Nachmittag wanderten wir durch Feld und Wald.

29.05.18, Lingfield

Dienstag. Trotz nicht berauschenden Wetteraussichten starteten wir unsere Zugfahrt nach London. Unser Campingplatz liegt gerade noch ausserhalb der Ringautobahn M25 und für uns somit erlaubt. Innerhalb gilt einen Umweltzone in der wir nicht registriert sind, d.h. wir dürfen sie mit unserem Fahrzeug nicht befahren.

Wir lösten eine Tageskarte, mit dem Hintergedanken: wenn es regnet steigen wir einfach in einen der roten Doppeldeckerbusse und machen die Besichtigungstour so.
Nach 50 Minuten Bahnfahrt erreichten wir die Victoria Station. Wir mussten uns erst mal etwas umsehen, so einen grossen Bahnhof haben wir noch nicht oft gesehen.

Erste Anlaufstelle von hier war natürlich der Buckingham Palast.
Als wir den Piccadilly Circus erreichten, sahen wir vor lauter Regen nicht mehr viel. Ein heftiges, lautes, lang dauerndes Gewitter kreiste über der Stadt. Wir blieben, wie viele andere Leute einige Zeit unter einem Torbogen stehen. Vom langen Warten wurde mir kalt und wir entschlossen uns, essen zu gehen.
Eineinhalb Stunden später, als wir das Lokal verliessen, donnerte und blitzte es immer noch.
Kurzerhand stiegen wir in einen der roten Busse und liessen uns fahren. An der Endstation dieser Linie wechselten wir den Bus und erwischten einen der wenigen Oldtimer mit der Schnauze. Bei der St. Paul's Cathedral verliessen wir das Gefährt und gingen zu Fuss der Themse entlang bis zur Tower Bridge.
Im Bus zurück durch die abendlich verstopften Strassen dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Den Rest vom Trafalgar Square bis zum Victoria Bahnhof machten wir zu Fuss. Wir kamen gerade rechtzeitig, fünf Minuten vor Abfahrt des nächsten Zuges hatten wir sogar einen Sitzplatz ergattert.

Montag, 28. Mai 2018

28.05.18, Lingfield

Montag. Wir verlängerten unseren Aufenthalt auf diesem Platz um drei Nächte. Dafür bekamen wir einen anderen Platz zugewiesen, einer mit Kies Unterlage.

Zu Fuss marschierten wir zum nahe gelegenen British Wildlife Center. Die Erreichbarkeit dieses Parks ist eindeutig nicht für Fussgänger angelegt, aber der Park dafür absolut sehenswert. Füchse, Marder, Wildkatzen, verschiedene Eulenarten, Otter, Rotwild, Eichhörnchen, Igel, verschiedene Mäusearten und Ratten haben hier Gehege die dem Besucher Einblick gewähren und dem Tier trotzdem Raum geben zum sich bewegen oder sich zurück zu ziehen.
Für den Rückweg suchten wir den Einstieg zum schmalen Fusspfad der Ausserhalb der Wildtiergehege zwischen den Bäumen, Brennnesseln und Dornen durchführte. Wohlweislich hatten wir am Morgen, trotz sommerlichen Temperaturen, lange Hosen angezogen. Die erste offizielle Wegmarkierung fanden wir erst nach etwa 200 Metern im 'Dschungel', davor mussten wir uns auf unser GPS verlassen, vor allem weil der Zugang aussah als sei das Privatland. Einen Kilometer später führte eine Holzsteg über einen Zaun und wir durften Weideland überqueren. Dies war viel angenehmer als das Dornen- und Brennnesseldickicht von vorhin. Nach einem weiteren Holzsteg befanden wir uns auf einem Feldweg, der zwischen Farmgebäuden durchführte. Anscheinend gilt hier öffentliches Wegrecht.
Mitten im Nachmittag waren wir zurück auf unserem Platz und verbrachten die heissesten Stunden faul im Schatten.

27.05.18. Lingfield

Sonntag. In der Nacht gab es ein heftiges Gewitter, entsprechend sah heute der Wanderweg an gewissen Stellen aus.
Am frühen Nachmittag beendeten wir unsere Runde bereits, es war so drückend warm.

26.05.18, Lingfield

Samstag. Wir marschierten die drei Kilometer vom Campingplatz bis zum Bahnhof. Es war recht drückend warm und auf einmal spürten wir Regentropfen obwohl der Himmel noch recht heiter aussah. Unbeirrt liefen wir weiter, wir hätten sowieso keine Möglichkeit gehabt irgendwo unter zu stehen oder hinein zu gehen. Mehr als einige Tropfen wurden es nicht, wir konnten den ganzen Spaziergang trocken beenden.

Freitag, 25. Mai 2018

25.05.18, Hastings – Lingfield

Freitag. Es steht ein langes Wochenende bevor in England: Bank Holiday. Wir verliessen den (teuren) Campingplatz in Hastings und zogen uns aufs Land zurück. Wir wollen die Plätze an der Küste den Wochenendurlaubern überlassen. Zudem dachten wir, mehr im Landesinnern haben wir eher eine Chance für einen freien Platz.
Die Autobahnzufahrt die unsere Babette nehmen wollte, war gesperrt. Eilig liessen wir eine Alternativroute ausrechnen. Mhhh, zwanzig Kilometer weniger bei gleichem Zeitaufwand? Es war wie gedacht: viele Kreisel, enge Passagen, stockender Verkehr.
Schliesslich erreichten wir den angepeilten Platz.
Oh nein, keinen Platz mehr, alles Reserviert, es ist Bank Holiday! Ausser: ein Platz ohne Strom. Wir nahmen dankend an, stellten unsere HeiMatd auf den zugewiesenen Grasplatz und schauten dem emsigen Treiben rundum zu.
Die Sonne schien recht warm und wir nutzten die günstige Gelegenheit zum waschen. Ansonsten können wir Flugzeuge zählen, dieser Campingplatz liegt in der Anflugschneise des Flughafens Gatwick.

Donnerstag, 24. Mai 2018

24.05.18, Hastings

Donnerstag. Den ganzen Tag war es windig und kühl mit mehr oder weniger starkem Regen. Wir blieben im Trockenen, vor allem auch weil Heiner seit gestern Abend über Ohrenweh klagt. Das soll sich ja nicht verschlimmern.
Morgen wollen wir weiter fahren.

Mittwoch, 23. Mai 2018

23.05.18, Hastings

Mittwoch. Heute wechselten Wind, Sonne und Wolken mehrmals die Wetteransicht.
Unseren Spaziergang kürzten wir ab nachdem es, entgegen dem Wetterbericht, zu regnen begann.

Dienstag, 22. Mai 2018

22.05.18, Hastings

Dienstag. Duschkabinen haben wir auch schon grössere benutzt, aber das Wasser ist schön warm. Ich hatte Glück und meine Schuhe, das Badetuch und die Kleider blieben trocken.

Zum Frühstück machte ich wieder einmal Pancakes und nebenbei einen Brotteig. Für die Pancakes brauchte ich die restliche Milch.
Nach dem Frühstück liefen wir zur Reception und wollten im Shop Milch kaufen. Im beinahe leeren Kühlregal lagen zwei Packungen Steaks. Keine Milch! Und auch sonst keine Lebensmittel. Es hat einige Regale gefüllt mit Artikeln die man beim Camping so braucht. Ich frage an der Reception ob sie keine Milch haben, no, ist die Antwort. Sie erklärt uns den Weg zum nächsten Lebensmittelladen, es sei nur etwa 10 Minuten zu Fuss.

Zuerst musste ich den Brotteig in den 'Ofen' legen, einkaufen können wir später.
Bald duftete es herrlich und verlockend nach frischem Brot.

Am Nachmittag fanden wir den Lebensmittelladen, kauften Milch, Käse und Bier und trugen das Ganze auf den East Hill, natürlich eine Treppe hoch. Ich verstaute die Ware im Kühlschrank, dann brachen wir auf zum heutigen 'Tippel'.

21.05.18, Martin Mill – Hastings

Montag. Nun wagten wir uns richtig in den Linksverkehr. Konzentriert darauf, ja auf der linken Seite zu fahren. Es passierte nur einmal beim verlassen eines Kreisels, dass Heiner die schnellere, rechte Spur nahm. Ist nix passiert, der hinter uns Fahrende realisierte wohl, dass dieser langsame Camper einer vom Festland ist.

Die erste Hälfte der heutigen Fahrstrecke war meist auf der Autobahn, da kann man sich am besten an das 'Falschfahren' gewöhnen. Die zweite Hälfte war dann auf normaler, schmaler Landstrasse. Jedes Mal, wenn uns ein grösseres Fahrzeug entgegen kam rückte ich etwas näher zu Heiner, bloss nützte das nichts, unsere HeiMatd wurde nicht dünner. Brenzlig wurde es, als uns ein Schwertransport mit überbreiter Ladung entgegen kam. Das vorausfahrende Sicherheitsfahrzeug stoppte uns und wies uns ganz an die Hecke. Langsam zog der Lastwagen mit dem Bungalow auf der Ladefläche an uns vorbei. Viel Platz war da nicht mehr vorhanden.

Am Mittag erreichten wir den Campingplatz in Hastings. Wir konnten uns gleich Anmelden und bekamen einen Platz auf der riesigen Wiese zugeteilt.
Später am Nachmittag schnappen wir die Rucksäcke und marschieren auf verschlungenen Fusspfaden Richtung Stadt. Es hatte unterwegs nicht geklappt mit dem Einkaufen, nun mussten wir selber schleppen.
Der direkte Weg vom Campingplatz zum zwei Kilometer entfernten Zentrum geht zu einem Lift um den Höhenunterschied vom East Hill zur Talsohle bequem zu bewältigen. Martin's waren nicht bequem, sie nahmen die Treppe und entdeckten so eine hübsche Gasse und ein lustiges Detail neben einer Haustür.

Wir bummelten zwischen den alten Fischerhütten durch, sahen die kleine Dampfbahn fahren, staunten über die Spielcasinos und die vielen anderen Attraktionen. Ein englisches Seebad eben. Ausgerichtet auf Vergnügen und Touristen.
Nach einigem Suchen fanden wir zuerst einen Früchte- und Gemüsehändler und etwas später ein Geschäft wo wir Fleisch kaufen konnten. Milch wollte ich nicht auch noch nach Hause tragen, beim Campingplatz hat es einen kleinen Laden, die haben bestimmt Milch, glaubte ich.
Bevor wir endgültig den Rückweg antraten, setzten wir uns in ein kleines Restaurant und assen Fish and Chips. Frau muss nicht kochen. Inzwischen hatte der Lift den Tagesbetrieb eingestellt, Martin's stiegen Treppen, dieses Mal hinauf. Irgendwie muss ja die fettige Mahlzeit verbrannt werden.

20.05.18, Martin Mill

Sonntag. Gut ausgeruht starteten wir in den Sonntag. Der Hochnebel hielt sich hartnäckig, aber wir brachen trotzdem zu einer Wanderung auf.
Zuerst mehr oder weniger direkt nach St. Margaret's at Cliffe, danach zum Leuchtturm den wir als National Trust Mitglieder gratis besichtigen durften.
Der Leuchtturm South Foreland war der erste, der mit Elektrizität betrieben wurde und der erste, der Radiowellen empfangen konnte. Sein Licht leuchtete bis 1988 im 20 Sekunden Rhythmus und warnte die Schiffe vor den Goodwin Sandbänken.

Nach der ausführlichen Besichtigung wollten wir die in der Nähe liegenden Fan Bay Shelter (Tunnel aus dem 2. Weltkrieg), besichtigen. Pech gehabt, die schliessen bereits um 15 Uhr. Wir waren eine Stunde zu spät.
Mittlerweile hatte sich der Hochnebel ganz aufgelöst und wir konnten bei schönstem Sonnenschein den Heimweg antreten.

Samstag, 19. Mai 2018

19.05.18, Martin Mill

Samstag. Ruhetag. Nebst Brot backen, Blog und Tagebuch schreiben verfolgten wir die Royale Hochzeit am TV und machten zwischendurch ganz einfach nichts.

18.05.18, Deal, Martin Mill

Freitag. Wir fuhren mit dem Bus Nr. 93 in die andere Richtung bis zur Endstation. Die Ortschaft heisst Deal und ist viel hübscher als Dover. Herausgeputzte Häuser, gepflegte Gärten, saubere Strassen und einladende Geschäfte. Wir schauten, bewunderten, genossen, machten Fotos.
Den Rückweg begannen wir auf den Flaniermeilen dem Strand entlang. Auf einem der unzähligen Holzbänke assen wir den mitgebrachten Lunch und den Kaffee danach konnten wir bei einem fahrenden Tee-/Coffeeshop ganz in der Nähe holen.

Die ersten Kilometer waren gemütlich, flach, auf Meereshöhe und als wir so richtig warmgelaufen waren, ging es eine Treppe hoch auf die Klippen.
Ich kann mich kaum satt sehen an der Gegend: kräftiges grün, blühende Hecken mit viel Weissdorn, weisse Klippen, Frühling wohin man blickt.
In unserem Englandbuch heisst es zur Gegend hier: bei Wetterglück kann man im fernen Dunst die Küste von Frankreich sehen. Wir hatten Wetterglück!

Stunden später trafen wir nach 16 Kilometern Fussmarsch müde auf dem Campingplatz ein. Blog schreiben lag heute nicht mehr drin.

Donnerstag, 17. Mai 2018

17.05.18, Martin Mill

Donnerstag. Mein Körperrhythmus hat sich noch nicht an die Zeitverschiebung angepasst. Ist ja auch verwirrend: Ende März eine Stunde vor und nun wieder eine Stunde zurück. Da soll noch einer klar kommen!

Die Vormittagsstunden verbrachten wir mit Tagebuch, bezw. Blog schreiben. Das Hochladen der Bilder dauerte und dauerte. Währenddessen habe ich Mittagessen gekocht, danach haben wir gefuttert. Zwischendurch immer mal wieder eine Taste gedrückt und dem Compi Befehle gegeben. Blog hochladen und essen war gleichzeitig fertig. Nennt man das jetzt Multitasking?

Der Nachmittagsspaziergang beschränkte sich auf die nähere Umgebung, ergab aber trotzdem sechs Kilometer.
Zum Abendbrot gab es Dörrbohnen aus der Schweiz mit gräuchertem Schweinshals von einem englischen Schwein und Kartoffeln aus Frankreich. Ihr seht: wir haben international gegessen.

16.05.18, Martin Mill, Dover

Mittwoch. Wir teilen uns den Platz mit wilden Kaninchen. Entsprechend viele Löcher gibt es, eines davon direkt bei unserem Durchgang. Nachdem Heiner gestern beinahe seine Haxen gestaucht hätte, schaufelte er das Loch kurzerhand zu.
Zum Frühstück packten wir das Brot, das wir gestern Abend gekauft hatten, aus. Bääähh, fühlt sich das labberig an. Not macht erfinderisch: ich legte die Gussplatte von Grill seitenverkehrt auf den Herd und schon duftete es nach Toast. Trotzdem wird das nicht unser Favorit.
Nach dem Frühstück packten wir unsere Laptops und marschierten zur Reception / Shop / Bar. Dort ist ein WiFi Hotspot den wir heute nutzen wollten um den Bericht der letzten zwei Tage hochzuladen.
Kurz vor Mittag marschierten wir zur Bushaltestelle an der Kreuzung. Die Buslinie 93 wird mit kleineren Bussen betrieben, bald sahen wir auch weshalb.

Ich wollte die Tickets mit Pfundnoten die wir von zuhause mitgebracht hatten bezahlen. Der Fahrer wollte dieses Geld nicht nehmen. Von seinem Englisch verstand ich nicht sehr viel, aber dass wir dieses Geld auf der Bank tauschen können begriffen wir. Geduldig versuchte er uns zu erklären weshalb. Schliesslich zeigte er uns einen Zettel mit dem Bild einer solchen 'alten' Note und der Erklärung, dass diese Noten nur bis Ende März angenommen wurden. Mit der neuen Note die ich ihm gab war er zufrieden und legte uns ans Herz: wir sollen wirklich zur Bank, dort werde es getauscht.

Huiii, die Busfahrt war spannend, engere Strassen geht nicht! Links und rechts streiften die Büsche und Hecken. Heiner meinte: das ist bestimmt eine Einbahnstrasse. Irrtum .... wir hatten Gegenverkehr! Die entgegenkommenden Autos setzten jeweils einige Meter zurück bis zur nächsten (mini) Ausweichstelle.
In Dover beherzigten wir die Empfehlung des Busfahrers und marschierten in die nächste Bank. Problemlos erhielten wir für das alte Geld neue Pfundnoten.
Erfolg Nr. 1!

Aufgabe zwei: einen Telefonanbieter finden, der uns eine Daten SIM für unseren Hotspot verkauft. Wir wussten: EE verkauft nicht an Leute mit Wohnsitz im Ausland, O2 hat ein schlechteres Netz, 3 UK hat vermutlich keinen Shop in Dover, bleibt noch Vodafone UK. Zweihundert Meter weiter sahen wir bereits das entsprechende Signet.
Im Laden bekamen wir ein gutes Angebot. Während der Kaufabwicklung fragte uns der junge Mann woher wir seien. Ohh, er sei auch schon in der Schweiz gewesen. Auf seinem Handy zeigte er uns wo. Er habe während dem Fahren dauernd auf den Tacho geschaut, damit er ja nicht zu schnell fahre, es sei doch so streng in der Schweiz.
Zufrieden verliessen wir das Geschäft mit einer englischen Datensim in unserem Hotspot.
Erfolg Nr. 2

Aufgabe drei: eine Futterstelle finden und die hiesigen Gepflogenheiten anwenden.
Quer über die Fussgängerzone befand sich ein Coffeeshop mit einer ansehnlichen Sandwiches Auswahl. Wir stellten uns am Tresen an, bestellten das Gewünschte, bezahlten, suchten uns einen Sitzplatz und bekamen kurze Zeit später unser Essen.
Erfolg Nr. 3

Nun mussten wir Lebensmittel für die nächsten Tage kaufen. Der erste Supermarkt entsprach nicht unseren Vorstellungen, wir gingen schnell wieder raus.
Wir fanden einen Morrison der die gewünschten Artikel hatte.
Mit der Frischware im Rucksack suchten wir den Zugang zum Wanderweg auf den White Cliffs. Nach einem anstrengenden Aufstieg waren wir auf der Zufahrt zum Dover Castle. Wir fragten beim Kassenhäuschen ob es von hier einen Zugang auf den Wanderweg gebe. Nein, da sei nur Zugang zum Schloss. Wir müssen bis oben auf den Hügel, dann nach rechts. Es sei dort Ausgeschildert.
Nach weiteren schweisstreibenden Höhenmetern hatten wir es geschafft und wir konnten auf den weit unter uns liegenden Hafen blicken. Sehr windig war es hier oben allerdings.
Wir marschierten munter bis zum Informationscenter der White Cliffs. Das Center wird vom National Trust betrieben der auch dieses Gebiet pflegt und sauber hält. Diese Organisation besitzt im ganzen Land Parks und Häuser die man, meist kostenpflichtig, besichtigen kann. Wir hatten uns vorgängig bereits etwas informiert und wussten, dass man als Mitglied freien Zutritt bekommt. Ebenso entfallen die Parkgebühren falls man mit dem Auto anreist. Schon nach wenigen Besuchen lohnt sich die Mitgliedschaft.
Ein junger Mann erklärte uns die ganze Sache nochmal, zeigte die Vorteile und freute sich sehr, als wir uns anmelden wollten. Er füllte für uns den Anmeldeschein aus, dann überreichte er uns umfangreiches Infomaterial inklusive einem Buches mit Beschreibungen aller Orte des National Trusts. Wir sind nun Mitglieder eines englischen Clubs.
Erfolg Nr. 4

Um fünf Uhr traten wir den Heimweg über die Klippen an. Schön, spektakulär, sehr windig, länger als gedacht.
Um halb sieben passierten wir die Abzweigung nach Martin Mill. Noch zwei Kilometer! Für den restlichen Weg war die Strasse eng und es müssen alle Verkehrsteilnehmer aufpassen. Heiner meldete von hinten: Achtung, es kommt ein grosser Bus, sogar ein Zweistöckiger! Wir wichen auf das Gras aus. Der Bus stoppte neben uns. Wir wurden gefragt, wo wir hin wollen.
'To Martin Mill'.
'To the Camping?'
'Yes'.
Die Seitentür öffnete sich und wir wurden freundlich aufgefordert: 'come in'.
Was wir innen sahen glaubten wir kaum: hinter dem Fahrer- und Beifahrersitz befanden sich seitlich links und rechts halbrunde, weiche Ledersofas. Angrenzend auf der einen Seite ein kleines Sidebord. Im rückwärtigen Teil stand die Tür zu einer Duschkabine offen, neben der Treppe in den oberen Stock war die Küche untergebracht, wo eine junge Frau gerade am Tee kochen war. Das ganze war so unglaublich! Drei Personen befanden sich ganz vorne, einer unterhielt sich mit uns, eine sass auf einem Roller der auch noch vor der Küche stand, eine Frau stand beim Herd. Ja, gut, es ist ein grosser Bus, da haben schon einige Platz. Die jungen Leute fahren morgen mit der Fähre nach Frankreich. Sie wollen durch Frankreich, Spanien und Portugal reisen.
Bei der Einfahrt auf den Übernachtungsplatz musste der Fahrer einige male vor- und zurücksetzen bis er das grosse Gefährt platziert hatte. Wir stiegen aus und Martin's staunten nicht schlecht, als noch mehr Leute ausstiegen als gedacht! Wir bedankten uns und verabschiedeten uns von der lustigen Truppe. Schnell noch ein Foto, das glaubt uns sonst keiner!

Mittwoch, 16. Mai 2018

15.05.18, Calais – Dover, England

Dienstag. Der erste Blick heute morgen aus dem Fenster zeigte: immer noch Nebel, kühl, windig. Jetzt bloss nicht an Seekrankheit denken und den Tag angehen wie gewohnt!

Um 8:30 fuhren wir bereits vom Platz. Bald danach fuhren wir in die Einfahrt zum Fährterminal. Als erstes passierten wir den französischen Zoll, einige Meter später den englischen Zoll, beide Male wurden unsere ID's problemlos akzeptiert. Der englische Beamte verglich die Fotos mit den tatsächlich anwesenden Personen, danach durften wir 10 Meter vorrücken und ein anderer Beamter kontrollierte den Laderaum und das Badezimmer auf eventuell versteckte Personen. Alles o.k.
wir konnten weiter fahren zur Ticket Kontrolle, dort reichte die e-Mail mit der Buchungsnummer und schon bekamen wir unsere Fahrkarten ausgehändigt. Wir durften sogar eine Fähre früher nehmen, in der Nebensaison ist das kein Problem.

Auf dem Ticket ist die Fahrbahnnummer aufgedruckt, so konnten wir sofort sehen welche Fahrspur wir nehmen mussten. Es ist alles so 'dubelisicher' angeschrieben, dass auch wir 'Landeier' uns zurecht fanden. Zudem kamen uns die Fährerfahrungen die wir in Norwegen gemacht hatten zugute.
Kaum standen wir in der richtigen Kolonne, sahen wir unsere Fähre ankommen. Zügig ging es mit dem Entladen voran und schon konnte wieder beladen werden. Das ging ja schnell.
Wir schlossen unser Fahrzeug ab und suchten die Treppe zum Passagierdeck. Zuoberst konnten wir ins Freie und die Ausfahrt beobachten. Trotz trüben Wetterverhältnissen hielt sich die Schaukelei noch in Grenzen.
Der Wind pfiff uns bald zu heftig um die Ohren, wir gingen in den geschützten Bereich. Zeit für einen Kaffee. Mist, ich hatte die englischen Pfund im Auto vergessen. Am Tresen fragte ich zuerst, ob ich auch mit Euro bezahlen könne. Ja, das könne man, es ist bloss etwas teurer. Ja, gut, Vergesslichkeit muss wohl bestraft werden. Wir kauften trotzdem Kaffee. Inzwischen schaukelte es spürbar, aber ich fühlte mich immer noch gut. Es gab auch immer was zu sehen: das Schiff ist fest in Kinderhand: ganze Busladungen Schulkinder bevölkern die Gänge, Salons und jede Ecke. Alle aufgeregt und hektisch, kaum haben sich einige hingesetzt, stehen sie schon wieder auf und laufen hastig woanders hin.
Nach einer Stunde Fahrzeit sahen wir in der Ferne bereits die weisse Linie der Klippen von Dover auftauchen. Zu unserer Freude hatten wir die trübe Nebelzone verlassen, die Sonne schien strahlend über England.
Beim Verlassen der Fähre konnten wir einfach den Anderen folgen und gelangten so automatisch auf die linke Seite. Solange wir uns an anderen Fahrzeugen orientieren konnten ging es recht gut.
Wir fuhren nur etwa fünf Kilometer, dann gelangten wir zum Campingplatz Hawthorn Farm. Hier bleiben wir bis Montag, machen die Wäsche, wandern auf den weissen Klippen, besichtigen Dover und die umliegenden Ortschaften und testen die englischen Busse.