Laupen – Bern.
Für uns hiess es Bern – Laupen, wir marschierten heute in der Gegenrichtung. Mit dem Tram fuhren wir an den Startort: Bern Fischermätteli. Kurz vor zehn Uhr starteten wir auf die 21,5 Kilometer lange Strecke. Dies ist die längste Etappe bis jetzt, dafür hat es nicht ganz so viele Höhenmeter zu bewältigen. Zu Beginn ging es gleich aufwärts in den Könizbergwald und auf der anderen Seite hinunter in den Ort. Sonntagmorgen, die Könizer schliefen noch. In einem kleinen Bistro wollten wir einen Kaffee. Der Wirt erklärte uns ganz verzweifelt, dass die Kaffeemaschine nur Fehlermeldungen macht und leider keinen Kaffee liefert. Er habe schon beim Störungsdienst angerufen, aber: 'weil heute Sonntag, keiner arbeitet. Es mirr tut leid. Schuldigung'. Tja, da kann man nichts machen. Einige hundert Meter weiter, beim Schwimmbadrestaurant, hatten wir Glück.
Die anschliessenden Kilometer waren ein auf und ab, mal zwischen Feldern, mal durch den Wald und mehrere Male durch schmale, mit Dornenranken und Brennesseln überwucherte kaum noch erkennbare Pfade.
In der Umgebung von Mengestorf (mit t geschrieben), erfreuten wir uns am Anblick schöner Bauernhäuser. Danach wand sich der Weg durch den Schärligraben dem Bach entlang bis wir auf den Wanderweg an der Sense einbogen. Bis Laupen hatten wir keine Hügel mehr zu bewältigen, dem Fluss entlang ging es bequem flach. Trotzdem spürten wir allmählich die Distanz. Plötzlich hörten wir von irgendwoher Musik. Mit den Augen suchte ich woher die Klänge kamen. Es war eindeutig der Nöggi mit seinem Lied: nach em Räge chunts cho schiffe, nachem schiffe do seichts in der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz. Na ja, es brauten sich gerade wieder Regenwolken zusammen. Aber woher kam der Gesang? Das tönte doch recht nah. Schliesslich holte ich mein Handy hervor und bekam sogleich einen Lachanfall. Die Gummistöpsel von den Wanderstöcken sollte ich wohl besser nicht in die selbe Tasche stopfen wie mein Natel, am Ende telefonieren sie noch in meiner Hosentasche. Nun hat es dieses Lied aktiviert, das ich vor einiger Zeit von unserer Nichte zugesandt bekam. Wie stellt man das wieder ab? Mit Lachtränen in den Augen sieht man nicht viel.
Beschwingt vom Lachen schritten wir gleich wieder etwas frischer voran.
Endlich, sieben Stunden nach dem Start erreichten wir den Bahnhof Laupen. Ab hier ging es mit dem Zug zurück nach Bern und vom dortigen Bahnhof mit dem Tram nach Worb.
Mindestens konntet Ihr hier auf Deutsch Kaffee bestellen und die Schwierigkeiten diskutieren - wenn auch eher einseitig - offensichtlich. Wunderschön das Bauernhaus. Danke für die immer wieder tollen Bilder. Die Schweiz ist doch auch wunderschön. LG
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