Dienstag, 19. Juli 2016

19.07.16, Trans Swiss Trail 2, 5. Etappe

St. Imier – Chézard.
Letzte Nacht, kurz vor Mitternacht, bekamen wir unangenehme Nachbarn. Ein Mann und eine Frau, nicht mehr ganz jung, richteten sich ein Nachtlager unter dem Haselstrauch neben unserem Camper. Sie dachten wohl, hinter dem Pick-nickplatz blieben sie unentdeckt. Sie redeten und redeten, dazwischen hustete der Mann lautstark und spukte aus. Als sie um eins immer noch quatschten klopfte ich mal genervt an die Wand. Kurze Zeit war es etwas leiser, das dauerte leider nicht lange. Um zwei öffnete ich die Tür und wünschte 'gute Nacht'. Wenig Erfolg. Um drei in der früh hatte ich endgültig genug von dem Gelafer. Mit einer Taschenlampe zündete Heiner den beiden ins Gesicht und sehr deutlich sagten wir, dass nun genug sei und sie endlich still sein sollen. Der Mann brachte als Entschuldigung: 'je suis malade' hervor. Wir baten trotzdem um Ruhe und sagten das gehe nicht, dass man sich einfach mit Decken um Mitternacht auf einen Zeltplatz schmuggle.
Eine halbe Stunde später war endlich Ruhe. Ich nehme an, dass sie den Lagerplatz verlegt haben.
Ohne das Gerede hätten wir geglaubt, jemand im Häuschen hinten an uns habe Husten. Wir hätten gar nicht gemerkt, dass jemand illegal auf dem Platz lagert.

Am morgen zogen wir unser Programm durch wie geplant.
Mit dem Regionalzug fuhren wir nach La Chaux-de-Fonds und mit dem Regioexpress nach St. Imier.
Bloss den richtigen Ausgang aus der Stadt und den Einstieg auf den TST2 mussten wir suchen.
Schliesslich fanden wir unsere Route und bald konnten wir auf Sonvilier zurückblicken.
Die ersten sechs Kilometer waren mehr oder weniger flach, danach ging es steil aufwärts bis Le Bec à l'Oiseau. Das ganze Wasser das ich oben rein schüttete verdunstete, die Blase vermochte es nicht mehr zu füllen.
Die Buvette auf der Höhe hat leider nur im Winterhalbjar geöffnet. Wir trugen heute wohlweislich die ganze Tagesverpflegung im Rucksack mit, so störte uns die geschlossene Bude nicht.
Bald nach der nächsten Kurve sahen wir im Dunst die Alpen. Die verschneiten Gipfel waren kaum zu sehen, ihr Anblick freute uns aber trotzdem.
Den Abstieg zum heutigen Etappenziel mussten wir mit eigener Muskelkraft bewältigen und das wurde bis unten recht spürbar.
Schliesslich erreichten wir die Bushaltestelle Chézard-St.Martin direkt und ohne Umweg. Gedanklich hatten wir uns damit beschäftigt, die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt irgendwie zu bewältigen, aber auf der Anzeigetafel stand, dass ein Bus in einer Minute fährt. Die Richtung und das Zwischenziel stimmte. In Cernier mussten wir auf eine andere Buslinie umsteigen, die uns auf den Bahnhof von Les Hauts-Geneveys brachte. Mit dem Regioexpress konnten wir bis La Chaux-de-Fonds fahren und von dort, wie gehabt mit der kleinen Bahn bis La Cibourg. Morgen geht es dann in umgekehrter Reihenfolge wieder an den End- bezw. Startpunkt.

Auf dem Campingplatz stellten wir erfreut fest: wir haben einen Wohnmobilnachbarn bekommen. Heute Nacht schleichen sich bestimmt keine ungebetenen Gäste unter den Haselstrauch.

1 Kommentar:

  1. Silvia DuttweilerJuli 22, 2016

    Was für abenteuerliche und interessante Zugfahrten. Viel Vergnügen weiterhin im wirklich wunderschönen Welschland. LG

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