Montag, 18. Juli 2016

18.07.16, Trans Swiss Trail 2, 4. Etappe

Saignelégier – St. Imier.
Rechtzeitig standen wir heute morgen um neun auf dem kleinen Bahnhof von La Cibourg. Am Automat lösten wir eine Fahrkarte nach Saignelégier. Einen Knopf für 'Halt auf Verlangen' sahen wir weder links noch rechts vom Automaten. Hhhmmm, dann hält der Zug vermutlich regulär und immer?! Schon hörten wir ihn heranbrausen. Ein roter Zug mit zwei Waggons kam um die Kurve, fuhr auf dem mittleren Gleis relativ schnell durch den Bahnhof. Wir zwei standen mit langen Gesichtern beim Gleis eins. Wir wussten nicht, dass der auf Gleis zwei fährt, ist ja nicht angeschrieben. Der Lokführer hatte die Situation erfasst und eine rassige Bremsaktion eingeleitet. Martin's rannten bis zum Ende des schmalen Bahnsteigs, da reichte es gerade noch für die hinterste Tür. Phuuu! Glück gehabt! Die nächste Mitfahrgelegenheit wäre eine Stunde später.
Saignélegier ist das regionale Zentrum der Freiberge. Bekannt ist der Ort wegen seiner Pferdezucht und dem Marché-Concours mit den bäuerlichen Perderennen. Unser Wanderweg führte an der bekannten Anlage vorbei.
Bald heizte uns die Sonne zünftig ein, gut kann man bei unseren Wanderhosen die Beine abmontieren.
Nach anderthalb Stunden erreichten wir Le Roselet. Auf der Terrasse des Restaurants liessen wir uns einen erfrischenden Salatteller schmecken und beobachteten dabei Pferde und Esel auf den Weiden.
In den frühen Nachmittagsstunden waren wir froh, dass unsere Wanderroute zwischen vielen schattenspendenden Bäumen durch ging.
Nochmal konnten wir ausgiebig die Juralandschaft geniessen und während dem Aufstieg auf den Mont Soleil immer wieder im Schatten eine Verschnaufpause einlegen.
Fast auf der Höhe zog der Chasseral mit seinem rotweissen Turm unsere Blicke an.
Genüsslich drehten wir unsere erhitzten Gesichter in den Wind und bemerkten, dass noch jemand sich in den Wind dreht:
Nach einer Zvieripause schritten wir zügig abwärts, vorbei an den Solarpaneelen, Richtung St. Imier. Kurz vor der Bergstation der Mont-Soleil-Bahn entschieden wir: nun nehmen wir die Bahn ins Tal.
Unten angekommen suchten wir den Weg zum Bahnhof. Heiner sagte mehrmals, das reicht nicht auf den 17:13 Zug. Zwei Minuten vor Abfahrt standen wir am Automaten. Grrrr, der Touchscreen hatte massive Ladehemmung. Als der Zug einfuhr konnten wir endlich das Ziel eingeben und bestätigen. Während Heiner die Münzen einwarf stand ich schon mal zwischen die Tür. Er entnahm die Tickets, ich konnte die Tür nochmal öffnen. Schon piepte der Schliessmechanismus ungeduldig. Heiner legte einen Spurt hin, hüpfte in den Zug und hinter ihm knallte die Tür zu. Nochmal Glück gehabt. Heute ist offenbar ein Glückstag!

In La Chaux-de-Fonds nutzten wir die halbe Stunde Aufenthalt für einen herrlichen, belebenden Kaffee. Dann stiegen wir wieder in die kleine Bahn mit 'Halt auf Verlangen' bei La Cibourg. Wir wussten: es ist die dritte Haltemöglichkeit. Von dieser Anfahrtsseite kannten wir die Gegend noch nicht und die Ansage hörte man bei den offenen Fenstern und dem lauten Rattern kaum. Also: auf die Uhr schauen und dann drücken! Es klappte wunderbar.
Dann inspizierten wir den Bahnhof genau. Irgendwo muss es doch einen Knopf geben um den Zug zu stoppen. Siehe da: ganz hinten im Wartehäuschen, unscheinbar in einer Ecke.
Für morgen wissen wir nun Bescheid.

1 Kommentar:

  1. Silvia DuttweilerJuli 22, 2016

    Hach Le Roselet kenne ich. Wir waren früher - als die Kinder noch klein waren - oft mit meinem Vater auf diesem Hof. Er hat auch immer gespendet und dafür Büchlein mit Geschichten der Pferde und Esel erhalten.

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