Am morgen regnete es. Wir begannen den Tag langsam und gemütlich. Ab zehn Uhr hatte ich die Waschküche reserviert, es stand grosse Wäsche an. Dazwischen schrieb ich immer mal wieder ein Stückchen am Blog, der in den letzten Tagen zu kurz kam.
Gegen Mittag kam sogar die Sonne zum Vorschein. Sofort packte Heiner den Grill aus und wir kreierten uns ein leckeres Mittagessen.
Während dem Dessert zogen grollend schwarze Wolken über die Schrattenfluh auf uns zu. Wie ein weisser Vorhang näherte sich die Regenfront und schon befanden wir uns im Zentrum des Gewitters. Laut prasselten grosse Tropfen auf unser Wohnmobil und bald mischten sich Hagelkörner darunter. Wie ein Sturzbach floss das Wasser von unserer Sonnenmarkise. Die Zelte in unserer Nachbarschaft flatterten bedenklich im Wind. Nach einer gefühlten Ewigkeit liess das Gewitter nach und ging in einen normalen Regen über.
Morgen wollen wir wieder wandern, das Wetter sollte sich bis dahin bessern.
Wir wünschen allen Lesern aus der Schweiz einen schönen Nationalfeiertag!
Blog von unterwegs mit dem Wohnmobil. Ziel: Europa und die Welt bereisen solange es Spass macht und die Gesundheit erlaubt. Tagebuch vom Jakobsweg Basel - Vezelay - Limoges - Orthez, Bilbao - Ribadeo - Santiago - Finisterra 27. Juli 2013 bis 28. Dez. 2013
Sonntag, 31. Juli 2016
30.07.16, Trans Swiss Trail 2, 15. Etappe
Schangnau – Sörenberg
Vom Campingplatz aus fuhren wir mit dem Postauto nach Sörenberg. Mit der Gondelbahn schwebten wir bequem zur Bergstation Rossweid. Nach dem obligaten Kaffeehalt ging es auf die 15. Etappe, auch diese in umgekehrter Richtung.
Links und rechts des Weges bot die Moorlandschaft einen ganzen Teppich an Heidelbeerstäuchern mit den kleinen blauen Beeren. Bald ändert sich die Landschaft, der Wald lichtet sich und im strahlenden Sonnenschein ging es leicht abwärts gegen das Bergrestaurant Salwideli.
Ein Glas kühler Most gab uns wieder Treibstoff für die nächsten Kilometer.
Bei einem schön gelegenen Lagerhaus des CVJM mit Blick zur Schrattenfluh machten wir den Mittagshalt.
Kaum 500 Meter weiter hatte es bei einem Bauernhof einen liebevoll gestalteten Hofladen. Die hofeigenen Produkte waren so 'glustig' präsentiert, dass wir am liebsten von allem gekauft hätten.
Wegen Platz- und Gewichtsbeschränkung entschieden wir uns für Alpeblüemli-Teigwaren, Bärlauchpesto, Birewegge und Schlüsselblumen-Gelee. Mit unseren Einkäufen stiegen wir glücklich den steilen 'Chrache' hinunter Richtung Kemmeriboden-Bad.
Vorfreude auf die berühmten Meringues liess uns das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Die Gartenwirtschaft war gut besucht. Wir durften uns zu einem Paar in Töffmontur an den Tisch setzen. Bald war ein lustiges Gespräch im Gange. Die Frau schwärmte: sie habe noch nie soooo gute Meringues gegessen. Nun haben sie das Gepäckfach mit diesen luftigen, leckeren Dingern gefüllt. Wir bestellten uns wohlweislich nur eine Portion mit zwei Löffeln. Schliesslich sollte die Wanderung noch weiter gehen. Und siehe da, auch diese Einzelportion war mehr als genug für uns zwei!
Nach diesem Zvierihalt strebten wir eilig talabwärts. Inzwischen hatte sich der Himmel grau überzogen, es sah nach Gewitter aus. Bald trafen uns die ersten Regentropfen, die sofort wieder verdunsteten. Es reichte nicht zum nass werden. Eine Viertelstunde später sah es etwas ernster aus, was mich veranlasste den Regenponcho zu montieren. Fünf Minuten darauf konnte ich den Schutz entfernen, ich fühlte mich wie in einer Sauna. Trocken gelangten wir bis Bumbach, wo wir an der Bushaltestelle entschieden ab hier den Bus zu nehmen. Gut getan, es hätte vor dem Gewitterregen nicht gereicht bis Schangnau zu marschieren.
Mit Bus, Zug und wieder Bus fuhren wir zurück zum Campingplatz.
Vom Campingplatz aus fuhren wir mit dem Postauto nach Sörenberg. Mit der Gondelbahn schwebten wir bequem zur Bergstation Rossweid. Nach dem obligaten Kaffeehalt ging es auf die 15. Etappe, auch diese in umgekehrter Richtung.
Links und rechts des Weges bot die Moorlandschaft einen ganzen Teppich an Heidelbeerstäuchern mit den kleinen blauen Beeren. Bald ändert sich die Landschaft, der Wald lichtet sich und im strahlenden Sonnenschein ging es leicht abwärts gegen das Bergrestaurant Salwideli.
Ein Glas kühler Most gab uns wieder Treibstoff für die nächsten Kilometer.
Bei einem schön gelegenen Lagerhaus des CVJM mit Blick zur Schrattenfluh machten wir den Mittagshalt.
Kaum 500 Meter weiter hatte es bei einem Bauernhof einen liebevoll gestalteten Hofladen. Die hofeigenen Produkte waren so 'glustig' präsentiert, dass wir am liebsten von allem gekauft hätten.
Wegen Platz- und Gewichtsbeschränkung entschieden wir uns für Alpeblüemli-Teigwaren, Bärlauchpesto, Birewegge und Schlüsselblumen-Gelee. Mit unseren Einkäufen stiegen wir glücklich den steilen 'Chrache' hinunter Richtung Kemmeriboden-Bad.
Vorfreude auf die berühmten Meringues liess uns das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Die Gartenwirtschaft war gut besucht. Wir durften uns zu einem Paar in Töffmontur an den Tisch setzen. Bald war ein lustiges Gespräch im Gange. Die Frau schwärmte: sie habe noch nie soooo gute Meringues gegessen. Nun haben sie das Gepäckfach mit diesen luftigen, leckeren Dingern gefüllt. Wir bestellten uns wohlweislich nur eine Portion mit zwei Löffeln. Schliesslich sollte die Wanderung noch weiter gehen. Und siehe da, auch diese Einzelportion war mehr als genug für uns zwei!
Nach diesem Zvierihalt strebten wir eilig talabwärts. Inzwischen hatte sich der Himmel grau überzogen, es sah nach Gewitter aus. Bald trafen uns die ersten Regentropfen, die sofort wieder verdunsteten. Es reichte nicht zum nass werden. Eine Viertelstunde später sah es etwas ernster aus, was mich veranlasste den Regenponcho zu montieren. Fünf Minuten darauf konnte ich den Schutz entfernen, ich fühlte mich wie in einer Sauna. Trocken gelangten wir bis Bumbach, wo wir an der Bushaltestelle entschieden ab hier den Bus zu nehmen. Gut getan, es hätte vor dem Gewitterregen nicht gereicht bis Schangnau zu marschieren.
Mit Bus, Zug und wieder Bus fuhren wir zurück zum Campingplatz.
29.07.16, Trans Swiss Trail 2, 14. Etappe
Eggiwil – Schangnau.
Am Morgen fuhren wir mit dem Wohnmobil nach Schangnau. Beste Gelegenheit von dem bekannten Schangnauer Büffel-Mozzarella zu kaufen. In der Hohgant-Käserei der Familie Aegerter bekam ich diese Köstlichkeit ganz frisch (www.hohgant-kaeserei.ch). Bei der Gelegenheit erkundigte ich mich, wo wir unser Wohnmobil während unserer heutigen Wanderung parken dürfen. Ein nettes kurzes Gespräch, eine Begegnung die mir im Gedächtnis bleibt.
Wir stellten unser Fahrzeug in der Nähe der Post ab und suchten den Einstieg in die Etappe 14 des Trails, die wir heute in umgekehrter Richtung machten. Schon zu Beginn ging es steil aufwärts. Das Höhenprofil sieht von der anderen Seite etwa ähnlich aus .... aufwärts.
Nach fast zwei Stunden, inklusive 1,5 Kilometer falsch wandern wegen Fehlinterpretation eines schief stehenden Wegweisers, erreichten wir die Kuppe des Wachthubels. Eine sensationelle Rundumsicht liess uns minutenlang einfach stehen und staunen.
Schliesslich setzten wir uns auf die Bank und verzehrten unser Picknick. Allzulange vermochten wir nicht sitzen, trotz Sonnenschein blies ein kühler Wind.
Wir machten uns auf den langen 'sanften' Abstieg. Das Höhenprofil im Wanderbuch sieht recht harmlos aus. In Wahrheit gibt es Passagen die dem Bachbett eines Wildbachs ähneln, oder es geht über Weiden wo man sowohl die Markierung als auch den Pfad suchen muss. Schöne Ansichten oder Aussichten entschädigen einem für die Anstrengungen.
In der Talsohle zog sich der Weg in die Ortschaft Eggiwil in eine unerwartete Länge. Gelegenheit für unsere Knie und Beine sich etwas zu erholen.
Wir hielten Ausschau nach der Bäckerei. Heiner erzählte seit Tagen: in seinem ersten WK habe der Feldwebel nach den Wochenenden jeweils Cremeschnitten für die ganze Kompanie mitgebracht. Seine Meinung: 'von Eggiwil kommen die besten Cremeschnitten' habe ihn dazu veranlasst dies seinen Soldaten zu beweisen.
Tatsächlich gibt es noch eine Bäckerei. Ob es die viel gerühmte ist konnten wir nicht eruieren. Auf jeden Fall kauften wir zwei Exemplare der süssen Teilchen (dummerweise war es die XXL Ausführung). Beim grösseren Zwischenhalt in Langnau erstanden wir zwei Becher Kaffee, verzogen uns in den Schatten und genossen unser süsses Zvieri. Die Schnitten waren wirklich gut .... es wäre aber besser gewesen, wenn wir nicht alles gegessen hätten.
In Escholzmatt waren wir bei weitem nicht die einzigen die mit Rucksack auf den Bus nach Schangnau wollten. Das Open air zog bereits Besucher mit entsprechender Ausrüstung an. Der Bus wurde rappelvoll. Bei der Post in Schangnau stieg der ganze bunte Haufen aus und Martin's mitten drinn. Wir stiegen über Taschen, Kisten, Rucksäcke um auf die andere Seite zu unserem Fahrzeug zu gelangen. Endlich konnten wir zu unserem Standplatz für die nächsten Etappen starten.
Am Morgen fuhren wir mit dem Wohnmobil nach Schangnau. Beste Gelegenheit von dem bekannten Schangnauer Büffel-Mozzarella zu kaufen. In der Hohgant-Käserei der Familie Aegerter bekam ich diese Köstlichkeit ganz frisch (www.hohgant-kaeserei.ch). Bei der Gelegenheit erkundigte ich mich, wo wir unser Wohnmobil während unserer heutigen Wanderung parken dürfen. Ein nettes kurzes Gespräch, eine Begegnung die mir im Gedächtnis bleibt.
Wir stellten unser Fahrzeug in der Nähe der Post ab und suchten den Einstieg in die Etappe 14 des Trails, die wir heute in umgekehrter Richtung machten. Schon zu Beginn ging es steil aufwärts. Das Höhenprofil sieht von der anderen Seite etwa ähnlich aus .... aufwärts.
Nach fast zwei Stunden, inklusive 1,5 Kilometer falsch wandern wegen Fehlinterpretation eines schief stehenden Wegweisers, erreichten wir die Kuppe des Wachthubels. Eine sensationelle Rundumsicht liess uns minutenlang einfach stehen und staunen.
Schliesslich setzten wir uns auf die Bank und verzehrten unser Picknick. Allzulange vermochten wir nicht sitzen, trotz Sonnenschein blies ein kühler Wind.
Wir machten uns auf den langen 'sanften' Abstieg. Das Höhenprofil im Wanderbuch sieht recht harmlos aus. In Wahrheit gibt es Passagen die dem Bachbett eines Wildbachs ähneln, oder es geht über Weiden wo man sowohl die Markierung als auch den Pfad suchen muss. Schöne Ansichten oder Aussichten entschädigen einem für die Anstrengungen.
In der Talsohle zog sich der Weg in die Ortschaft Eggiwil in eine unerwartete Länge. Gelegenheit für unsere Knie und Beine sich etwas zu erholen.
Wir hielten Ausschau nach der Bäckerei. Heiner erzählte seit Tagen: in seinem ersten WK habe der Feldwebel nach den Wochenenden jeweils Cremeschnitten für die ganze Kompanie mitgebracht. Seine Meinung: 'von Eggiwil kommen die besten Cremeschnitten' habe ihn dazu veranlasst dies seinen Soldaten zu beweisen.
Tatsächlich gibt es noch eine Bäckerei. Ob es die viel gerühmte ist konnten wir nicht eruieren. Auf jeden Fall kauften wir zwei Exemplare der süssen Teilchen (dummerweise war es die XXL Ausführung). Beim grösseren Zwischenhalt in Langnau erstanden wir zwei Becher Kaffee, verzogen uns in den Schatten und genossen unser süsses Zvieri. Die Schnitten waren wirklich gut .... es wäre aber besser gewesen, wenn wir nicht alles gegessen hätten.
In Escholzmatt waren wir bei weitem nicht die einzigen die mit Rucksack auf den Bus nach Schangnau wollten. Das Open air zog bereits Besucher mit entsprechender Ausrüstung an. Der Bus wurde rappelvoll. Bei der Post in Schangnau stieg der ganze bunte Haufen aus und Martin's mitten drinn. Wir stiegen über Taschen, Kisten, Rucksäcke um auf die andere Seite zu unserem Fahrzeug zu gelangen. Endlich konnten wir zu unserem Standplatz für die nächsten Etappen starten.
28.07.16, Trans Swiss Trail 2, 13. Etappe
Langnau – Eggiwil.
Am Morgen zeigte sich der Himmel wieder heiter und die Sonne beleuchtete den Hohgant hinter uns.
Postauto und BLS brachten uns an den Startort der heutigen Tour. Gleich nach dem letzten Haus im Talboden stieg die Route steil bergan. Bis zur Mittagszeit auf der Hohwacht gab es unzählige steile Passagen, zum Teil mit Treppenstufen. Gestartet sind wir auf 736 M.ü.M. Picknick gab es mit wunderschöner Aussicht auf 1028 M.ü.M.
Bald setzte sich ein Paar aus Münsingen auf die Aussichtsbank neben uns. Die beiden machen ebenfalls die Route Nr. 2, aus Zeitgründen jeweils nur ein kleines Stück.
Dem Höhenkamm folgend konnten wir uns kaum sattsehen an der Landschaft.
Auf dem Hüpfenboden im Sattel zwischen den Tälern der Emme und der Ilfis steht eine Käserei. Käseliebhaber sollten hier einen Zwischenhalt einlegen. Die Käserin gab uns gerne Kostproben ihrer Spezialitäten und wir deckten uns einmal mehr mit Käse ein. Noch bevor wir unseren Kauf fertig abgewickelt hatten, kamen die anderen beiden Wanderer um die Ecke und stellten sich gleich als weitere Kaufinteressenten in die 'Kolonne'.
Etwa einen Kilometer weiter gelangten wir zum Hegeloch, einem der ältesten Tunnel der Schweiz.
Laut Informationstafel sprengten die Bauern der Umgebung mit altem Bernpulver in den Jahren 1839/40 dieses Loch durch das Nagelfluhgestein.
Bald danach hätte man bei klarer Sicht Aussicht auf die Eisriesen des Berner Oberlands. Uns blieb das heute verwehrt. Wir vermissten es nicht, es gab genug zu sehen und zu geniessen.
Auf dem Girsgrat fielen uns seltsame Stangen auf. Auf einem Plakat konnten wir lesen: das sind Masten für Windmessungen. Hier wird geprüft ob sich der Platz für Windkraftanlagen eignet.
Nun ging es auf den steilen Abstieg nach Eggiwil hinunter. Auf halber Höhe hätten wir uns beinahe eine Weihnachtsgans bestellt, fanden es aber doch noch etwas zu früh.
Im Tal folgten wir dem Wegweiser zur Postautohaltestelle. Bevor wir uns orientieren konnten, wann auf welcher Seite unser Bus fährt, hielt neben uns ein Bus mit der entsprechenden Anzeige. So ein schneller Service überrumpelte uns beinahe. Geduldig wartete der Chauffeur bis sich Martin's entschieden hatten ob sie diesen oder erst den nächsten Kurs nehmen wollen. Gelegenheiten nutzen hiess schliesslich die Devise, wir fuhren mit bis Signau. Ab dort ging es mit der S2 der BLS bis Langnau. Dort stiegen wir um auf den Regioexpress bis Escholzmatt und ab da weiter mit Postauto bis Schangnau, Bumbach. Die Busnummer stimmte, nur erwischten wir ausgerechnet einen Kurs der nur bis Marbach fuhr. Der Chauffeur erklärte uns: ihr könnt sitzen bleiben und mitkommen zurück nach Escholzmatt, dann wieder nach Marbach und danach fahre ich weiter bis Kemmeribodenbad, oder ihr könnt etwas trinken gehen und eine halbe Stunde später bei mir wieder einsteigen.
Wir stiegen aus und eine halbe Stunde später wieder ein.
Nach diesem ausgefüllten Tag mochte keines von uns beiden kochen. Das nahe Restaurant Rosegg lockte. Angeblich ist dies die Stammbeiz von Beat Feuz (ausser auf Plakaten haben wir ihn nicht gesehen).
Am Morgen zeigte sich der Himmel wieder heiter und die Sonne beleuchtete den Hohgant hinter uns.
Postauto und BLS brachten uns an den Startort der heutigen Tour. Gleich nach dem letzten Haus im Talboden stieg die Route steil bergan. Bis zur Mittagszeit auf der Hohwacht gab es unzählige steile Passagen, zum Teil mit Treppenstufen. Gestartet sind wir auf 736 M.ü.M. Picknick gab es mit wunderschöner Aussicht auf 1028 M.ü.M.
Bald setzte sich ein Paar aus Münsingen auf die Aussichtsbank neben uns. Die beiden machen ebenfalls die Route Nr. 2, aus Zeitgründen jeweils nur ein kleines Stück.
Dem Höhenkamm folgend konnten wir uns kaum sattsehen an der Landschaft.
Auf dem Hüpfenboden im Sattel zwischen den Tälern der Emme und der Ilfis steht eine Käserei. Käseliebhaber sollten hier einen Zwischenhalt einlegen. Die Käserin gab uns gerne Kostproben ihrer Spezialitäten und wir deckten uns einmal mehr mit Käse ein. Noch bevor wir unseren Kauf fertig abgewickelt hatten, kamen die anderen beiden Wanderer um die Ecke und stellten sich gleich als weitere Kaufinteressenten in die 'Kolonne'.
Etwa einen Kilometer weiter gelangten wir zum Hegeloch, einem der ältesten Tunnel der Schweiz.
Laut Informationstafel sprengten die Bauern der Umgebung mit altem Bernpulver in den Jahren 1839/40 dieses Loch durch das Nagelfluhgestein.
Bald danach hätte man bei klarer Sicht Aussicht auf die Eisriesen des Berner Oberlands. Uns blieb das heute verwehrt. Wir vermissten es nicht, es gab genug zu sehen und zu geniessen.
Auf dem Girsgrat fielen uns seltsame Stangen auf. Auf einem Plakat konnten wir lesen: das sind Masten für Windmessungen. Hier wird geprüft ob sich der Platz für Windkraftanlagen eignet.
Nun ging es auf den steilen Abstieg nach Eggiwil hinunter. Auf halber Höhe hätten wir uns beinahe eine Weihnachtsgans bestellt, fanden es aber doch noch etwas zu früh.
Im Tal folgten wir dem Wegweiser zur Postautohaltestelle. Bevor wir uns orientieren konnten, wann auf welcher Seite unser Bus fährt, hielt neben uns ein Bus mit der entsprechenden Anzeige. So ein schneller Service überrumpelte uns beinahe. Geduldig wartete der Chauffeur bis sich Martin's entschieden hatten ob sie diesen oder erst den nächsten Kurs nehmen wollen. Gelegenheiten nutzen hiess schliesslich die Devise, wir fuhren mit bis Signau. Ab dort ging es mit der S2 der BLS bis Langnau. Dort stiegen wir um auf den Regioexpress bis Escholzmatt und ab da weiter mit Postauto bis Schangnau, Bumbach. Die Busnummer stimmte, nur erwischten wir ausgerechnet einen Kurs der nur bis Marbach fuhr. Der Chauffeur erklärte uns: ihr könnt sitzen bleiben und mitkommen zurück nach Escholzmatt, dann wieder nach Marbach und danach fahre ich weiter bis Kemmeribodenbad, oder ihr könnt etwas trinken gehen und eine halbe Stunde später bei mir wieder einsteigen.
Wir stiegen aus und eine halbe Stunde später wieder ein.
Nach diesem ausgefüllten Tag mochte keines von uns beiden kochen. Das nahe Restaurant Rosegg lockte. Angeblich ist dies die Stammbeiz von Beat Feuz (ausser auf Plakaten haben wir ihn nicht gesehen).
Mittwoch, 27. Juli 2016
27.07.16, Trans Swiss Trail 2, 12. Etappe
Lützelflüh – Langnau.
Am Morgen verliessen wir unseren Standplatz auf dem Campingplatz Eichholz und fuhren mit unserem Wohnmobil nach Langnau. Auf einem grossen Parkplatz am Ortsrand konnten wir unsere HeiMatd abstellen. Mit dem Zug waren wir innert kurzer Zeit in Lützelflüh.
Die heutige Etappe war flach, führte zuerst entlang der Emme und ab Emmenmatt am Ufer der Ilfis entlang.
Bald nach Lützelflüh stiessen wir auf den Sinnespfad. Verschiedene Stationen auf diesem Pfad sollen die Sinne anregen und den Geist beflügeln. Die Idee und die Planung dieses Pfades stammt von Marie-Louise Brunner, meiner ehemaligen Chefin und Lehrmeisterin während der Ausbildung zur Med. Masseurin. Vor zehn Jahren, während meines Praktikums, hatte sie erzählt, dass sie so etwas am planen sei. Heute habe ich das Resultat gesehen und das hat mich speziell gefreut.
Zwischen Emmenmatt und Ramsei stehen beidseits des Ufers Kunstwerke der Schulen und Kindergärten Lauperswil und Rüderswil. Für diesen gemeinsamen Kulturanlass im Jahr 2016 hat jedes Kind etwas gestaltet. Da hat es ganz spannende, originelle, lustige, tolle Objekte. Zu sehen und erleben ist das noch bis am 31. Oktober. Der Wanderweg auf diesem Abschnitt ist leicht zu begehen.
Meist fliesst die Emme ruhig und träg dahin, doch das kann sich schnell ändern. Wenn sich Gewitter in den Zuflussgebieten entladen schwillt der Fluss rasch an. Obwohl wir bei Sonnenschein wandern rauscht neben uns gelbbraunes Wasser. Die Wolken in der Ferne haben ihre Last bereits fallen lassen.
Wir können unsere Wanderung bei noch trockenem Wetter beenden. Im Wohnmobil wurde es inzwischen stickig heiss. Wir stellen fünf Minuten auf Durchzug, damit die Weiterfahrt erträglich wird.
Etwa eine halbe Stunde später stellten wir unser Häuschen auf einen kleinen Campingplatz in der Nähe von Schagnau. Die nächsten Etappen werden, laut Höhenprofil, spannend und wenn ich so die Umgebung betrachte braucht es tatsächlich einiges an Energie.
Während unserem Nachtessen kracht über uns ein Gewitter und der Regen prasselt so laut aufs Dach, dass wir uns kaum unterhalten können. Jetzt ist wieder alles ruhig. Gute Nacht.
Am Morgen verliessen wir unseren Standplatz auf dem Campingplatz Eichholz und fuhren mit unserem Wohnmobil nach Langnau. Auf einem grossen Parkplatz am Ortsrand konnten wir unsere HeiMatd abstellen. Mit dem Zug waren wir innert kurzer Zeit in Lützelflüh.
Die heutige Etappe war flach, führte zuerst entlang der Emme und ab Emmenmatt am Ufer der Ilfis entlang.
Bald nach Lützelflüh stiessen wir auf den Sinnespfad. Verschiedene Stationen auf diesem Pfad sollen die Sinne anregen und den Geist beflügeln. Die Idee und die Planung dieses Pfades stammt von Marie-Louise Brunner, meiner ehemaligen Chefin und Lehrmeisterin während der Ausbildung zur Med. Masseurin. Vor zehn Jahren, während meines Praktikums, hatte sie erzählt, dass sie so etwas am planen sei. Heute habe ich das Resultat gesehen und das hat mich speziell gefreut.
Zwischen Emmenmatt und Ramsei stehen beidseits des Ufers Kunstwerke der Schulen und Kindergärten Lauperswil und Rüderswil. Für diesen gemeinsamen Kulturanlass im Jahr 2016 hat jedes Kind etwas gestaltet. Da hat es ganz spannende, originelle, lustige, tolle Objekte. Zu sehen und erleben ist das noch bis am 31. Oktober. Der Wanderweg auf diesem Abschnitt ist leicht zu begehen.
Meist fliesst die Emme ruhig und träg dahin, doch das kann sich schnell ändern. Wenn sich Gewitter in den Zuflussgebieten entladen schwillt der Fluss rasch an. Obwohl wir bei Sonnenschein wandern rauscht neben uns gelbbraunes Wasser. Die Wolken in der Ferne haben ihre Last bereits fallen lassen.
Wir können unsere Wanderung bei noch trockenem Wetter beenden. Im Wohnmobil wurde es inzwischen stickig heiss. Wir stellen fünf Minuten auf Durchzug, damit die Weiterfahrt erträglich wird.
Etwa eine halbe Stunde später stellten wir unser Häuschen auf einen kleinen Campingplatz in der Nähe von Schagnau. Die nächsten Etappen werden, laut Höhenprofil, spannend und wenn ich so die Umgebung betrachte braucht es tatsächlich einiges an Energie.
Während unserem Nachtessen kracht über uns ein Gewitter und der Regen prasselt so laut aufs Dach, dass wir uns kaum unterhalten können. Jetzt ist wieder alles ruhig. Gute Nacht.
26.07.16, Trans Swiss Trail 2, 11. Etappe
Worb – Lützelflüh.
Das blaurote Tram brachte uns an den gestrigen Endpunkt und auf den heutigen Startplatz. Hinter dem Worbberg beginnt das für das Emmental typische Gelände mit den Hügeln und den steilen Gräben.
Die Höhenmeter machen uns nicht mehr ganz so viel Mühe wie zu Beginn der Tour. Trotzdem kommen wir auch heute ordentlich ins schwitzen. Auf den Hügeln weht ein angenehmer Wind und bringt etwas Abkühlung.
Gegen Mittag realisieren wir, dass unser Weg beim Rütihubelbad vorbeiführt. Unser Wanderführer erwähnt das mit keinem Wort.
Rüttihubelbad ist ein Hotel, Restaurant, Therapeutisches Wohnheim, Alters- und Pflegeheim. Es gibt einen Shop mit Cafeteria, man kann die hier hergestellten Produkte kaufen und im Bereich des ehemaligen Bad ist das 'Sensorium' untergebracht. Wir waren vor Jahren mit der Familie einmal im Sensorium und können das empfehlen. Es ist Erlebnis für die Sinne! http://www.ruettihubelbad.ch/de/sensorium/
Wir steuerten die Cafeteria an, stellten fest: es gibt Gerstensuppe und die steht schon bereit. Das war nun wirklich genau das Passende für den Moment, unsere Landjäger blieben im Rucksack.
Mit der leckeren Gerstensuppe im Magen schafften wir den Anstieg zur Mänziwilegg, über den 'Höhenweg' zur Diepoldshusenegg bis zur Wägesse locker. Ab da ging es zuerst leicht und später 'stotzig' hinunter nach Schafhausen. Bei einem Bauernhof kurz vor Schafhausen erstanden wir 'Geisschäs', es gibt hier offenbar nicht nur Schafe.
Unten im Tal entschieden wir uns für den direkten Weg nach Lützelflüh. Der Wanderweg macht da eine (für uns heute sinnlose) Schlaufe über einen steilen Hügel um zwei Kilometer weiter wieder in die selbe Strasse einzumünden. Der einzige Pluspunkt wäre: man muss nicht auf der Strasse marschieren. Da kaum Verkehr ist auf dieser Nebenstrasse wählten wir den flacheren Weg.
In Lützelflüh hatten wir sogleich einen Zug nach Bern und von dort waren wir mit dem Tram schnell in Wabern.
Das blaurote Tram brachte uns an den gestrigen Endpunkt und auf den heutigen Startplatz. Hinter dem Worbberg beginnt das für das Emmental typische Gelände mit den Hügeln und den steilen Gräben.
Die Höhenmeter machen uns nicht mehr ganz so viel Mühe wie zu Beginn der Tour. Trotzdem kommen wir auch heute ordentlich ins schwitzen. Auf den Hügeln weht ein angenehmer Wind und bringt etwas Abkühlung.
Gegen Mittag realisieren wir, dass unser Weg beim Rütihubelbad vorbeiführt. Unser Wanderführer erwähnt das mit keinem Wort.
Rüttihubelbad ist ein Hotel, Restaurant, Therapeutisches Wohnheim, Alters- und Pflegeheim. Es gibt einen Shop mit Cafeteria, man kann die hier hergestellten Produkte kaufen und im Bereich des ehemaligen Bad ist das 'Sensorium' untergebracht. Wir waren vor Jahren mit der Familie einmal im Sensorium und können das empfehlen. Es ist Erlebnis für die Sinne! http://www.ruettihubelbad.ch/de/sensorium/
Wir steuerten die Cafeteria an, stellten fest: es gibt Gerstensuppe und die steht schon bereit. Das war nun wirklich genau das Passende für den Moment, unsere Landjäger blieben im Rucksack.
Mit der leckeren Gerstensuppe im Magen schafften wir den Anstieg zur Mänziwilegg, über den 'Höhenweg' zur Diepoldshusenegg bis zur Wägesse locker. Ab da ging es zuerst leicht und später 'stotzig' hinunter nach Schafhausen. Bei einem Bauernhof kurz vor Schafhausen erstanden wir 'Geisschäs', es gibt hier offenbar nicht nur Schafe.
Unten im Tal entschieden wir uns für den direkten Weg nach Lützelflüh. Der Wanderweg macht da eine (für uns heute sinnlose) Schlaufe über einen steilen Hügel um zwei Kilometer weiter wieder in die selbe Strasse einzumünden. Der einzige Pluspunkt wäre: man muss nicht auf der Strasse marschieren. Da kaum Verkehr ist auf dieser Nebenstrasse wählten wir den flacheren Weg.
In Lützelflüh hatten wir sogleich einen Zug nach Bern und von dort waren wir mit dem Tram schnell in Wabern.
Montag, 25. Juli 2016
25.07.16, Trans Swiss Trail 2, 10. Etappe
Bern – Worb.
'Gang doch e chli der Aare naa, der schöne, schöne Aare naa' (Stiller Has).
Wir starteten beim Campingplatz Eichholz, marschierten bis zum Schönausteg, wechselten die Uferseite und waren schon auf der 10. Etappe des Trails. Nach einigen Schritten gelangten wir an die ufernahen Gehege des Tierparks Dälhölzli. Da tummeln sich Pelikane, Enten, Steinböcke, Ziegen, Fischotter und Biber. Die beiden letztgenannten sieht man tagsüber kaum, auch uns wollten sie sich nicht zeigen.
Wir genossen die Kilometer durch die schöne Uferlandschaft und die Elfenau.
Den obligaten Zwischenhalt konnten wir beim Restaurant Bodenacher machen. Hier gibt es sogar eine Fähre für die Wanderer.
Bei Märchligen verliessen wir die Aare und stiegen gegen Allmendingen bergan. Dies sollte die heftigste Steigung bleiben für heute. Die Etappe gilt als leicht.
Für die vielen Waldpassagen waren wir dankbar. Wenn die Sonne es schaffte zwischen den Wolken den Durchblick zu erringen empfanden wir es als sehr schweisstreibend.
Bevor wir oberhalb von Worb aus dem Wald kamen, konnten wir an einem Verkaufsstand vom Bauernhof Wisle, frische Eier kaufen. Wir freuten uns schon auf die Spaghetti carbonara!
Kurz vor Worb gab es, wegen einer Baustelle, eine Umleitung für Wanderer. Der Weg zum Bahnhof wurde dadurch etwas länger, das verkrafteten wir heute jedoch gut.
Beim Bahnhof Worb wähnten wir uns beinahe in Basel, stand doch ein blaurotes Tram für uns bereit.
'Gang doch e chli der Aare naa, der schöne, schöne Aare naa' (Stiller Has).
Wir starteten beim Campingplatz Eichholz, marschierten bis zum Schönausteg, wechselten die Uferseite und waren schon auf der 10. Etappe des Trails. Nach einigen Schritten gelangten wir an die ufernahen Gehege des Tierparks Dälhölzli. Da tummeln sich Pelikane, Enten, Steinböcke, Ziegen, Fischotter und Biber. Die beiden letztgenannten sieht man tagsüber kaum, auch uns wollten sie sich nicht zeigen.
Wir genossen die Kilometer durch die schöne Uferlandschaft und die Elfenau.
Den obligaten Zwischenhalt konnten wir beim Restaurant Bodenacher machen. Hier gibt es sogar eine Fähre für die Wanderer.
Bei Märchligen verliessen wir die Aare und stiegen gegen Allmendingen bergan. Dies sollte die heftigste Steigung bleiben für heute. Die Etappe gilt als leicht.
Für die vielen Waldpassagen waren wir dankbar. Wenn die Sonne es schaffte zwischen den Wolken den Durchblick zu erringen empfanden wir es als sehr schweisstreibend.
Bevor wir oberhalb von Worb aus dem Wald kamen, konnten wir an einem Verkaufsstand vom Bauernhof Wisle, frische Eier kaufen. Wir freuten uns schon auf die Spaghetti carbonara!
Kurz vor Worb gab es, wegen einer Baustelle, eine Umleitung für Wanderer. Der Weg zum Bahnhof wurde dadurch etwas länger, das verkrafteten wir heute jedoch gut.
Beim Bahnhof Worb wähnten wir uns beinahe in Basel, stand doch ein blaurotes Tram für uns bereit.
Sonntag, 24. Juli 2016
24.07.16, Trans Swiss Trail 2, 9. Etappe
Laupen – Bern.
Für uns hiess es Bern – Laupen, wir marschierten heute in der Gegenrichtung. Mit dem Tram fuhren wir an den Startort: Bern Fischermätteli. Kurz vor zehn Uhr starteten wir auf die 21,5 Kilometer lange Strecke. Dies ist die längste Etappe bis jetzt, dafür hat es nicht ganz so viele Höhenmeter zu bewältigen. Zu Beginn ging es gleich aufwärts in den Könizbergwald und auf der anderen Seite hinunter in den Ort. Sonntagmorgen, die Könizer schliefen noch. In einem kleinen Bistro wollten wir einen Kaffee. Der Wirt erklärte uns ganz verzweifelt, dass die Kaffeemaschine nur Fehlermeldungen macht und leider keinen Kaffee liefert. Er habe schon beim Störungsdienst angerufen, aber: 'weil heute Sonntag, keiner arbeitet. Es mirr tut leid. Schuldigung'. Tja, da kann man nichts machen. Einige hundert Meter weiter, beim Schwimmbadrestaurant, hatten wir Glück.
Die anschliessenden Kilometer waren ein auf und ab, mal zwischen Feldern, mal durch den Wald und mehrere Male durch schmale, mit Dornenranken und Brennesseln überwucherte kaum noch erkennbare Pfade.
In der Umgebung von Mengestorf (mit t geschrieben), erfreuten wir uns am Anblick schöner Bauernhäuser. Danach wand sich der Weg durch den Schärligraben dem Bach entlang bis wir auf den Wanderweg an der Sense einbogen. Bis Laupen hatten wir keine Hügel mehr zu bewältigen, dem Fluss entlang ging es bequem flach. Trotzdem spürten wir allmählich die Distanz. Plötzlich hörten wir von irgendwoher Musik. Mit den Augen suchte ich woher die Klänge kamen. Es war eindeutig der Nöggi mit seinem Lied: nach em Räge chunts cho schiffe, nachem schiffe do seichts in der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz. Na ja, es brauten sich gerade wieder Regenwolken zusammen. Aber woher kam der Gesang? Das tönte doch recht nah. Schliesslich holte ich mein Handy hervor und bekam sogleich einen Lachanfall. Die Gummistöpsel von den Wanderstöcken sollte ich wohl besser nicht in die selbe Tasche stopfen wie mein Natel, am Ende telefonieren sie noch in meiner Hosentasche. Nun hat es dieses Lied aktiviert, das ich vor einiger Zeit von unserer Nichte zugesandt bekam. Wie stellt man das wieder ab? Mit Lachtränen in den Augen sieht man nicht viel.
Beschwingt vom Lachen schritten wir gleich wieder etwas frischer voran.
Endlich, sieben Stunden nach dem Start erreichten wir den Bahnhof Laupen. Ab hier ging es mit dem Zug zurück nach Bern und vom dortigen Bahnhof mit dem Tram nach Worb.
Für uns hiess es Bern – Laupen, wir marschierten heute in der Gegenrichtung. Mit dem Tram fuhren wir an den Startort: Bern Fischermätteli. Kurz vor zehn Uhr starteten wir auf die 21,5 Kilometer lange Strecke. Dies ist die längste Etappe bis jetzt, dafür hat es nicht ganz so viele Höhenmeter zu bewältigen. Zu Beginn ging es gleich aufwärts in den Könizbergwald und auf der anderen Seite hinunter in den Ort. Sonntagmorgen, die Könizer schliefen noch. In einem kleinen Bistro wollten wir einen Kaffee. Der Wirt erklärte uns ganz verzweifelt, dass die Kaffeemaschine nur Fehlermeldungen macht und leider keinen Kaffee liefert. Er habe schon beim Störungsdienst angerufen, aber: 'weil heute Sonntag, keiner arbeitet. Es mirr tut leid. Schuldigung'. Tja, da kann man nichts machen. Einige hundert Meter weiter, beim Schwimmbadrestaurant, hatten wir Glück.
Die anschliessenden Kilometer waren ein auf und ab, mal zwischen Feldern, mal durch den Wald und mehrere Male durch schmale, mit Dornenranken und Brennesseln überwucherte kaum noch erkennbare Pfade.
In der Umgebung von Mengestorf (mit t geschrieben), erfreuten wir uns am Anblick schöner Bauernhäuser. Danach wand sich der Weg durch den Schärligraben dem Bach entlang bis wir auf den Wanderweg an der Sense einbogen. Bis Laupen hatten wir keine Hügel mehr zu bewältigen, dem Fluss entlang ging es bequem flach. Trotzdem spürten wir allmählich die Distanz. Plötzlich hörten wir von irgendwoher Musik. Mit den Augen suchte ich woher die Klänge kamen. Es war eindeutig der Nöggi mit seinem Lied: nach em Räge chunts cho schiffe, nachem schiffe do seichts in der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz. Na ja, es brauten sich gerade wieder Regenwolken zusammen. Aber woher kam der Gesang? Das tönte doch recht nah. Schliesslich holte ich mein Handy hervor und bekam sogleich einen Lachanfall. Die Gummistöpsel von den Wanderstöcken sollte ich wohl besser nicht in die selbe Tasche stopfen wie mein Natel, am Ende telefonieren sie noch in meiner Hosentasche. Nun hat es dieses Lied aktiviert, das ich vor einiger Zeit von unserer Nichte zugesandt bekam. Wie stellt man das wieder ab? Mit Lachtränen in den Augen sieht man nicht viel.
Beschwingt vom Lachen schritten wir gleich wieder etwas frischer voran.
Endlich, sieben Stunden nach dem Start erreichten wir den Bahnhof Laupen. Ab hier ging es mit dem Zug zurück nach Bern und vom dortigen Bahnhof mit dem Tram nach Worb.
23.07.16, Fahrt nach Bern / Wabern
Vor unserer Weiterfahrt spazierten wir nochmal ins Städtchen Murten. Zeit für Stadtbesichtigung, in der Apotheke Salbe für unsere juckende Mückenstiche kaufen, Käffele, Fotos und einkaufen auf dem Gemüsemarkt. Am Stand mit Brot lockten 'gluschtige Nidlechüechli'. Mit zwei der süssen, kleberigen Leckereien in der Einkaufstasche marschierten wir zurück zum See. Beim Bootshafen liessen wir uns Kaffee aus dem Automaten, setzten uns ans Ufer und genossen unsere Nidlechüechli. Ich mochte die Gegend nicht verlassen ohne einmal diese regionale Spezialität gekostet zu haben. Mhhhh, lecker.
Auf dem Weg zum Auto wurden wir von einem Paar angesprochen. Sie erkannten uns als die Besitzer der HeiMatd. Wir realisierten dann, dass die beiden das selbe Fahrzeug hatten und ebenfalls eine BL Nummer. Ein kurzes, nettes Gespräch am Vormittag.
Die Fahrt nach Wabern verlief komplikationslos. Zum Glück hatten wir den Platz anfangs Woche reserviert. Es ist ausgebucht. Nach der Installation auf dem Platz inspizierte ich das Sanitärgebäude. Bei der Gelegenheit stellte ich fest, dass auf der Wiese gleich daneben ein grösseres Zeltlager aufgebaut war. Ich sah Rollstühle und andere Hilfsmittel für Behinderte. Hmm, hatte nicht unsere Schwiegertochter erzählt, dass unser Enkel Colin an so einem Lager für Behinderte und Nichtbehinderte teilnimmt und dieses Lager in der Nähe von Bern ist? Ich habe automatisch angenommen, dass jenes Lager in einem festen Gebäude stattfindet.
Neugierig fragte ich bei Nadja nach. Bald hatte ich die Antwort: ja, er ist in Wabern.
Nun musste ich nur noch einen geeigneten Zeitpunkt abwarten. Normalerweise ist zwischen Nachmittagsprogramm und Nachtessen eine gute Gelegenheit. Um fünf Uhr ging ich zu den Zelten und entdeckte Colin bald im Essenszelt. Er machte grosse Augen als er mich sah, dann eilte er zu mir und umarmte mich. Problemlos konnte er sich für einen kleinen Besuch bei uns bei seinem Leiter abmelden. Schön, haben wir gerade jetzt diese Etappen um und durch Bern.
Auf dem Weg zum Auto wurden wir von einem Paar angesprochen. Sie erkannten uns als die Besitzer der HeiMatd. Wir realisierten dann, dass die beiden das selbe Fahrzeug hatten und ebenfalls eine BL Nummer. Ein kurzes, nettes Gespräch am Vormittag.
Die Fahrt nach Wabern verlief komplikationslos. Zum Glück hatten wir den Platz anfangs Woche reserviert. Es ist ausgebucht. Nach der Installation auf dem Platz inspizierte ich das Sanitärgebäude. Bei der Gelegenheit stellte ich fest, dass auf der Wiese gleich daneben ein grösseres Zeltlager aufgebaut war. Ich sah Rollstühle und andere Hilfsmittel für Behinderte. Hmm, hatte nicht unsere Schwiegertochter erzählt, dass unser Enkel Colin an so einem Lager für Behinderte und Nichtbehinderte teilnimmt und dieses Lager in der Nähe von Bern ist? Ich habe automatisch angenommen, dass jenes Lager in einem festen Gebäude stattfindet.
Neugierig fragte ich bei Nadja nach. Bald hatte ich die Antwort: ja, er ist in Wabern.
Nun musste ich nur noch einen geeigneten Zeitpunkt abwarten. Normalerweise ist zwischen Nachmittagsprogramm und Nachtessen eine gute Gelegenheit. Um fünf Uhr ging ich zu den Zelten und entdeckte Colin bald im Essenszelt. Er machte grosse Augen als er mich sah, dann eilte er zu mir und umarmte mich. Problemlos konnte er sich für einen kleinen Besuch bei uns bei seinem Leiter abmelden. Schön, haben wir gerade jetzt diese Etappen um und durch Bern.
22.07.16, Trans Swiss Trail 2, 8. Etappe
Murten – Laupen
Ganz so ruhig wie auf dem letzten Campingplatz war es an der Strasse nach Neuchâtel nicht. Entsprechend zeitig wollten wir am morgen unseren Übernachtungsplatz verlassen. Um neun stellten wir unser Fahrzeug vor den Toren von Murten auf einen grossen Parkplatz. Die hinterste Reihe wird von den Campern als Stellplatz genutzt.
Wir schnappten unsere Rucksäcke und marschierten stracks in die Altstadt von Murten. Unter den Lauben stärkten wir uns vor dem Marsch mit dem beliebten schwarzen 'Motorenöl'. Erstaunt nahmen wir zur Kenntnis, dass in der hübschen Altstadt zwar Fussgängerzone ist, aber der Verkehr ungehindert über das Kopfsteinpflaster rollt. Schade.
Bald liessen wir das Städtchen hinter uns und erklommen die leichte Steigung Richtung Salvenach. Am Himmel hörten wir es zwischen den dunklen Wolken grummeln. Bedrohlich tönte es noch nicht. Einige Zeit später mussten wir trotzdem die Regenmontur hervor klauben. Ein leichter Sprühregen hatte eingesetzt.
Die Wanderung ging vorbei an grossen fruchtbaren Feldern mit Tabak, Zuckerrüben und Rüebli.
Später im Wald verpassten wir eine Abzweigung, stapften nochmal durch ein sumpfiges Mückenparadies und fanden eine halbe Stunde später wieder auf unseren regulären Weg zurück. Der vermeintliche Umweg war eine kleinere Abkürzung. Trotzdem hätte das mit den Stechmücken nicht nochmal sein müssen.
Vorbei an schönen Langhornkühen strebten wir Laupen zu.
Die Saane überquerten wir über eine Fussgängerbrücke. Beim Zusammenfluss von Saane und Sense machte unser Weg einen Knick und nach zweihundert Metern konnten wir auch die Sense überqueren und das Städtchen Laupen betreten. Der alte Ortskern bietet überraschend schöne Anblicke.
(Leider klappt es hier nicht mehr mit dem Fotos hochladen)
Später fuhren wir mit dem Postauto über Düdingen zurück nach Murten. Postautofahrten sind schön und gemütlich. Man sieht mehr von der Landschaft als mit dem Zug.
Ganz so ruhig wie auf dem letzten Campingplatz war es an der Strasse nach Neuchâtel nicht. Entsprechend zeitig wollten wir am morgen unseren Übernachtungsplatz verlassen. Um neun stellten wir unser Fahrzeug vor den Toren von Murten auf einen grossen Parkplatz. Die hinterste Reihe wird von den Campern als Stellplatz genutzt.
Wir schnappten unsere Rucksäcke und marschierten stracks in die Altstadt von Murten. Unter den Lauben stärkten wir uns vor dem Marsch mit dem beliebten schwarzen 'Motorenöl'. Erstaunt nahmen wir zur Kenntnis, dass in der hübschen Altstadt zwar Fussgängerzone ist, aber der Verkehr ungehindert über das Kopfsteinpflaster rollt. Schade.
Bald liessen wir das Städtchen hinter uns und erklommen die leichte Steigung Richtung Salvenach. Am Himmel hörten wir es zwischen den dunklen Wolken grummeln. Bedrohlich tönte es noch nicht. Einige Zeit später mussten wir trotzdem die Regenmontur hervor klauben. Ein leichter Sprühregen hatte eingesetzt.
Die Wanderung ging vorbei an grossen fruchtbaren Feldern mit Tabak, Zuckerrüben und Rüebli.
Später im Wald verpassten wir eine Abzweigung, stapften nochmal durch ein sumpfiges Mückenparadies und fanden eine halbe Stunde später wieder auf unseren regulären Weg zurück. Der vermeintliche Umweg war eine kleinere Abkürzung. Trotzdem hätte das mit den Stechmücken nicht nochmal sein müssen.
Vorbei an schönen Langhornkühen strebten wir Laupen zu.
Die Saane überquerten wir über eine Fussgängerbrücke. Beim Zusammenfluss von Saane und Sense machte unser Weg einen Knick und nach zweihundert Metern konnten wir auch die Sense überqueren und das Städtchen Laupen betreten. Der alte Ortskern bietet überraschend schöne Anblicke.
(Leider klappt es hier nicht mehr mit dem Fotos hochladen)
Später fuhren wir mit dem Postauto über Düdingen zurück nach Murten. Postautofahrten sind schön und gemütlich. Man sieht mehr von der Landschaft als mit dem Zug.
Donnerstag, 21. Juli 2016
21.07.16, Trans Swiss Trail 2, 7. Etappe
Neuchâtel – Sugiez (Murtensee)
Heute früh verlegten wir unseren Standplatz nach Neuchâtel. Ein Stellplatz für eine Nacht passt gut.
Mit dem Bus fuhren wir ins Zentrum, kauften in der Nähe der Schiffstation Verpflegung für unterwegs und bestiegen um 12 Uhr das Schiff nach Cudrefin.
Auf der anderen Seeseite angekommen, setzen wir uns unweit des Ufers für unseren Lunch auf eine Bank. Nach der Rast ging es mit Elan auf die Etappe nach Murten. Auf den ersten Kilometern verlief die Wanderroute durch das Chablais de Cudrefin, einem international bedeutenden Natur- und Vogelschutzgebiet.
Sofort wurden wir in dieser Sumpfzone von einem Schwarm Stechmücken umzingelt. Die einzigen zwei Wanderer weit und breit waren ein gefundenes Fressen! Ich hatte glücklicherweise die Hosenbeine noch nicht abgezipt, bei Heiner bot sich bedeutend mehr Angriffsfäche. Hüpfend, wedelnd um uns schlagend stolperten wir vorwärts. Am Broyekanal, der den Neuenburger- mit dem Murtensee verbindet, hatten wir das Schlimmste überstanden. Die Mücken verfolgten uns nicht mehr, dafür kamen die Bremsen.
Gewitterstimmung hing in der Luft. Über dem Neuenburgersee braute sich ewas zusammen. Beim Aufstieg zum Mont Vully hörten wir das erste Donnergrollen in der Ferne. Beim Abstieg nach Sugiez wurden wir vom aufziehenden Wetter vorangetrieben.
Wir entschieden uns die Wanderung beim Bahnhof von Sugiez abzubrechen. Noch war alles trocken.
Eine halbe Stunde später sassen wir im Zug nach Neuenburg. Am Zielort dampften die nassen Strassen noch, das Gewitter war inzwischen weiter gezogen. Wir nahmen die Standseilbahn vom Bahnhof zur Universität hinunter, von dort hatten wir gute Busverbindung zu unserer HeiMatd.
Heute früh verlegten wir unseren Standplatz nach Neuchâtel. Ein Stellplatz für eine Nacht passt gut.
Mit dem Bus fuhren wir ins Zentrum, kauften in der Nähe der Schiffstation Verpflegung für unterwegs und bestiegen um 12 Uhr das Schiff nach Cudrefin.
Auf der anderen Seeseite angekommen, setzen wir uns unweit des Ufers für unseren Lunch auf eine Bank. Nach der Rast ging es mit Elan auf die Etappe nach Murten. Auf den ersten Kilometern verlief die Wanderroute durch das Chablais de Cudrefin, einem international bedeutenden Natur- und Vogelschutzgebiet.
Sofort wurden wir in dieser Sumpfzone von einem Schwarm Stechmücken umzingelt. Die einzigen zwei Wanderer weit und breit waren ein gefundenes Fressen! Ich hatte glücklicherweise die Hosenbeine noch nicht abgezipt, bei Heiner bot sich bedeutend mehr Angriffsfäche. Hüpfend, wedelnd um uns schlagend stolperten wir vorwärts. Am Broyekanal, der den Neuenburger- mit dem Murtensee verbindet, hatten wir das Schlimmste überstanden. Die Mücken verfolgten uns nicht mehr, dafür kamen die Bremsen.
Gewitterstimmung hing in der Luft. Über dem Neuenburgersee braute sich ewas zusammen. Beim Aufstieg zum Mont Vully hörten wir das erste Donnergrollen in der Ferne. Beim Abstieg nach Sugiez wurden wir vom aufziehenden Wetter vorangetrieben.
Wir entschieden uns die Wanderung beim Bahnhof von Sugiez abzubrechen. Noch war alles trocken.
Eine halbe Stunde später sassen wir im Zug nach Neuenburg. Am Zielort dampften die nassen Strassen noch, das Gewitter war inzwischen weiter gezogen. Wir nahmen die Standseilbahn vom Bahnhof zur Universität hinunter, von dort hatten wir gute Busverbindung zu unserer HeiMatd.
Mittwoch, 20. Juli 2016
20.07.16, Trans Swiss Trail 2, 6. Etappe
Chézard – Neuchâtel.
Zug- und Busfahrt zum Startort klappten wie am Schnürchen. Beinahe. Martin's fuhren eine Station zu weit. Mangels Ansage oder elektronischer Anzeige im Bus wussten wir nicht wann wir auf den Halteknopf drücken müssen. So mussten wir etwa 500 Meter zurück marschieren. Das war noch akzeptabel. Die Haltestelle war immerhin noch im selben Ort.
Bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Wind liess es sich gut marschieren. Bald konnten wir einen schönen Blick über die Felder zurück auf Chézard und Cernier geniessen.
In Engollon, einem kleinen Dorf am Weg, besichtigten wir eine bemerkenswerte Kirche. In dieser Kirche befinden sich die einzigen Wandmalereien des Kantons Neuenburg aus der Zeit vor der Reformation. Sie wurden erst 1923 entdeckt und sind jetzt frisch restauriert.
Danach ging es einige Höhenmeter abwärts, über den Bach Le Seyon und auf der anderen Seite steil aufwärts. Keuchend und schwitzen durchquerten wir Vilars und stiegen weiter bergan bis zum Wald. Dankbar für die Sitzgelegenheit setzten wir uns auf die dortige Bank und plünderten unsere Rucksäcke. Gestärkt und erfrischt marschierten wir weiter, froh, dass der Weg meist im Wald verlief.
Am frühen Nachmittag erreichten wir den Rand von Neuchâtel hoch über dem See. Der Weg hinunter bis zur Promenade flimmerte vor Hitze. Unten angekommen steuerten wir sofort eine Glace-Bude an. Das hatten wir uns verdient. Seit unserem Start in Pruntrut haben wir nun 88 Kilometer bewältigt.
Wir haben gestern die grünen, saftigen Juraweiden verlassen, heute die 'Kornkammer' im Val de Ruz durchquert und sind am Neuenburgersee angelangt.
Zug- und Busfahrt zum Startort klappten wie am Schnürchen. Beinahe. Martin's fuhren eine Station zu weit. Mangels Ansage oder elektronischer Anzeige im Bus wussten wir nicht wann wir auf den Halteknopf drücken müssen. So mussten wir etwa 500 Meter zurück marschieren. Das war noch akzeptabel. Die Haltestelle war immerhin noch im selben Ort.
Bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Wind liess es sich gut marschieren. Bald konnten wir einen schönen Blick über die Felder zurück auf Chézard und Cernier geniessen.
In Engollon, einem kleinen Dorf am Weg, besichtigten wir eine bemerkenswerte Kirche. In dieser Kirche befinden sich die einzigen Wandmalereien des Kantons Neuenburg aus der Zeit vor der Reformation. Sie wurden erst 1923 entdeckt und sind jetzt frisch restauriert.
Danach ging es einige Höhenmeter abwärts, über den Bach Le Seyon und auf der anderen Seite steil aufwärts. Keuchend und schwitzen durchquerten wir Vilars und stiegen weiter bergan bis zum Wald. Dankbar für die Sitzgelegenheit setzten wir uns auf die dortige Bank und plünderten unsere Rucksäcke. Gestärkt und erfrischt marschierten wir weiter, froh, dass der Weg meist im Wald verlief.
Am frühen Nachmittag erreichten wir den Rand von Neuchâtel hoch über dem See. Der Weg hinunter bis zur Promenade flimmerte vor Hitze. Unten angekommen steuerten wir sofort eine Glace-Bude an. Das hatten wir uns verdient. Seit unserem Start in Pruntrut haben wir nun 88 Kilometer bewältigt.
Wir haben gestern die grünen, saftigen Juraweiden verlassen, heute die 'Kornkammer' im Val de Ruz durchquert und sind am Neuenburgersee angelangt.
Dienstag, 19. Juli 2016
19.07.16, Trans Swiss Trail 2, 5. Etappe
St. Imier – Chézard.
Letzte Nacht, kurz vor Mitternacht, bekamen wir unangenehme Nachbarn. Ein Mann und eine Frau, nicht mehr ganz jung, richteten sich ein Nachtlager unter dem Haselstrauch neben unserem Camper. Sie dachten wohl, hinter dem Pick-nickplatz blieben sie unentdeckt. Sie redeten und redeten, dazwischen hustete der Mann lautstark und spukte aus. Als sie um eins immer noch quatschten klopfte ich mal genervt an die Wand. Kurze Zeit war es etwas leiser, das dauerte leider nicht lange. Um zwei öffnete ich die Tür und wünschte 'gute Nacht'. Wenig Erfolg. Um drei in der früh hatte ich endgültig genug von dem Gelafer. Mit einer Taschenlampe zündete Heiner den beiden ins Gesicht und sehr deutlich sagten wir, dass nun genug sei und sie endlich still sein sollen. Der Mann brachte als Entschuldigung: 'je suis malade' hervor. Wir baten trotzdem um Ruhe und sagten das gehe nicht, dass man sich einfach mit Decken um Mitternacht auf einen Zeltplatz schmuggle.
Eine halbe Stunde später war endlich Ruhe. Ich nehme an, dass sie den Lagerplatz verlegt haben.
Ohne das Gerede hätten wir geglaubt, jemand im Häuschen hinten an uns habe Husten. Wir hätten gar nicht gemerkt, dass jemand illegal auf dem Platz lagert.
Am morgen zogen wir unser Programm durch wie geplant.
Mit dem Regionalzug fuhren wir nach La Chaux-de-Fonds und mit dem Regioexpress nach St. Imier.
Bloss den richtigen Ausgang aus der Stadt und den Einstieg auf den TST2 mussten wir suchen.
Schliesslich fanden wir unsere Route und bald konnten wir auf Sonvilier zurückblicken.
Die ersten sechs Kilometer waren mehr oder weniger flach, danach ging es steil aufwärts bis Le Bec à l'Oiseau. Das ganze Wasser das ich oben rein schüttete verdunstete, die Blase vermochte es nicht mehr zu füllen.
Die Buvette auf der Höhe hat leider nur im Winterhalbjar geöffnet. Wir trugen heute wohlweislich die ganze Tagesverpflegung im Rucksack mit, so störte uns die geschlossene Bude nicht.
Bald nach der nächsten Kurve sahen wir im Dunst die Alpen. Die verschneiten Gipfel waren kaum zu sehen, ihr Anblick freute uns aber trotzdem.
Den Abstieg zum heutigen Etappenziel mussten wir mit eigener Muskelkraft bewältigen und das wurde bis unten recht spürbar.
Schliesslich erreichten wir die Bushaltestelle Chézard-St.Martin direkt und ohne Umweg. Gedanklich hatten wir uns damit beschäftigt, die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt irgendwie zu bewältigen, aber auf der Anzeigetafel stand, dass ein Bus in einer Minute fährt. Die Richtung und das Zwischenziel stimmte. In Cernier mussten wir auf eine andere Buslinie umsteigen, die uns auf den Bahnhof von Les Hauts-Geneveys brachte. Mit dem Regioexpress konnten wir bis La Chaux-de-Fonds fahren und von dort, wie gehabt mit der kleinen Bahn bis La Cibourg. Morgen geht es dann in umgekehrter Reihenfolge wieder an den End- bezw. Startpunkt.
Auf dem Campingplatz stellten wir erfreut fest: wir haben einen Wohnmobilnachbarn bekommen. Heute Nacht schleichen sich bestimmt keine ungebetenen Gäste unter den Haselstrauch.
Letzte Nacht, kurz vor Mitternacht, bekamen wir unangenehme Nachbarn. Ein Mann und eine Frau, nicht mehr ganz jung, richteten sich ein Nachtlager unter dem Haselstrauch neben unserem Camper. Sie dachten wohl, hinter dem Pick-nickplatz blieben sie unentdeckt. Sie redeten und redeten, dazwischen hustete der Mann lautstark und spukte aus. Als sie um eins immer noch quatschten klopfte ich mal genervt an die Wand. Kurze Zeit war es etwas leiser, das dauerte leider nicht lange. Um zwei öffnete ich die Tür und wünschte 'gute Nacht'. Wenig Erfolg. Um drei in der früh hatte ich endgültig genug von dem Gelafer. Mit einer Taschenlampe zündete Heiner den beiden ins Gesicht und sehr deutlich sagten wir, dass nun genug sei und sie endlich still sein sollen. Der Mann brachte als Entschuldigung: 'je suis malade' hervor. Wir baten trotzdem um Ruhe und sagten das gehe nicht, dass man sich einfach mit Decken um Mitternacht auf einen Zeltplatz schmuggle.
Eine halbe Stunde später war endlich Ruhe. Ich nehme an, dass sie den Lagerplatz verlegt haben.
Ohne das Gerede hätten wir geglaubt, jemand im Häuschen hinten an uns habe Husten. Wir hätten gar nicht gemerkt, dass jemand illegal auf dem Platz lagert.
Am morgen zogen wir unser Programm durch wie geplant.
Mit dem Regionalzug fuhren wir nach La Chaux-de-Fonds und mit dem Regioexpress nach St. Imier.
Bloss den richtigen Ausgang aus der Stadt und den Einstieg auf den TST2 mussten wir suchen.
Schliesslich fanden wir unsere Route und bald konnten wir auf Sonvilier zurückblicken.
Die ersten sechs Kilometer waren mehr oder weniger flach, danach ging es steil aufwärts bis Le Bec à l'Oiseau. Das ganze Wasser das ich oben rein schüttete verdunstete, die Blase vermochte es nicht mehr zu füllen.
Die Buvette auf der Höhe hat leider nur im Winterhalbjar geöffnet. Wir trugen heute wohlweislich die ganze Tagesverpflegung im Rucksack mit, so störte uns die geschlossene Bude nicht.
Bald nach der nächsten Kurve sahen wir im Dunst die Alpen. Die verschneiten Gipfel waren kaum zu sehen, ihr Anblick freute uns aber trotzdem.
Den Abstieg zum heutigen Etappenziel mussten wir mit eigener Muskelkraft bewältigen und das wurde bis unten recht spürbar.
Schliesslich erreichten wir die Bushaltestelle Chézard-St.Martin direkt und ohne Umweg. Gedanklich hatten wir uns damit beschäftigt, die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt irgendwie zu bewältigen, aber auf der Anzeigetafel stand, dass ein Bus in einer Minute fährt. Die Richtung und das Zwischenziel stimmte. In Cernier mussten wir auf eine andere Buslinie umsteigen, die uns auf den Bahnhof von Les Hauts-Geneveys brachte. Mit dem Regioexpress konnten wir bis La Chaux-de-Fonds fahren und von dort, wie gehabt mit der kleinen Bahn bis La Cibourg. Morgen geht es dann in umgekehrter Reihenfolge wieder an den End- bezw. Startpunkt.
Auf dem Campingplatz stellten wir erfreut fest: wir haben einen Wohnmobilnachbarn bekommen. Heute Nacht schleichen sich bestimmt keine ungebetenen Gäste unter den Haselstrauch.
Montag, 18. Juli 2016
18.07.16, Trans Swiss Trail 2, 4. Etappe
Saignelégier – St. Imier.
Rechtzeitig standen wir heute morgen um neun auf dem kleinen Bahnhof von La Cibourg. Am Automat lösten wir eine Fahrkarte nach Saignelégier. Einen Knopf für 'Halt auf Verlangen' sahen wir weder links noch rechts vom Automaten. Hhhmmm, dann hält der Zug vermutlich regulär und immer?! Schon hörten wir ihn heranbrausen. Ein roter Zug mit zwei Waggons kam um die Kurve, fuhr auf dem mittleren Gleis relativ schnell durch den Bahnhof. Wir zwei standen mit langen Gesichtern beim Gleis eins. Wir wussten nicht, dass der auf Gleis zwei fährt, ist ja nicht angeschrieben. Der Lokführer hatte die Situation erfasst und eine rassige Bremsaktion eingeleitet. Martin's rannten bis zum Ende des schmalen Bahnsteigs, da reichte es gerade noch für die hinterste Tür. Phuuu! Glück gehabt! Die nächste Mitfahrgelegenheit wäre eine Stunde später.
Saignélegier ist das regionale Zentrum der Freiberge. Bekannt ist der Ort wegen seiner Pferdezucht und dem Marché-Concours mit den bäuerlichen Perderennen. Unser Wanderweg führte an der bekannten Anlage vorbei.
Bald heizte uns die Sonne zünftig ein, gut kann man bei unseren Wanderhosen die Beine abmontieren.
Nach anderthalb Stunden erreichten wir Le Roselet. Auf der Terrasse des Restaurants liessen wir uns einen erfrischenden Salatteller schmecken und beobachteten dabei Pferde und Esel auf den Weiden.
In den frühen Nachmittagsstunden waren wir froh, dass unsere Wanderroute zwischen vielen schattenspendenden Bäumen durch ging.
Nochmal konnten wir ausgiebig die Juralandschaft geniessen und während dem Aufstieg auf den Mont Soleil immer wieder im Schatten eine Verschnaufpause einlegen.
Fast auf der Höhe zog der Chasseral mit seinem rotweissen Turm unsere Blicke an.
Genüsslich drehten wir unsere erhitzten Gesichter in den Wind und bemerkten, dass noch jemand sich in den Wind dreht:
Nach einer Zvieripause schritten wir zügig abwärts, vorbei an den Solarpaneelen, Richtung St. Imier. Kurz vor der Bergstation der Mont-Soleil-Bahn entschieden wir: nun nehmen wir die Bahn ins Tal.
Unten angekommen suchten wir den Weg zum Bahnhof. Heiner sagte mehrmals, das reicht nicht auf den 17:13 Zug. Zwei Minuten vor Abfahrt standen wir am Automaten. Grrrr, der Touchscreen hatte massive Ladehemmung. Als der Zug einfuhr konnten wir endlich das Ziel eingeben und bestätigen. Während Heiner die Münzen einwarf stand ich schon mal zwischen die Tür. Er entnahm die Tickets, ich konnte die Tür nochmal öffnen. Schon piepte der Schliessmechanismus ungeduldig. Heiner legte einen Spurt hin, hüpfte in den Zug und hinter ihm knallte die Tür zu. Nochmal Glück gehabt. Heute ist offenbar ein Glückstag!
In La Chaux-de-Fonds nutzten wir die halbe Stunde Aufenthalt für einen herrlichen, belebenden Kaffee. Dann stiegen wir wieder in die kleine Bahn mit 'Halt auf Verlangen' bei La Cibourg. Wir wussten: es ist die dritte Haltemöglichkeit. Von dieser Anfahrtsseite kannten wir die Gegend noch nicht und die Ansage hörte man bei den offenen Fenstern und dem lauten Rattern kaum. Also: auf die Uhr schauen und dann drücken! Es klappte wunderbar.
Dann inspizierten wir den Bahnhof genau. Irgendwo muss es doch einen Knopf geben um den Zug zu stoppen. Siehe da: ganz hinten im Wartehäuschen, unscheinbar in einer Ecke.
Für morgen wissen wir nun Bescheid.
Rechtzeitig standen wir heute morgen um neun auf dem kleinen Bahnhof von La Cibourg. Am Automat lösten wir eine Fahrkarte nach Saignelégier. Einen Knopf für 'Halt auf Verlangen' sahen wir weder links noch rechts vom Automaten. Hhhmmm, dann hält der Zug vermutlich regulär und immer?! Schon hörten wir ihn heranbrausen. Ein roter Zug mit zwei Waggons kam um die Kurve, fuhr auf dem mittleren Gleis relativ schnell durch den Bahnhof. Wir zwei standen mit langen Gesichtern beim Gleis eins. Wir wussten nicht, dass der auf Gleis zwei fährt, ist ja nicht angeschrieben. Der Lokführer hatte die Situation erfasst und eine rassige Bremsaktion eingeleitet. Martin's rannten bis zum Ende des schmalen Bahnsteigs, da reichte es gerade noch für die hinterste Tür. Phuuu! Glück gehabt! Die nächste Mitfahrgelegenheit wäre eine Stunde später.
Saignélegier ist das regionale Zentrum der Freiberge. Bekannt ist der Ort wegen seiner Pferdezucht und dem Marché-Concours mit den bäuerlichen Perderennen. Unser Wanderweg führte an der bekannten Anlage vorbei.
Bald heizte uns die Sonne zünftig ein, gut kann man bei unseren Wanderhosen die Beine abmontieren.
Nach anderthalb Stunden erreichten wir Le Roselet. Auf der Terrasse des Restaurants liessen wir uns einen erfrischenden Salatteller schmecken und beobachteten dabei Pferde und Esel auf den Weiden.
In den frühen Nachmittagsstunden waren wir froh, dass unsere Wanderroute zwischen vielen schattenspendenden Bäumen durch ging.
Nochmal konnten wir ausgiebig die Juralandschaft geniessen und während dem Aufstieg auf den Mont Soleil immer wieder im Schatten eine Verschnaufpause einlegen.
Fast auf der Höhe zog der Chasseral mit seinem rotweissen Turm unsere Blicke an.
Genüsslich drehten wir unsere erhitzten Gesichter in den Wind und bemerkten, dass noch jemand sich in den Wind dreht:
Nach einer Zvieripause schritten wir zügig abwärts, vorbei an den Solarpaneelen, Richtung St. Imier. Kurz vor der Bergstation der Mont-Soleil-Bahn entschieden wir: nun nehmen wir die Bahn ins Tal.
Unten angekommen suchten wir den Weg zum Bahnhof. Heiner sagte mehrmals, das reicht nicht auf den 17:13 Zug. Zwei Minuten vor Abfahrt standen wir am Automaten. Grrrr, der Touchscreen hatte massive Ladehemmung. Als der Zug einfuhr konnten wir endlich das Ziel eingeben und bestätigen. Während Heiner die Münzen einwarf stand ich schon mal zwischen die Tür. Er entnahm die Tickets, ich konnte die Tür nochmal öffnen. Schon piepte der Schliessmechanismus ungeduldig. Heiner legte einen Spurt hin, hüpfte in den Zug und hinter ihm knallte die Tür zu. Nochmal Glück gehabt. Heute ist offenbar ein Glückstag!
In La Chaux-de-Fonds nutzten wir die halbe Stunde Aufenthalt für einen herrlichen, belebenden Kaffee. Dann stiegen wir wieder in die kleine Bahn mit 'Halt auf Verlangen' bei La Cibourg. Wir wussten: es ist die dritte Haltemöglichkeit. Von dieser Anfahrtsseite kannten wir die Gegend noch nicht und die Ansage hörte man bei den offenen Fenstern und dem lauten Rattern kaum. Also: auf die Uhr schauen und dann drücken! Es klappte wunderbar.
Dann inspizierten wir den Bahnhof genau. Irgendwo muss es doch einen Knopf geben um den Zug zu stoppen. Siehe da: ganz hinten im Wartehäuschen, unscheinbar in einer Ecke.
Für morgen wissen wir nun Bescheid.
Abonnieren
Posts (Atom)