Sonntag. Wir Frauen machten uns nach dem Frühstück startbereit. Der Jakobsweg führt an der Campingplatzeinfahrt vorbei. Die Männer hatten noch etwas Zeit, konnten in Ruhe die WoMo's fahrbereit machen, Schmutzwasser ablassen, WC Kassetten leeren und dann gemütlich nach Rüeggisberg zum Panoramarestaurant Viva fahren. Wir dürfen dort auf dem Parkplatz übernachten. Das Restaurant ist Montag und Dienstag geschlossen.
Wir Pilgerinnen suchten heute mehrfach unseren Weg! Das erste Mal bereits nach 500 Metern bei der Gurtenbahn! Kein Wegweiser wies nach links. Kein Pilgerwegzeichen rundum. Mir kam die Wegführung komisch vor und ich zog die App zu Rate. Wir hätten 50 Meter vorher links abbiegen sollen. Also: zurück und nochmal genau schauen. Nein, wir haben kein Wegzeichen verpasst, es ist an dieser Stelle einfach nicht markiert. Auch im weiteren Wegverlauf mussten wir immer wieder suchen und die App zur Hilfe nehmen. Dieser Wegabschnitt ist für Wanderer der Route 4 sehr mangelhaft ausgeschildert. Erst ab der Umgebung 'Gschneit' ist die Markierung wieder gewohnt zuverlässig und gut zu sehen.
Blick zurück auf Bern
Hier wird man informiert, dass es 'gschneit' hat!
Auf der ganzen heutigen 19 Km Etappe wurden wir vom Regen verschont. Es gab viele schöne Aussichten und tolle Wegabschnitte, aber auf dem ganzen Weg einen bissig kalten Wind. Für unseren Mittagslunch setzten wir uns auf die Eingangstreppe vom Schulhaus Niedermuhlern, dort waren wir ein wenig windgeschützter als auf sämtlichen Ruhebänkli der Umgebung. Restaurantglück hatten wir erst (und einzig) bei Gschneit, dort konnten wir uns endlich etwas aufwärmen.
Nach einer kleinen Schlaufe beim 'Tavel-Denkmal' vorbei, wandten wir uns endgültig Richtung Rüeggisberg. Nach einer knappen Stunde erreichten wir unsere schützende Behausung. Unsere Gesichtshaut fühlte sich ganz heiss und empfindlich an vom starken Wind. Im Restaurant genossen wir nochmal einen wärmenden Kaffee bei wunderbaren Aussicht. Beim hinaus gehen machten wir einen Zwischenstopp im Patisserie-Laden von Konditorweltmeister Rolf Mürner (Swiss Pastry Design). Weil wir so weit marschiert sind, morgen weiter wandern und das Restaurant bezw. der Laden zwei Tage geschlossen ist, bekamen wir noch kleine Leckereien zusätzlich geschenkt. Eine perfekte kleine Freude als Abschluss der heutigen Etappe.
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