Dienstag. Pfäffikon - Einsiedeln - Trachslau, 17 Km.
Wir marschieren von unserem Übernachtungsplatz los und müssen gleich eine zünftige Steigung in kauf nehmen. Ganz langsam steigen wir Höhenmeter um Höhenmeter hinauf. Der Blick zurück blendet beinahe, so glitzert der See und leuchtet der Himmel.
Auf dem Etzelpass können wir in der St. Meinradkapelle den Pilgerstempel selbst in den Pilgerpass machen. Auf der Teerstrasse geht es hinunter bis zur Teufelsbrücke und bald danach auf einem schmalen Wanderpfad Richtung Einsiedeln.
Dort erwarten uns Heiner und Hans vor dem Kloster. Heiner hatte eine Papiertüte in der Hand mit einer willkommenen, süssen Überraschung: Zigerkrapfen! Mmmhhhh, das schmeckte sehr lecker. Nun fühlten wir uns gestärkt, um an der heutigen Etappe noch fünf Kilometer anzuhängen. Wir marschierten bis Trachslau, damit die morgige Etappe etwas entschärft wird.
Anschliessend fuhren wir nach Wilerzell auf den Campingplatz.
Mittwoch. Trachslau - Schwyz, 14 Km über
die Haggenegg.
Unsere WoMofahrer setzten uns in Trachslau aus. Mit etwas Bangen meinerseits wegen der strengsten Etappe über den höchsten Punkt der Via Jacobi starteten wir die Wanderung. Die ersten Kilometer waren ein Warmalaufen entlang der Alp bis nach Alptal. Ein kurzes Gespräch und Fototime mit zwei jungen Männern (1 Schweizer, 1 Tscheche) unterwegs lockerte die Startphase auf. Nach den letzten Häusern von Alptal begann ein Anstieg der die Bezeichnung Anstieg verdient. Du meine Güte! Am besten man zieht den Hut so weit über die Augen, damit man nicht sieht wie steil es ist.
Zwei Stunden später machten wir in einer Schutzhütte Mittagsrast. Wir genossen unsere Rast mit wunderschöner Aussicht auf die Mythen.
Etwas später, kurz vor der Passhöhe machten wir Halt bei der Alpkäserei. Wir konnten nicht widerstehen und kauften verschiedene Alpkäse. Kaffee und Geissenglace setzten noch das Pünktchen aufs i.
Beschwingt schritten wir Richtung Passhöhe und konnten in der Kapelle unsere Pässe stempeln.
Der Abstieg war ebenso steil wie der Aufstieg. Die grossen Kieselsteine machten es nicht einfacher. Im Gegenteil .... Stufen wären hilfreich gewesen. Bei dieser Etappe ist der Muskelkater vorprogrammiert.
Um 16.45 Uhr hatten wir es geschafft. Mit zitternden Beinen sanken wir die Sitzgelegenheit vor dem Restaurant. Heiner und Hans haben geduldig auf uns gewartet und bestellten sofort kühles Bier für uns.
Übernachtet haben wir auf dem Campingplatz Bernerhöhe in Goldau. Unser Standplatz bot wunderschöne Aussicht auf den Lauerzersee.
Donnerstag. Schwyz - Brunnen, 6 Km.
Im Vergleich zu den letzten zwei Etappen ist diese Strecke nur noch ein lockeres Auslaufen. Beinahe lächerlich, aber gut für die gestern arg strapazierten Beine. Schmieren und salben, dazu noch ein flotter Marsch und der Muskelkater verfliegt (beinahe). In Brunnen konnten wir ins WoMo, anstatt ins Schiff, einsteigen. Von Gersau nach Beskenried nahmen wir die Autofähre. Nun waren es nur noch wenige Kilometer bis zum Campingplatz in Horw. Zum Glück haben wir im Vorfeld reserviert, der Platz ist ziemlich ausgebucht.
Freitag. Wanderfrei.
Stadtbummel in Luzern und Pilgerstempel suchen. Touristinfo: Fehlanzeige. Die schickten uns mit einem Stadtplan in der Hand zur Franziskanerkirche. Als wir die Gesuchte endlich erreicht hatten, war Mittagszeit, in der Kirche kein Stempel vorhanden und das Sekretariat geschlossen. Beim zweiten Anlauf am Nachmittag konnte uns geholfen werden. Normalerweise seien Aufkleber mit dem Stempel in der Kirche. Heute war nicht normalerweise. Zufrieden steckten wir unsere Pilgerpässe in die Tasche. Etwas erledigt für morgen, wir können den ersten Kilometer bereits weglassen, weil wir den schon gemacht haben.
Heiner: Nach dem wir die Frauen in St.Gallenkappel auf die Route zurück gebracht haben, fuhren wir zum nächsten Platz in Pfäffikon SZ. Bis nach dem Seedamm ging alles gut, doch ohne genaue Zieleingabe war das Auffinden des Lützelhof sehr schwer. Und prompt landeten wir zuerst am falschen Ort, bis Hans dann doch noch die richtige Strasse fand und wir uns auf dem schönen Hof hoch über dem Dorf installieren konnten.
Am nächsten Tag fahren auch wir über den Etzel nach Einsiedeln. Eine herrliche Passfahrt mit nur einem Hindernis: die Teufelsbrücke hat eine Breitenbeschränkung von 2.3 Meter und unser Fahrzeug ist 2.33 Meter breit!
Spiegel rein und langsam durch. Die Brücke steht noch! So langsam freunden wir uns an, Babett und ich. Dafür darf sie dann mit der Autofähre Tellsprung über den Vierwaldstättersee. Der TCS Camping Horw ist das nächste Ziel.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen