Donnerstag. Wir machen eine Wanderung zur sechs Kilometer entfernten Mündung der Seixe. Der Himmel ist bedeckt, eine graue Suppe verhindert gute Sicht und ein ganz feiner Sprühregen beschlägt meine Brillengläser. Es tut gut zügig zu schreiten auch wenn der Wind hin und wieder am Schirm zerrt. Bei den blühenden Eukalyptusbäumen machen wir natürlich nicht nur tiefe Atemzüge sondern auch noch gleich ein Foto.
Auf den Klippen bewundern wir zuerst die Aussicht, dann halten wir Ausschau nach einer geschützten Stelle für unser Pick-nick und entscheiden schliesslich unser Futter im Rucksack zu lassen und in ein Restaurant zu gehen. Ich weiss auch schon, was ich essen will: Fleisch und Kartoffeln nach Alentejoart. Wir befinden uns im Grenzgebiet von Alentejo und Algarve, somit habe ich nochmal Gelegenheit die lokale Spezialität zu geniessen.
Die Bar neben diesem hübschen Wandbild ist leider geschlossen.
Auf dem Rückweg können wir den Schirm verstauen. Ausserhalb der Ortschaft Odeceixe verläuft die Strasse in der Ebene des Flusstales, beinahe so gewunden wie der Fluss. Uns kommen zwei Wanderer entgegen. Ebenso hört man ein Auto aus unserer Gegenrichtung. Der folgende Ablauf geschieht so schnell, dass uns der Mund vor Schreck offen bleibt. Das Auto kommt mit einigem Tempo um die Kurve, gerät auf der nassen Fahrbahn ins schleudern, rutscht mit dem Heck gegen die beiden Wanderer, schlittert seitwärts über die Strasse und bleibt schliesslich mit abgewürgtem Motor kurz vor dem Strassengraben stehen. Da sind gleich mehrere Schutzengel unterwegs gewesen: einerseits um das junge Paar am Strassenrand zu beschützen und andererseits mit aller Kraft den jungen Autofahrer vor dem Strassengraben zu stoppen. Phuuu, Adrenalin hoch drei!Sobald es möglich ist, weichen wir wieder auf einen Feldweg aus. Die paar Meter mehr können wir verkraften.
Mit müden Beinen erreichen wir den Campingplatz nach insgesamt 14 Kilometern.
Heute gibt es Rotkraut mit Speck und Kartoffeln.
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