Mittwoch. Bereits nach 14 Kilometern machen wir einen längeren Halt. Es wurde uns empfohlen in Azaruja eine Kork-Fabrik zu besichtigen. Wir parken unser Fahrzeug am Strassenrand und betreten etwas zögernd das Firmengelände. Angeschrieben ist ausser dem Namen nichts. Wir machen einige Fotos vom gestapelten Kork und nähern uns langsam dem Gebäude.
Eine ältere Frau kommt auf uns zu und schaut uns fragend an. Ich erkundige mich, ob sie englisch spricht. Nein, aber ihr Sohn, der sich gerade mit einem jungen Mann unterhält. Wir dürfen an einer kleinen, sehr interessanten Führung durch den Betrieb teilnehmen. Das junge Paar, das dabei ist, kommt aus dem Kanton Solothurn. Sie sind Wiederverkäufer und sind auf der Suche nach neuen Artikeln.
Wir hören, dass die jungen Korkeichen im Alter von etwa 25 Jahren zum ersten mal abgeerntet werden. Der Baum vor der Fabrikhalle ist erst 85 Jahre alt. Alle 9 Jahre wird in den Monaten Mai, Juni und Juli geschält.
Es gibt durch verschiedene Faktoren unterschiedliche Qualitäten und unterschiedliche Dicken. Bevor die krumme Rinde gerade gepresst werden kann, kommt sie eine Stunde in ein heisses Wasserbad. Danach wird nach Qualität sortiert.
Es ist faszinierend zu hören und zu sehen, was alles aus Kork entstehen kann: nebst dem bei uns bekannten Bodenbelag, den Untersetzern für heisse Pfannen und den Korkzapfen gibt es Taschen, Rücksäcke, Bekleidungsstücke, Gürtel, Schuhe, Schmuck, Hüte, Möbel, Isolierbehälter für Speisen oder Getränke, Dekoartikel, Geldbörsen, Hüllen für elektronische Geräte und etliches mehr.
Mit dem Kopf voller Informationen, den Fotos in der Kamera, den Einkäufen in der Tasche und einem leichteren Geldbeutel verlassen wir Azaruja.
Wir fahren an Evora vorbei Richtung Alvito, Odivelas, bis Aljustrel auf der N2, danach wechseln wir auf die N263 nach Odemira. Unser Ziel, der Campingplatz São Miguel, liegt etwa 20 Kilometer südlich von Odemira.
Wir werden freundlich empfangen und dürfen uns einen Platz aussuchen. Ausser uns hat es keine Gäste hier. Das Meer ist zu weit weg (6 Km), das Restaurant und der Minimarket ist geschlossen, das Dorf 1 Km entfernt, es ist nix los, das ist den Leuten zu mühsam. Uns stört es nicht.
Ich grabe im Kühlschrank und kreiere einen Eintopf zum Znacht.
Deklaration: 1 Zwiebel, etwas frischen Ingwer, Kurkuma, Kardamom, Curry, Reis, rote Linsen, Karotten, Lauch, Kohl, Speckwürfeli.
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