Sonntag. Heute halten wir uns nicht lange mit dem Frühstück auf, wir wollen zeitig in Trondheim sein. Tatsächlich erreichen wir die Stadt kurz nach zehn Uhr. Unser Navi lotst uns gut durch die Stadt bis zum Wohnmobilstellplatz beim Leichtathletikstadion. Oh weh, alle Parkplätze noch oder schon wieder besetzt. Es hat auch nur 15 ausgewiesene Plätze und die sind äusserst begehrt. Sogar die wenigen normalen Parkplätze sind alle besetzt. Wir fahren vorbei, wenden am Ende der Strasse und fahren hoffnungsvoll zurück. Langsam nähern wir uns dem Platz und halten Ausschau nach eine Lücke. Eine junge Frau winkt uns und ruft: wir fahren gleich weg, dann könnt ihr unseren Platz haben. Zwei Minuten später reicht uns ihr Mann sein Parkticket, es sei noch bis 13 Uhr gültig. In der Stadt seien Olavsfesttage und von hier sei es ideal um dorthin zu gelangen. Wir sollen unbedingt zum Nidarosdom der sei sehenswert. Ein kurzes Winken und weg sind sie. Phuuu, so viel Glück. Heiner manövriert unser Gefährt in die enge Lücke. Wir machen uns bereit für die Stadtbesichtigung, da fährt ein WoMo aus einer der grossen Parklücken. Sofort reagieren wir, Heiner fährt wieder aus der engen Lücke und stellt unser Fahrzeug zwei Reihen weiter hinten auf einen der 24 Stunden Parkplätze. Somit ist klar: wir übernachten hier.
Gleich hinter dem WoMo Stellplatz hat es eine Fussgängerbrücke über die Nidelva. Nach der Flussüberquerung ist man in wenigen Minuten bei der Kathedrale. Auf dem Platz davor hat es viele Marktstände, die Händler sind angezogen wie im Mittelalter und das Angebot ist auch der damaligen Zeit nachempfunden.
Im Garten des Waisenhauses bietet die Diakonie Kaffee, Tee, Waffeln und andere Süssigkeiten an. Wir sind auf den Geschmack des norwegischen Gebäcks gekommen und lassen uns nicht zweimal bitten.
Wir schlendern über den Markt und betreten danach die Kathedrale. Eben sind die letzten Orgelklänge verklungen und der Applaus beendet. Wir bewundern das Bauwerk, die Säulen, die Orgel, die schönen, kunstvoll gearbeiteten Fenster. Wir verzichten auf Fotos weil darum gebeten wird. Es gibt genug Andere die das nicht beachten und respektieren. Leider dauert unsere Besichtigung nicht lange. Alle Besucher werden hinaus geschickt, draussen beginnt ein Konzert. Die Kirchenportale werden geschlossen. Wir kümmern uns nicht mehr weiter darum wann wieder offen ist, schliesslich gibt es noch anderes zu sehen in dieser Stadt.
Zum dritten Mal erleben wir wie Möwen mit lautem Geschrei Attacken auf Passanten fliegen. Beim erst Mal war vor einigen Wochen Heiner das Ziel eines angriffigen Vogels, beim zweiten Mal betraf es einen WoMofahrer der wohl an einem nicht genehmen Ort parken wollte und heute werden wir beide auf die andere Strassenseite vertrieben. Die Möwen sind aus der Nähe ziemlich gross und wirken mit dem gekrümmten Schnabel Furcht einflössend. Ich wünsche mir auf keinen Fall eine von einer Möwe verursachte Schneise in der Frisur.
Eilig streben wir einige Strassen weiter und gelangen zur Speicherstadt.
Die alten Häuser am Fluss sind meist gut erhalten und ein schöner Anblick. Wir setzen uns in einer Pizzeria auf die Terrasse zum Mittagessen. Heiner bestellt Pizza, ich einen Salat. Beides sieht lecker aus. Mein Salat ist mit Olivenöl besprüht, kein Balsamico, kein Salz, kein Pfeffer, keine Kräuter .... nichts. Eine fade Sache. Ich bitte um Salz und Pfeffer .... nun ist es geniessbar.
Über die alte Fussgängerbrücke gelangen wir ins Mollenbergquartier
und von dort steil bergauf zur Kristiansfestung. Von hier oben hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt. Vom Trubel der Festtage hört man nichts.
Wir setzen die Wanderung auf der empfohlenen Route fort, gelangen wieder ans Ufer der Nidelva, spazieren auf dem Uferweg bis zum Stellplatz und sind froh, dass wir noch Bier im Keller haben.
Nach einer ausgiebigen Pause machen wir uns nochmal auf die Socken. Eine Runde durch das Hafengebiet.
Auf dem Heimweg vorbei an der im Abendlicht leuchtenden Kathedrale,
über den Fussweg hinunter zur Brücke, Fotostopp mitten auf der Brücke,
müde und erledigt in den Camper kraxeln und gar nix mehr machen.
Mittelalter - da seit Ihr ja mitten im Thema, das im Moment bei uns aktuell ist. SRF aktuell "Im Schatten der Burg" leben wie im Jahre 1517 oder die Pilger von Basel nach Freiburg wie vor 500 Jahren, teilweise auf dem Jakobsweg. Bei uns sind die Temperaturen im Moment kaum auszuhalten bis zu 35 Grad, schwül, gewitterhaft. Es gibt auch fast jeden Tag irgendwo sdhwere Gewitter mit Hagel, Stürmen, entwurzelten Bäumen etc. Tolle Fotos zeigt Ihr uns. Die Speicherstadt sieht fast so aus wie in Hamburg. LG
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