Sonntag. Für heute ist wechselhaftes Wetter angesagt. Wir packen die Regenjacke und den Schirm ein und marschieren die 1,2 Kilometer zur S-Bahn Station. Nach dem Ticketkauf müssen wir nicht lange warten, schon fährt die rote Bahn in die Station ein. Innert zwanzig Minuten bringt sie uns ins Zentrum von Kopenhagen. Schon das Bahnhofgebäude fasziniert und gibt Anlass die Kamera hervor zu kramen.
Wir spazieren durch mehrere Strassen, gelangen zur Tourist-Info wo wir einen Stadtplan und Informationen zu Sehenswürdigkeiten holen wollen. Es ist ein grösseres Büro mit mehreren Schaltern. Die Touristen sollten zuerst eine Nummer ziehen, wenn die Nummer auf der Anzeigentafel erscheint, kann man an den Schalter. Am Nummernschalter wurden keine Tickets mehr ausgespuckt. Ich weiss nicht wie lange schon, wir stellen einfach fest, dass die Frauen an den Schaltern leicht irritiert immer wieder neue Nummern aufrufen, aber die Touristen mit den entsprechenden Nummern erscheinen nicht. Ich habe mir unsere Nummer gemerkt und als die 253 aufgerufen wird, treten wir an den Schalter. Zuerst informieren wir, dass keine Nummern mehr heraus kommen. „Ahh, deswegen.“ Die Dame geht eilig die Papierrolle wechseln, danach bekommen wir einen Stadtplan und die gewünschten Informationen.
Nun können wir unsere Runde gezielt beginnen.
Wir betreten die City Hall in deren Eingangshalle aktuell eine Bilderausstellung zum Thema Olivenbaum ist. An einer Wand sind Kinderzeichnungen aufgehängt, am Tisch davor sitzen weitere kleine Künstler und malen eifrig Olivenbäume.
Es sind viele Leute unterwegs und kurze Zeit später sehen und hören wir auch weshalb. Es ist Kopenhagen Ironman. An manchen Stellen ist kaum ein Durchkommen, da dieser Wettkampf natürlich auch an den schönen Orten dieser Stadt vorbei führt.
Vor den plötzlich einsetzenden Regengüssen flüchten wir jeweils in ein gerade zur Verfügung stehendes Gebäude. Einmal in eine kleine Pizzeria. Und sind wir schon mal hier ....wir bestellen etwas zu essen. Am Nebentisch sitzt ein junges Paar mit zwei Kleinkindern. Sie haben Pizza bestellt die kurz vor unserem Essen geliefert wird. Hmm, das sieht nicht lecker aus. Ich bin gespannt auf unsere Teller. Tja, ich habe mehr als die Hälfte stehen lassen. Heiner war hungrig, da isst man bekanntlich fast alles. Ein anderes Paar am Tisch weiter hinten ist mit der Calzone auch nicht zufrieden. Wir bezahlen und verlassen das Lokal. Kaum draussen, werden wir von eine Gruppe Touristinnen angesprochen. „War die Pizza gut?“ Ich schüttle den Kopf, „nicht wirklich. Es ist besser, ihr geht in ein anderes Restaurant.“ Die Frauen bedanken sich für die ehrliche Auskunft und ziehen weiter. Heiner schaut mich entsetzt an. „Was? Hätte ich nicht ehrlich antworten sollen? Dieses Lokal kann man wirklich nicht guten Gewissens empfehlen.“
Ich ziehe meinen Angetrauten weiter.
Wir wandern durch die Strassen, besichtigen die Stadt, machen Fotos. Beim Wahrzeichen von Kopenhagen, der kleinen Meerjungfrau stehen natürlich viele Touristen die, ebenso wie wir, ein Foto machen wollen.
Der lange Weg zurück zum Bahnhof führt uns am runden Turm vorbei, der uns von der Dame in der Tourist-Info empfohlen wurde. Da habe man eine schöne Aussicht auf die Stadt. Wir bezahlen die Eintrittsgebühr für den 209 Meter hohen Turm. Bemerkenswert ist: eine Spiralrampe führt in die Höhe. Bis auf die letzten paar Meter ist der Turm somit Kinderwagen tauglich. Nur zuoberst ist eine kurze, enge, steile Wendeltreppe.
Wir haben etwas Mühe den Weg zum Hauptbahnhof zu finden. Durch den sportlichen Grossanlass und etliche Baustellen ist der Weg nicht so frei wie auf der Karte eingezeichnet. Müde und mit breit gelatschten Füssen erreichen wir schliesslich den Tivoli Vergnügungspark an dessen Rückseite der Bahnhof liegt.
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