Freitag. Luftline gemessen sind wir heute gar nicht so weit gekommen, aber die Landschaftlichen Höhenpunkte hatten es in sich.
Wir starten für unsere Verhältnisse früh, die Passstrasse mit der Aussichtsplattform hoch über dem Geirangerfjord steht auf dem Programm! Wenn man diese Route in der Hochsaison vermeiden kann, soll man lieber nicht im August da durch, steht in der Empfehlung. Wir können uns das nun nicht mehr aussuchen und hoffen trotzdem auf eine Parkmöglichkeit beim Aussichtspunkt. Das Wetter können wir uns auch nicht aussuchen, wir nehmen was kommt.
Vorerst geht es auf der E 136 einige Kilometer zurück. Wir bleiben auf dieser Strasse bis Örskog und wechseln da auf die 650 die uns zur Fähre nach Eidsdal bringt. Nun ist es die Strasse 63 die in die Höhe führt, durch Fjordlandschaft, Bergwelt und üppiges Grün.
Dort wo es geht machen wir Fotostopps, bei der Aussichtsplattform über dem Geiranger hat es keinen Parkplatz mehr, ein kurzer Stopp am Strassenrand für ein Foto muss genügen.
Die Strasse ist nicht breit genug, dass man einfach stehen bleiben kann. Dann windet sich die Passstrasse ins Tal hinunter, ein Gefühl beinahe wie auf der Tremola.
Ursprünglich wollten wir auf den Campingplatz in der Ortschaft Geiranger. Die Strassen sind verstopft: zu viele Autos, Busse, Camper, Motorräder, Fussgänger. Wir verwerfen diese Idee und fahren einfach weiter. Nach Geiranger schraubt sich die 63 auf einer Passstrasse hoch bis zum Djupvatnet, einem grossen Bergsee. Da es hier ein Bergrestaurant hat, benutzen wir die Gelegenheit natürlich.
Auf der Talfahrt stoppen wir nochmal, weil Heiner von der Fahrerseite einen eindrücklich sprudelnden Bergbach sieht. Er findet, das soll ich fotografieren. Was ich dann finde veranlasst mich ihn zu rufen, das muss er unbedingt auch sehen! Der sprudelnde Bergbach geht einige Meter weiter in einen imposanten Wasserfall über. Für Fussgänger ist ein gesicherter Pfad geschaffen worden, damit man etwa 100 Meter hinab steigen kann. Wir wundern uns, dass die meisten Autos an diesem Spektakel vorbeifahren.
Beim Aufstieg kreuzen wir einen Mann, der in leichten Halbschuhen mit einem Becher Eiscreme in der Hand versucht das Gleichgewicht zu halten. Ich sage zu ihm, er soll vorsichtig sein. Da will er wissen wie weit es hinunter geht. Ich versuche, mit den englischen Wörtern die ich habe, zu erklären. Und nochmal, er soll vorsichtig sein, aber es lohne sich auf jeden Fall. Er könne ganz tolle Fotos machen. Ja gut, dann wolle er zuerst seine Eiscreme fertig essen und dann hinunter steigen. Er will wissen woher wir sind, ah Switzerland, er sei in Luzern gewesen und in Basel, beides habe ihm gefallen. Er sei US Amerikaner aus dem Mittleren Westen. Zum Abschied wünschen wir uns gegenseitig eine schöne Reise.
Wir fahren weiter bis an den Nordfjord und suchen uns dort einen Übernachtungsplatz.
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