Mittwoch, 17. August 2016

16.08.16, Trans Swiss Trail 2, 27. Etappe

Anzonico – Biasca.
Der Kleinbus nach Anzonico war bis auf den letzten Platz besetzt. Für den Mercedes Sprinter bedeutete dies etwas Arbeit, so vollgeladen den Berg hoch, aber er schaffte das gut.
Innert 20 Minuten ab Lavorgo erreichten wir nach vielen Kehren unseren Startpunkt Anzonico.
Bevor wir uns auf den Trail begaben, mussten wir ausgiebig die Aussicht geniessen. Es lohnt sich hier mit dem Bus hochzufahren, auch wenn man keine grossartige Wanderung vor hat.
Schon bald nach dem Start erreichten wir die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kleinkirche Sant'Ambrogio. Sie soll eines der ältesten Kleinode des Tessins sein, mit Innen- und Aussenfresken.
Etwas später genossen wir in Cavagnago eine Minestrone die uns Kraft und Mut geben sollte für die kommenden schwierigen Abschnitte der Tagesetappe. Vorerst waren wir aber verwirrt und uneinig über die Strecke. Die Angaben im Wanderführer und die tatsächliche Streckenführung waren abweichend. Eine Bewohnerin klärte uns auf: die Strada alta geht tatsächlich unten am Hang entlang, der Wegweiser wurde erst kürzlich neu und geändert gesetzt und jetzt sollen die Wanderer da hinauf gehen und weiter hinten wieder hinunter. Es sei nur ein unnötiger Umweg.
Wir beschlossen weder das eine noch das andere zu machen, sondern einfach auf dem Strässchen bis ins nächste Dorf zu marschieren. Dort treffen sich die Routen wieder.
Der Abstieg in die Valloneschlucht und der Aufstieg auf der anderen Seite erfordert gute Wanderschuhe, Trittsicherheit, starke Nerven und Schwindelfreiheit.
Wir gingen beide mehrmals ganz am inneren Rand des schmalen Pfades, weil es rechts senkrecht über die Felsen in die Tiefe ging. An einen Fehltritt durfte man keinen Gedanken verschwenden. Die ganze Konzentration galt der guten Platzierung des nächsten Schrittes. Zum Glück sind wir schon gut 'eingelaufen', diese Etappe empfiehlt sich auf keinen Fall für nur mal zwischendurch einen Wandertag machen. Trotzdem begeisterte der Weg. Das war nun keineswegs etwas Alltägliches. Anstrengend und wunderschön.
Dann gab es eine Passage die uns etwas Erholung gönnte. Und ganz überraschend stiessen wir auf eine 'Bärengrube'. Eine gemauerte Grube die beinahe wie einen Sodbrunnen aussah. Wurden hier in alter Zeit Bären gefangen?
Nach kurzer Rast setzten wir unseren Weg dem Hang entlang fort. Wir wussten: demnächst beginnt der Abstieg. Hinunter bis nach Pollegio in der Ebene sind es 700 Höhenmeter die in engen Windungen und vielen Treppenstufen zu bewältigen sind.
Inzwischen braute sich bereits wieder ein Gewitter zusammen. Donnergrollen trieb uns voran. Ein Abstieg durch nasse Felsen lockte uns gar nicht. Lieber etwas Geschwindigkeit zulegen, Muskelkater riskieren, dafür trocken und ohne rutschen unten ankommen. Dank Wind der die Wolken ins Bleniotal trieb, blieben wir vom Regen verschont.
Unten angekommen fragten wir mit einem Blick auf die Felsen: 'wie sind wir da runter gekommen'?

1 Kommentar:

  1. hallo zämme
    isch eifach immer wieder toll die iträg im blog zläse...super was ihr do möched, wünsch euch no e gueti zyt:-) liebi grüess b&b

    AntwortenLöschen