Mittwoch, 1. Oktober 2014

1.10.14, Villersexel – Pontailler-sur-Saône

Mittwoch
Ursprünglich wollten wir heute bis Vezelay fahren. Nachdem wir die genauen Wohnorte unserer Wohltäter vom letzten Jahr überprüft hatten war klar, dass es zeitlich nicht bis Vezelay reicht.
Dann soll der nächste Übernachtungsplatz in Gray sein. Unterwegs wollten wir einen Besuch bei Monsieur und Madame Weiss (dem pensionierten Klavierstimmer mit Schweizer Wurzeln)machen .
Da es bis Gray überschaubare 90 Kilometer waren, konnten wir getrost am Morgen noch den Markt in Villersexel besuchen. In unserem Kühlschrank herrschte gähnende Leere und ich hoffte auf Marktstände mit frischem Gemüse.
Es hatte etwa zehn Marktstände mit Kleidern der Façon 'gestern bis vorvorgestern', drei Matratzenverkäufer, zwei Wurst- und Fleischanbieter, drei Schuhtische, zwei Schmuckstände, zwei Stände mit künstlichen Blumen und ganze zwei Anbieter mit frischem Gemüse. Mehr Auswahl braucht man nicht .... ich habe bekommen was ich wollte! Ahhh! Die Metzgerei Sautot hatte offen! Da mussten wir doch noch Fleisch kaufen. Wir erstanden zwei Koteletts von einer toten Sau und zwei Paar sehr leckere Gendarmes.

Dann fütterten wir unser Navi mit der Adresse von Familie Weiss. Auf kleinsten Nebenstrassen lockte uns dieses Gerät durch die Dörfchen.
Der grosse Restaurantparkplatz gegenüber der gewünschten Adresse bot auch unserem Camper komfortabel Platz. Sind die beiden daheim oder nicht? Sind sie überhaupt noch bei guter Gesundheit? Dies ist bei höherem Alter nicht selbstverständlich. Mutig überquerten wir die Strasse, öffneten das Gartentor und klingelten an der Haustür. Nach einer kleinen Weile wurde die Tür vorsichtig geöffnet. Madame Weiss erkannte uns beinahe sofort. Freundlich bat sie uns in die gute Stube. Schnell holte sie die Postkarte die wir den beiden von Santiago de Compostela geschickt hatten. Sie wollte wissen, ob wir die ganze Strecke gut bewältigt haben, ohne Krankheit, Unfall oder sonstigen Schmerzen. Unterdessen hörten wir, dass Monsieur im oberen Stock ist und sich schliesslich anschickte die Treppe hinunter zu kommen. Auch von ihm wurden wir freudig begrüsst. Er sei oben am Musik schreiben gewesen, erklärte er uns mit vielen französischen und einigen deutschen Wörtern. Madame Weiss bewirtete uns mit Kaffee und Bisquits währenddessen er bedauerte, dass wir keine Adresse auf die Postkarte geschrieben hatten. Er hätte uns geschrieben. Dieses Mal mussten wir unsere Adresse aufschreiben.

Nachmittags trafen wir beim angepeilten Campingplatz in Gray ein und stellten fest: da war gestern Saisonschluss! Was tun? Bis Vezelay durchfahren war uns zu viel für heute. Touristinfo?! Wo war die nochmal? Die Erinnerung funktionierte gut. Schnell fanden wir das gesuchte Gebäude, hatten diesmal Glück weil sogleich geöffnet wurde. Die nette Frau sagte: man kann auch vor der Schranke beim Campingplatz übernachten. Als Alternative gäbe es in Pontailler-sur-Saône einen Camping der noch geöffnet habe. Dort sind wir jetzt.
Und weil es so schön ist, bleiben wir zwei Nächte. Wir haben den ganzen Platz für uns allein! Einzelne Wohnwagen stehen noch, aber momentan ist niemand da.

1 Kommentar:

  1. Mir nämme jetz mol a das sig es guets Zeiche wenn sich d Lüt an euch erinnere..... süscht hätte sie d Tür jo alwä nid ufgmacht. I freu mi scho uf d Charte wo dir bechömmet ;-) e liebe Gruess usem herbstliche Baselbiet

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