Donnerstag, 16. Oktober 2014

16.10.14, Urrugne

(Urrugne liegt zwischen St. Jean-de-Luz und Hendaye, kurz vor der spanischen Grenze)
Donnerstag
In der Nacht hatte es ganz leicht geregnet. Am Vormittag war der Himmel noch grau überzogen, die Temperatur jedoch bereits recht warm. Am Mittag kam dann die Sonne vollends zum Vorschein und es wurde tatsächlich 28° heiss.
Wir gingen zu Fuss ins 800 Meter entfernte Einkaufszentrum. Beim erstellen der Strasse und der Zufahrt zum Center hat NIEMAND daran gedacht, dass es eventuell auch Fussgänger gibt die hier einkaufen möchten. Erstaunlich, dass wir das heil überstanden haben. Zum Glück sind wir letztes Jahr auf dem Camino abgehärtet worden. Gehsteige sind nur etwas für 'Trottoir-watschler'. Entweder ist man Hartgesotten genug oder man nimmt das Auto.
Beim Eingang zum Supermarkt nahm uns der Sicherheitsdienst auf die Seite. Wir verstanden nicht, was der Monsieur wollte. Er holte einen Filzstift hervor und deutete auf die Wasserflasche im Aussenfach meines Rucksackes. Ahha, er will die Flasche markieren, damit wir an der Kasse keine Probleme bekommen. Nicht dass wir das mitgebrachte Wasser auch noch bezahlen müssen.
Gemächlich suchten wir unsere Waren zusammen und begaben uns dann zur Kasse. Wir stellten uns in die Schlange. Die Frau vor uns schaute in unseren Korb und erklärte uns: es gibt eine Schnellkasse, wenn man nur bis zu sechs Artikeln hat (ich habe nicht sofort verstanden, was sie sagte. Mit englischen Wörtern und Handzeichen haben wir doch noch kapiert).
An der Schnellkasse meinte die Kassiererin: oh Madame, sie müssen den Lauch wägen und ein Etikett daran kleben. Ich wunderte mich, denn ich habe das nicht gesehen, beziehungsweise nicht gesucht. Bisher wurde in allen Geschäften das Gemüse und die Früchte an der Kasse gewogen. Also hat Mann die anderen Artikel schon mal bezahlt, während Frau nochmal durch den Laden irrte und die Gemüseabteilung suchte. Wieder zurück bei der Kasse, sagte ich zu Heiner: kannst schon mal 57 Cents hervorkramen bis ich an der Reihe bin. Bei der Kassiererin entschuldigte ich mich und die abgezählten Münzen liessen die Frau strahlen.

Mit unseren Einkäufen im Rucksack suchten wir uns einen anderen Weg zurück. Damit wir auch noch etwas Kalorien verbrauchten wanderten wir über einen Hügel, genossen den Ausblick aufs den Atlantik, schwitzten wie den ganzen Sommer nie und schütteten immer wieder Wasser in unsere trockenen Kehlen.
Am Abend konnten wir gemütlich vor dem Camper sitzen und unser Nachtessen geniessen.
Mittlerweile rauscht ein Föhnsturm durch die Bäume, fegt die losen Blätter hinunter und rüttelt an unserem rollenden Häuschen.

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