Samstag, 18. Oktober 2014

17.10.14, Urrugne

Freitag
Der Föhn legte sich um Mitternacht und wir konnten ruhig schlafen. Am Morgen befreite Heiner unsere Fahrräder wieder einmal von der Verpackung. Mit gepacktem Rucksack fuhren wir Richtung Küstenweg und Strand. Das Thermometer zeigte vor dem Mittag schon 26° und Frau hatte sich mit Sonnencreme eingeschmiert wie den ganzen Sommer nie.
In St. Jean-de-Luz setzten wir uns an den Strand genossen unseren Lunch und wagten uns schliesslich wenigstens mit den Füssen ins Wasser. Wobei zu erwähnen ist: Mann traute sich erst nach mehrmaliger Aufforderung. Er liess zögernd seine Füsse vom Wasser umspülen und als ganz heimtückisch eine grössere Welle kam, spritzte es ihm den Hosenboden nass! Ich habe mich köstlich amüsiert.

Das Thermometer kletterte auf 30° und die Einheimischen sagen: das ist nicht normal! Es kann schon noch warme Tage geben im Oktober, aber nicht so.
Dieses Wochenende beginnen in ganz Frankreich die Herbstferien. Viele werden die zwei Wochen nochmal am Meer verbringen.


Am Abend waren wir bei Manu, meiner ehemaligen Schulkollegin, eingeladen. Sie begrüsste uns mit ihrer sieben Monate alten Tochter an der Wohnungstür. Zu meiner Freude zeigte die kleine Julia keine Scheu und liess sich von mir auf den Arm nehmen. Auch Heiner begrüsste sie mit süssem Lächeln. Stephane war in der Küche beschäftigt, er war am vorbereiten einer Baskischen Spezialität. Seine Sorge war einzig: hoffentlich sind die Schweizer keine Vegetarier. Grosse Fleischstücke aus der Seite eines Rindes lagen zum grillen bereit.
Es wurde ein sehr gemütlicher Abend mit erzählen, lachen und Fotos anschauen. Da uns Steph letztes Jahr für den weiteren Jakobsweg in den richtigen Bus nach Bilbao gesetzt hatte, interessierten ihn die Fotos vom spanischen Küstenweg.
??? .... und ihr seid das alles marschiert??? Nie ans Aufgeben gedacht? ... und warum habt ihr das gemacht???
Müde und zufrieden verliessen wir die beiden um elf Uhr und radelten in der Dunkelheit zurück zum Campingplatz. Steph wollte uns mit dem Auto zurück bringen, weil auf dem engen Landsträsschen oft zu schnell gefahren wird. Da wir genügend Licht dabei hatten verzichteten wir auf sein Angebot. Mit vollen Bäuchen und etwas beschwipst vom Rosé und dem delikaten baskischen Schnaps brauchten wir etwas mehr als nur die rechte Strassenseite. Der Südwind war auch wieder unterwegs und schob manchmal von der Seite oder von vorne.
Der Wind trieb die ganze Nacht seine Spielchen und trug das Seine dazu bei, dass ich sehr schlecht schlafen konnte. Mal zerrte er an der Markise, mal rüttelte er am Fahrzeug oder liess den Wäscheständer klappern.

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