Montag
Ausflug auf den La Rhune. Für heute morgen hatte ich den Wecker gestellt. Wir wollten um 10 Uhr in St. Jean-de-Luz auf den Bus. Vorher wollten wir ohne eilen frühstücken, den Lunch vorbereiten, Rucksack packen, Wanderschuhe und Stöcke montieren. Um 9.15 Uhr schwangen wir uns gut ausgerüstet auf die Fahrräder und radelten die fünf Kilometer zur Busstation in St. Jean. Von der Hauptstation bis Sare, an die Haltestelle Col de St. Ignace sind es etwa zehn Kilometer. Die richtige Haltestelle konnten wir kaum verpassen, es hatte einen sehr grossen, bereits gut gefüllten Parkplatz an der Talstation der kleinen Zahnradbahn. Entsprechend viele Fahrgäste warteten auf die Bahn, die meisten in Sandalen, Turnschuhen oder sonst leichter Fussbekleidung. Mit etwas Verspätung kam die Bergbahn um die Kurve gerüttelt. Zwei offene Waggons mit nostalgischen Vorhängen bildeten mit der Zugmaschine eine Einheit. Zwei Einheiten fuhren jeweils gleichzeitig hoch und runter an diesem schönen Tag. Da in ganz Frankreich am Wochenende die Herbstferien begonnen haben sind sehr viele Familien mit Kindern unterwegs.
Gemächlich ratterte die Bahn hoch bis auf 905 Meter. Die Sicht von oben war nicht ganz klar, trotzdem konnte man im fernen Dunst die grosse Bucht von St. Jean-de-Lutz ausmachen. Auf der anderen Seite sah man ins spanische Baskenland, das gleich wie das französische Baskenland im Dunst weich gezeichnet war. Auf dem Gipfel herrschte Betrieb fast wie auf einem Rummelplatz, deshalb machten wir uns bald an den Abstieg. In der Beschreibung hiess es, man brauche gute Schuhe und mittlere Kondition, es sei im obersten Abschnitt sehr steinig. Rückblickend würde ich behaupten: es ist nur auf dem letzten Kilometer nicht steinig. Stöcke sei dank haben wir diese Knochenbrecherpiste heil überstanden.
Da wir immer wieder stehen blieben und die Landschaft respektive die vierbeinigen Bergbewohner bewunderten, oder auch mal Rast machten, brauchten wir für die fast sechs Kilometer bis Ascain etwas mehr als vier Stunden. Bevor der Bus zurück nach St. Jean-de-Lutz fuhr reichte es gut für ein kühles Getränk im Restaurant. Kaum sassen wir unter den Bäumen wurde die Sonne von Nebelschwaden verhüllt. Ohhh, zum Glück waren wir bereits im Tal, denn den Berg sah man nicht mehr.
Eine Stunde später fuhr der Bus. Wir setzten uns bei der hinteren Tür auf die ersten zwei Sitze. Na da blies aber ein frischer Fahrtwind .... wo ist das Fenster offen? Verblüfft stellten wir fest: es ist das Fenster von der Tür, das nicht mehr vorhanden ist! Nur am Rand steckten noch einzelne Glassplitter. Ist der Chauffeur in den engen Passagen den Felsen etwas zu nahe gekommen, oder hat ein anderes Objekt den Bus getroffen?
Bald waren wir wieder bei grossen Busstation. Nun mussten wir nur noch über die Brücke marschieren, unsere Fahrräder auf dem Parkplatz in Ciboure schnappen und zurück zum Camping radeln. Als Abschluss vom heutigen Tag gönnten wir uns eine Pizza im Restaurant auf dem Campingplatz und dazu ein kühles Bier. Prost!
Was für ein toller Ausflug. Die Bahn mahnt mich ein bisschen an die Brienzer-Rothorn-Bahn. Euer Bier ab Abend habt Ihr Euch ja wahrlich redlich verdient. Ich wünsche Euch ganz viele tolle Ausflüge und noch etwas schönes Wetter. Bei uns soll der Winter kommen - also mindestens ab 600 m. LG
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